Mission Sphinx: Thriller
sie aussehen oder wie viele es genau sind. Mindestens zwei, wahrscheinlich mehr.«
Weaver nickte. »Höchstwahrscheinlich Deutsche, aber es könnten durchaus auch Ägypter sein - oder sie sind zumindest als Araber verkleidet.«
»Ja, das ist alles sehr vage, und das macht die Sache nicht einfacher. Ich werde also den Bahnhof und die Bushaltestelle bewachen lassen, außerdem die Hauptstraße. Zusätzlich werde ich die hiesige Polizei um Unterstützung bitten-, beschloß Myers. »Wir werden sehen, was dabei herauskommt.«
»Vergessen Sie nicht, daß die Eindringlinge gefährlich und auf der Flucht sind. Wenn sie überall Armee und Polizei sehen, könnte es zu Kurzschlußhandlungen kommen. Deshalb möchte ich, daß Ihre Leute im Bahnhof Zivilkleidung tragen, keine Uniformen, und sagen Sie ihnen, daß sie ganz besonders vorsichtig sein müssen. Ich möchte dort keine wilde Schießerei mit Verletzten und Toten«, schloß Weaver. Dann fiel ihm noch etwas ein: »Was ist mit der Wüstenroute?«
»Sie meinen?«
»Wie können wir sie überwachen?«
»Das Gebiet ist zu groß, um es mit Fahrzeug-Patrouillen überwachen zu können, aber ich könnte einen Aufklärer raufschicken.«
»Ja, tun Sie das. Wie viele Flugplätze gibt es denn in Alexandria?« Weaver befürchtete, sie könnten mit dem Flugzeug entkommen.
»Zwei große und zwei kleinere auf dem Weg nach Port Said.«
Myers erriet Weavers Vermutung und schüttelte beruhigend den Kopf. »Das sind jedoch reine Militärflugplätze, die Sicherheitskontrollen sind dort sehr streng. Sie kämen niemals auch nur zum Tor herein, ganz zu schweigen davon, daß sie ohne entsprechende Reisepapiere und Ausweise niemals eine Maschine besteigen könnten.«
»Trotzdem warnen Sie das Personal der Flugplätze besser.
Gibt es noch irgendeinen anderen Weg aus der Stadt heraus?«
Weaver wollte keine Fluchtmöglichkeit übersehen.
Myers zeigte auf die Karte. »Vom Hafen aus. Aber das wäre nun wirklich keine gute Wahl! Selbst wenn es ihnen gelänge, an Bord eines Schiffes zu kommen oder ein Boot zu stehlen, wären sie einfach zu langsam. Und wohin sollten sie dann fahren? Die Patrouillen der Marine kontrollieren außerdem häufig auch zivile Schiffe in diesem Teil des Mittelmeers.«
»Schicken Sie trotzdem auch ein paar Männer zum Hafen und lassen Sie die Kontrollen verstärken.«
Der Captain zog die Augenbrauen hoch und protestierte: »Das ist eine Menge Personal, das wir dafür brauchen. Das wird verdammt schwierig werden.«
»Es muß sein, Captain. Ich selbst brauche übrigens auch einen Jeep mit Fahrer. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß sie die Stadt mit dem Zug oder dem Bus verlassen werden. Daher möchte ich den Hauptbahnhof selbst beobachten. Und ich möchte, daß Sie alle Hotels und Pensionen der Stadt auf Neuzugänge überprüfen lassen, besonders auf solche, die in den letzten drei Stunden angekommen sind.«
» Alle, Sir?«
»Ja, jedes einzelne Hotel und jede Pension, Captain, ob groß oder klein. Auch die billigen Absteigen.«
Der Captain war fassungslos. »Aber es gibt Hunderte davon in Alexandria. Das wird Tage dauern.«
»Sie müssen es schneller schaffen. Denn je länger wir brauchen, desto wahrscheinlicher ist es, daß sie noch jemanden töten und daß ihre Fluchtchancen steigen.«
Der Captain seufzte. »Jawohl, Sir.« Gerade als er zum Telefon greifen wollte, klingelte es. Er hob ab und hörte aufmerksam zu. »In Ordnung, ich bin schon unterwegs.« Er legte den Hörer auf die Gabel und sah Weaver an. »Wir haben Glück. Es scheint, als hätte man zwei der Leute gesehen, nach denen Sie suchen.«
39
Alexandria 12.45 Uhr
An der Corniche, der berühmten Straße Alexandrias, die in einem Halbkreis eine Meile entlang der Küste verläuft, lagen Hotels, Nachtclubs, Straßencafes und billige Pensionen nebeneinander aufgereiht wie an einer Perlenkette. Verblichener Glanz lag über den Gebäuden direkt am Meer. Einige Hotels waren mittlerweile Bordelle, die beiden Geschlechtern etwas zu bieten hatten. Sowohl hübsche junge Männer als auch Frauen saßen davor auf den Steinstufen und versuchten, Kunden anzulocken.
Halder hatte die Uniform inzwischen gegen Zivilkleidung ausgetauscht und seinen Koffer unter einem der Sitze im Abteil zurückgelassen, und auch Rachel hatte sich umgezogen und Makeup aufgelegt. Als der Zug die Außenbezirke von Alexandria erreicht hatte, hatten sie immer mehr der typischen weißen Häuser mit ihren roten Dächern und viele griechische
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