Mission Sphinx: Thriller
Eindringling zur Landung in Alexandria zwingen, aber keine der beiden Maschinen ist erschienen, und der Funkkontakt mit dem Beaufighter war abgebrochen, als der Tower um 5.10 Uhr versucht hat, ihn zu erreichen. Zuerst waren sie nicht allzu beunruhigt, weil ein solcher Sturm oft den Funkkontakt stört -
aber nach einer Weile haben sie doch Verdacht geschöpft.«
Sanson starrte auf die Karte an der Wand. Seine Stimmung schien sich nicht gebessert zu haben, seit sie im Restaurant miteinander gesprochen hatten, und seine Stimme klang kühl.
»Sonst noch etwas, Weaver?«
»Keine der Maschinen ist seitdem in unserem Luftraum gesichtet worden. Die Leitung der Air Force hat darauf hingewiesen, daß die Dakota normalerweise unbewaffnet ist.
Der Beaufighter hätte sie also ohne Probleme zurückbringen können. Sie halten es für möglich, daß beide wegen des Sturms irgendwo notlanden mußten oder in der Luft kollidiert sind.«
»Suchen sie nach Wrackteilen?«
»Sie schicken ein paar Aufklärer rauf, die den Küstenbereich und die Wüste südlich davon absuchen sollen. Und sie haben den Flugverkehr in dem Sektor angewiesen, die Augen offenzuhalten.«
Sanson dachte einen Moment nach. »Diese Sandstürme können ziemlich gefährlich sein. Sie können ein Flugzeug ohne weiteres zerstören. Es kann also durchaus sein, daß beide Maschinen in Schwierigkeiten geraten und abgestürzt sind.«
Weaver stellte sich neben ihn und sah ebenfalls auf die Karte.
»Aber das erklärt immer noch nicht, was die Dakota dort gemacht hat, wo sie um die Uhrzeit absolut nichts verloren hatte. Ich habe beim Hauptquartier der Royal Air Force nachgefragt - es hat in den letzten acht Stunden weder bei den Briten noch bei den Amerikanern eine Vermißtenmeldung gegeben, nicht in Ägypten, nicht auf Sizilien, nicht auf dem italienischen Festland.«
»Was ist mit dem Flugverkehr aus Tunis oder Algier? Oder vielleicht ist so ein Pechvogel durch den Sturm vom Kurs abgekommen?«
Weaver schüttelte den Kopf. »Abgesehen von den Patrouillenflügen aus Alexandria oder aus Kairo gab es keinerlei planmäßigen Luftverkehr in der letzten Nacht oder am frühen Morgen - weder bei den Briten noch bei den Amerikanern -, und zwar hauptsächlich wegen des schlechten Wetters.« Er zeigte auf der Karte auf die Wüste im Süden und Westen von Alexandria. »Mir ist eingefallen, daß es in der Nähe der Nordküste eine ganze Menge abgelegener und verlassener Landeplätze gibt, die sich ideal für eine geheime Landung eignen. Und irgendwie erscheint mir das Ganze verdächtig -
eine Dakota, die einfach so auftaucht und wieder verschwindet -
ich finde, wir sollten uns das näher ansehen.«
Sanson drehte sich um. »Nehmen Sie noch einmal Kontakt mit Alexandria auf. Sie sollen die Berichte über den Flugverkehr der letzten Nacht noch einmal überprüfen und mit absoluter Sicherheit ausschließen, daß außer dem Beaufighter noch ein anderes Flugzeug vermißt wird. Fragen Sie, ob sie mittlerweile weitere Information haben, und sagen Sie ihnen, sie sollen uns auf dem laufenden halten. Wenn sie das Wrack finden, dann wollen wir es sehen. Kümmern Sie sich darum, Weaver.«
Berlin 7.50 Uhr
Es war noch dunkel, als Canaris im Krankenhaus in Charlottenburg ankam. Als er das Ausmaß des Blutbades und der Zerstörung sah, weinte er beinahe. In langen Reihen lagen Leichen unter feuchten weißen Laken im Nieselregen aufgereiht auf dem Boden. Es sah gespenstisch aus. Die Feuerwehr von Berlin bemühte sich immer noch zu löschen, doch ein Teil des Krankenhauses war bereits vollständig zerstört. Rauchfahnen stiegen aus den verkohlten Überresten empor, und ein beißender Geruch lag in der Luft.
Als der Mercedes auf dem Kies der Einfahrt anhielt und Canaris ausstieg, kam ein Arzt im blutigen Kittel auf ihn zu.
»Herr Admiral, ich bin Doktor Schumacher.«
»Herr Doktor, es sieht schlimm aus. Wie viele Tote?«
»Siebenundfünfzig Patienten und vier vom Personal.« Canaris biß die Zähne zusammen, aber die Neuigkeit überraschte ihn nicht. Nach dem Luftangriff der letzten Nacht lagen große Teile Berlins in Trümmern. Durch einige war er gerade gefahren.
»Mein Gott, es wird immer schlimmer. Und was ist mit dem Jungen?«
»Er ist kaum noch am Leben. Es geht ihm wirklich schlecht.
Es ging ihm ja vorher schon nicht gut, aber jetzt -«, der Arzt zuckte hilflos die Achseln. »Sie haben mir aufgetragen, Sie anzurufen, falls etwas mit dem Kind ist -«.
»Natürlich.« Canaris
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