Mission Sphinx: Thriller
Fahrzeug brauchen.«
Achmed war unglücklich bei dem Gedanken, seinen geliebten Fiat zu verlieren. Er seufzte. »Sie nehmen dann wohl am besten meinen Lastwagen. Wenn jemand fragt, kann ich immer noch sagen, er sei gestohlen worden.«
»Man wird Verdacht schöpfen, wenn ich den Lastwagen aus dem Dorf herausfahre«, sagte Kleist. »Am besten fahren Sie mit uns und zeigen uns den Kamelpfad.«
»Es sind fünf Meilen bis dahin. Wie soll ich von dort wieder zurückkommen?«
»Zu Fuß«, sagte Kleist schroff.
Achmed gefiel dieser Vorschlag überhaupt nicht, aber wenigstens wäre er die Deutschen dann los.
»Nun?« sagte Halder.
Achmed nickte zögernd. »Wenn es sein muß.«
Kleist gab Halder die Schlüssel zum Jeep. »Wir können hier nichts mehr tun, und je länger wir warten, desto schlechter sind unsere Chancen. Ich schlage vor, daß wir sofort aufbrechen.«
Halder sagte zu Dorn: »Gehen Sie mit Achmed schon vor.
Nehmen Sie Ihre Sachen aus dem Jeep, und machen Sie den Lastwagen fertig. Und vergessen Sie nicht, viel Wasser mitzunehmen.«
Sie gingen, und Halder und Kleist waren allein. Halder instruierte Kleist: »Wenn Sie es bis Kairo schaffen, dann wissen Sie ja, wie und wo Sie unsere Kontaktperson treffen. Wenn jemand von uns gefaßt wird, wird er nichts sagen, was das Unternehmen gefährden könnte. Sie haben gehört, was Schellenberg gesagt hat, alles hängt von uns ab. Wir werden weitermachen, bis wir entweder tot oder gefangen sind. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Glück.«
»Das wünsche ich Ihnen auch. Und ich hätte nie gedacht, daß ich das einmal zu Ihnen sagen würde, Halder. Es sieht so aus, als brauchten wir alle sehr viel Glück.«
Halder blieb ungerührt. »Sie sind trotzdem eine gefühllose Bestie, Kleist.«
Kleist grinste. »Das nächste Mal sehen wir uns vielleicht in der Hölle wieder. Ich werde dafür sorgen, daß das Feuer richtig schön brennt, wenn Sie kommen.«
Achmed kam zurück. »Mein Sohn hilft Ihrem Freund, die Sachen in den Lastwagen zu laden«, sagte er zu Kleist. »Wenn Sie mit mir kommen, gebe ich Ihnen ein paar Kanister Wasser und etwas zu essen.«
»Haben Sie Berlin benachrichtigt, als wir nicht erschienen sind?« fragte Halder.
Achmed nickte. »Als ich vom Flugplatz zurückgekommen bin, habe ich gefunkt, daß Sie nicht angekommen sind.«
»Senden Sie eine weitere Nachricht, bevor Sie aufbrechen.
Erklären Sie ganz kurz, was geschehen ist. Sagen Sie, daß wir unser Bestes tun werden, um die Operation zu Ende zu führen.«
Halder steckte sich den Reiseführer in die Tasche. »Ich behalte den Baedeker, wenn es recht ist.«
»Wie Sie meinen.«
In dem Augenblick flog die Küchentür auf, und Rachel stand mit finsterer Miene auf der Schwelle. »Ich glaube, Johann, du kommst besser hinauf.«
Alexandria 9.35 Uhr
Ein Jeep der Militärpolizei mit Leinenverdeck wartete bereits auf Weaver und Sanson. Darin saßen ein britischer Lieutenant und ein Fahrer. Als Weaver und Sanson aus der Avro Lancaster stiegen, kam der Offizier auf sie zu.
»Lieutenant-Colonel Sanson? Ich bin Lieutenant Lucas, Sir, Feldpolizei.« Er salutierte. »Ich habe Befehl von Captain Myers vom Hauptquartier in Alexandria, Sie hier zu empfangen. Er läßt sich entschuldigen, daß er Sie nicht persönlich empfangen konnte, aber er muß an einer wichtigen Konferenz teilnehmen.«
Sanson erwiderte den Gruß. »Das ist Lieutenant-Colonel Weaver, US-Nachrichtendienst. Er wird uns begleiten.«
»Es freut mich, Sie kennenzulernen, Sir.« Der Lieutenant wandte sich wieder an Sanson. »Captain Myers sagt, daß Sie sich für die vermißte Dakota interessieren, daß Sie vermuten, es könnte sich um einen deutschen Eindringling handeln.«
»Haben Sie Neuigkeiten darüber?«
»Wir haben vor zehn Minuten eine Meldung bekommen, Sir.
Einer unserer Aufklärer hat das Wrack einer Dakota mit amerikanischen Kennzeichen in der Wüste gesichtet. Es liegt ungefähr fünfundzwanzig Meilen südwestlich von hier. Der Pilot glaubt außerdem, auch den Beaufighter etwa fünf Meilen nördlich davon gefunden zu haben.«
»Gut. Irgendwelche Anzeichen von Überlebenden?«
Der Lieutenant schüttelte den Kopf. »Nein, soweit es den Beaufighter betrifft. Er ist total zerstört. Er muß direkt in eine Sanddüne geflogen sein. Die Dakota hat zwar eine Tragfläche verloren, aber der Rumpf ist angeblich verhältnismäßig unversehrt. Es ist also möglich, daß Passagiere überlebt haben.«
»Haben Sie schon jemanden hingeschickt?«
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