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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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Fleisch um. Anschließend kam sie zum Auto zurück und befreite ihre Hände. Je eine Waffe auf die beiden Männer gerichtet trat sie wieder zurück und sagte: »Ihr rührt euch nicht von der Stelle. Ihr dürft euch bequem hinsetzen, während wir uns darüber unterhalten, was zum Teufel hier eigentlich los ist, und uns überlegen, was wir wissen und welche Schlüsse wir daraus ziehen können. Danach könnt ihr eure Füße losmachen.«
    Beyard rieb sich die Handgelenke und starrte in die Nacht hinaus. »Falls das Leck wirklich nicht hier bei uns zu finden ist«, meinte er, »dann kommt es im Moment eigentlich gar nicht darauf an, wo sonst.«
    »Das stimmt«, pflichtete Munroe ihm bei. Sie setzte sich, legte die Waffen auf den Boden und die Finger an die Schläfe. Überleben, das war es, worauf es jetzt ankam. Und da sie im Augenblick völlig von der Außenwelt abgeschnitten waren, konnte das Leck – wo immer und wer immer es sein mochte – sie zunächst einmal ganz gepflegt am Arsch lecken.
    Trotz ihrer enormen Erschöpfung begann ihr Geist sofort, die Lage zu analysieren. Ihr Überleben hing also davon ab, wer hier im Land mit diesen Informationen gefüttert wurde, welche Mittel dem Betreffenden zur Verfügung standen und wie lange er die Jagd fortsetzen konnte.
    Da ein angeblicher Putschversuch dazu gedient hatte, sie aufzuscheuchen, gab es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder die ganze Sache ging vom Präsidenten persönlich aus oder von jemandem in dessen Nähe – und man musste kein Genie sein, um sich zusammenzureimen, wer die notwendigen Mittel besaß, um den Präsidenten nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.
    Munroe erhob sich und sagte zu Beyard: »Hast du schon eine Theorie?«
    »Zum Teil.«
    »Gut.«
    Sie ging zum Fahrzeug, richtete eine Waffe auf Beyard, der weniger weit von ihr entfernt saß als Bradford, und sagte: »Keine Bewegung.« Dann griff sie mit der freien Hand in den Kofferraum, holte den Laptop und die externe Festplatte mit den Aufnahmen von Emily heraus, fuhr den Computer hoch und gab ihn Beyard. »Wir müssen in zwei Richtungen suchen, weil es zwei mögliche Motive gibt. Zum einen Richard Burbank, zum anderen das da. Ich beschäftige mich mit Burbank. Und du schaust dir das hier an«, sagte sie. »Und zwar ausschließlich aus der Mongomo-Perspektive.«
    Das Video dauerte fast eine Dreiviertelstunde, und als es zu Ende war, spulte Beyard zu den Stellen zurück, wo Emily von ihrer Gefangennahme und davon erzählte, wie der Mann, den sie ihren Ehemann nannte, sie behandelt hatte. Beyard sah sich die betreffenden Passagen mehrfach an, dann klappte er den Laptop zu und gab ihn Munroe zurück. »Wenn das, was sie sagt, glaubwürdig ist, hat Nchama versucht, sie zu beschützen.«
    »Das ist doch nicht dein Ernst«, meldete sich Bradford zu Wort. »Der Typ lügt sie an, schlägt sie, sperrt sie ein, spioniert ihr nach, und nach allem, was wir wissen, vergewaltigt er sie auch noch, und du willst behaupten, dass er sie beschützen will?«
    Munroe schloss die Augen und reckte den Zeigefinger in die Höhe. »Gut möglich, dass er gar nicht gelogen hat, Miles, und was das andere angeht, das wird in dieser Kultur hier durchaus akzeptiert.« Sie unterbrach sich. »Also bitte, wenn es dir nichts ausmacht, halt noch ein paar Minuten die Klappe.« Und dann zu Beyard: »Mach weiter.«
    »Nchama hat ihr erzählt, dass sie in Lebensgefahr schwebt, und alles, was wir bisher erlebt haben, deutet darauf hin, dass er davon wirklich überzeugt ist. Ich würde vermuten, dass das auch der Grund war, warum du ertränkt werden solltest – er hat geglaubt, dass du für sie eine Bedrohung darstellst.«
    »Aber warum sollte er das glauben?«
    Munroe streckte die Hand aus, als wollte sie sagen Ruhe jetzt , aber Beyard beantwortete seine Frage: »Das ist eine logische Schlussfolgerung«, sagte er. »Ob Nchama bewusst über deine Ankunft informiert und nur hinsichtlich deiner Motivation in die Irre geführt wurde – ich nehme an, dass dafür Richard Burbank verantwortlich wäre –, oder ob er durch deine Gegenwart und deine Fragen Angst bekommen hat, jedenfalls tauchst du plötzlich auf und erkundigst dich nach Emily. Im Endeffekt läuft es auf dasselbe hinaus. Die Bedrohung, vor der er sie von Anfang an beschützen wollte, ist wieder da, und er sieht sich zum Handeln gezwungen.«
    »Das wäre eine Erklärung für Malabo und Bata«, sagte Munroe. »Aber dieser angebliche Putschversuch? Das ist doch ein sehr viel

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