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Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Munroe - Die Touristin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taylor Stevens
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getreten war, und sagte laut: »Sie müssen das Gesetz befolgen, Sie müssen gehorchen!« Dann verlangte er Bradfords Papiere.
    »Er spricht kein Spanisch«, schaltete sich Munroe ein. Der Polizist schob sich mit seinem Billigbier-Atem nur wenige Zentimeter vor ihr Gesicht und befahl ihr zu übersetzen.
    Er unterzog Bradfords Aufenthaltsgenehmigung einer eingehenden Prüfung, gab sie ihm zurück und wollte anschließend Munroes Aufenthaltsgenehmigung sehen. Nach einem kurzen Blick darauf knurrte er und wedelte damit vor ihrem Gesicht herum. »Ihre Genehmigung ist ungültig«, sagte er mit einem triumphierenden Unterton. »Sie haben nur zwei Namen. Sie halten sich illegal hier auf.«
    Munroe starrte zu Boden und biss sich fest auf die Lippe. Nachdem sie den drohenden Lachanfall unterdrückt hatte, hob sie den Blick und sagte untertänig: »Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich nur zwei Namen habe. Es ist sehr bedauerlich, aber ich habe bei meiner Geburt nur diese beiden bekommen. Dort, wo ich herkomme, ist das nicht ungewöhnlich.«
    Dunkle Schatten überzogen das Gesicht des Polizeibeamten, und er legte die Hand an seinen Schlagstock. »Es spielt keine Rolle, wie die Dinge in Ihrem Land funktionieren. Sie befinden sich hier in der Republik Äquatorialguinea und werden sich an unsere Sitten und unsere Gesetze halten. Sie haben nur zwei Namen, also ist Ihre Aufenthaltsgenehmigung ungültig.«
    »Ich weiß, was Sie mir sagen wollen«, entgegnete sie, »aber meine Eltern haben mir keine anderen Namen gegeben. Der Beamte, der meine Aufenthaltsgenehmigung unterschrieben hat, hatte Verständnis dafür.«
    Der Polizist zog erneut eine Grimasse. »Sie halten sich illegal hier im Land auf. Das Gesetz stellt den Frieden in unserer Republik sicher, darum müssen auch Ausländer es befolgen.« Mit langsamen, demonstrativen Bewegungen steckte er die Aufenthaltsgenehmigung in seine Brusttasche. »Kommen Sie morgen früh auf die Polizeiwache. Bis dahin ist Ihr Dokument konfisziert.« Er drehte sich um und ging mit steifen Schritten, den jüngeren Beamten im Gefolge, zurück zu der abgesperrten Hauptstraße.
    Bradford sah ihnen nach und flüsterte Munroe zu: »Was sollte das denn?«
    Sie hakte sich bei ihm unter, drehte ihn in Richtung des Hotels und setzte sich in Bewegung. »Das«, sagte sie, »war ein Beispiel dafür, warum dieses Land ist, was es ist. Ganz egal, wie viel Engagement der eine oder andere wohlmeinende Gutmensch aufbringt oder wie viel Öl aus dem Erdboden gepumpt wird, manche Dinge ändern sich eben nie oder werden durch das viele Geld nur noch schlimmer. Wenn die Vetternwirtschaft über allem steht, wird aus dem kleinen Mann von heute schon morgen ein Despot, dann braucht es nicht mehr als eine neue Trillerpfeife und eine abgetragene Uniform, schon haben wir einen neuen Tyrannen.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter zurück zu dem Polizisten, der jetzt mit drei blau gewandeten Kollegen wieder an einer Straßenecke stand. »Die Gesetze hier sind vollkommen willkürlich. Es ist erlaubt, betrunken Auto zu fahren, aber wer mit einem schmutzigen Wagen erwischt wird, kassiert einen Strafzettel. Es ist illegal, Bestechungsgeld anzubieten, aber nicht, es anzunehmen. Er behauptet, ich hätte ein Gesetz gebrochen, weil ich nur zwei Namen habe.« Sie seufzte in stiller Belustigung. »Das Einzige, was uns bleibt, ist, irgendwie im Strom mitzuschwimmen und nach Möglichkeit jedem Ärger aus dem Weg zu gehen.«
    »Wollen Sie sich die Aufenthaltsgenehmigung zurückholen?«
    »Ach was. Dafür müsste ich den Großteil des morgigen Tages und womöglich der ganzen Woche auf der Polizeiwache verbringen und versuchen rauszukriegen, wer das Ding hat und welche Verrenkungen ich machen muss, um es wieder zu bekommen. Ganz zu schweigen von dem kleinen Vermögen, das mich das kosten würde.« Sie drückte ihm spielerisch den Arm. »Deswegen habe ich die Papiere ja machen lassen, damit ich mich mit so einem Zeug nicht rumärgern muss.«
    Den Rest des Abends verbrachten sie im Hotel. Solange die Stadt abgeriegelt war, wollte Munroe eine zweite Begegnung mit der Polizei vermeiden. Anstatt also durch die Straßen zu ziehen und sich unter die Einheimischen zu mischen, aßen sie auf der Hotelterrasse mit ihren von Schirmen gekrönten Tischen, die ausschließlich mit Gästen aus der Ölindustrie besetzt waren.
    Als der Kellner ihren Tisch freiräumte, deutete Munroe mit einer Kopfbewegung auf das hintere Ende der Terrasse, wo die

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