Mission Sphinx: Thriller
bringen.«
»Ja, natürlich. Wirklich sehr nachlässig von mir.« Halder steckte ihn wieder in die Tasche. »Was für eine schlimme Geschichte, dieser Mord an zwei unserer Leute. Man sollte doch eigentlich glauben, daß wir vor so etwas sicher sind, seit wir dem guten Rommel einen Tritt versetzt haben, aber das klingt verdammt ernst.«
»Warten Sie, bis wir sie haben, Sir. Dann wird es für die wirklich ernst.«
»Da bin ich sicher.« Halder sah auf die Uhr und seufzte.
»Nun, ich werde mir überlegen müssen, was ich in der Zwischenzeit tun kann, bis der Zug kommt. Ich wünsche Ihnen viel Glück, Sergeant.«
»Ich bin ziemlich sicher, daß wir sie finden, Sir. Wir haben erst vor zehn Minuten von dem Fall erfahren, als wir in die Stadt gekommen sind. Aber ich habe gehört, daß man bereits an jeder Straße nach Alexandria Kontrollen eingerichtet hat. Die kommen hier niemals raus.«
Halder verließ den Bahnhof und ging zum Jeep zurück. Ein Anflug von Verzweiflung überkam ihn. Er setzte sich wieder neben Rachel, nahm die Kopfbedeckung ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Rachel sah ihn fragend an. »Gibt es Probleme?«
»Das kann man wohl sagen. Es sieht ganz so aus, als wüßten sie über uns recht genau Bescheid.«
Er erklärte ihr die Situation, dann berührte er sanft ihre Hand.
»Das ist alles ein furchtbares Chaos. Selbst wenn ich dich allein dein Glück versuchen ließe, müßtest du mit Schwierigkeiten rechnen.«
»Ich bin nicht so naiv zu glauben, daß sie mich mit Samthandschuhen anfassen, wenn sie mich finden. Ich bleibe trotzdem lieber bei dir. Bist du sicher, daß es keinen anderen Weg nach Alexandria gibt?«
»Ich wüßte nicht wie. Die Straßenkontrollen werden sicher sehr gründlich durchgeführt. Wir laufen in die Falle, wohin wir uns auch wenden.« Er zeigte nach Norden aufs Meer. »Wir könnten es an der Küste versuchen und irgendwo ein Boot stehlen, aber ich würde mir nicht allzuviel davon versprechen.
Es würde nicht lange dauern, bis der Diebstahl gemeldet würde.
Und auf dem Wasser wären wir wirklich leichte Beute.«
»Es muß doch irgendeine Möglichkeit geben, in den Zug zu kommen. Wenn wir hier warten, werden sie uns auf jeden Fall finden.«
»Wir könnten mit dem Jeep hinter dem Zug herfahren und versuchen aufzuspringen, aber dann wüßten sie, daß wir im Zug sind.« Halder schüttelte den Kopf. »Mir fällt nichts mehr ein.
Der Zug ist noch die sicherste Möglichkeit, aber um ihn als normale Fahrgäste zu benutzen, müssen wir erst diese zwei Offiziere loswerden.«
»Was hast du ihnen gesagt, warum du im Bahnhof bist?«
Halder erzählte es ihr. In dem Augenblick hörten sie das Pfeifen einer Dampflokomotive, und ein paar hundert Meter vor ihnen stieg eine dicke Rauchwolke über den Gleisen auf. Der Zug würde in wenigen Minuten ankommen. »Und, irgendwelche Vorschläge?«
Rachel sah sich den Jeep der Militärpolizei an. »Ja, eine Idee habe ich. Aber ob es klappt, weiß ich nicht.«
37
El Hauwariya 11.45 Uhr
Rachel sah die beiden Militärpolizisten sofort, als sie den Bahnhof betrat und Richtung Kartenschalter ging. Der Sergeant kam auf sie zu. »Bitte entschuldigen Sie, Miss. Reisen Sie?«
»Ja, warum?«
»Wohin, Miss?«
»Nach Alexandria.«
»Darf ich bitte Ihren Ausweis sehen?«
Rachel tat so, als suchte sie in ihrer Tasche danach. »Tut mir leid, ich glaube ich habe ihn nicht dabei. Es war so hektisch heute morgen, da muß ich glatt meinen Ausweis vergessen haben.«
»Sind Sie Britin, Miss?«
»Südafrikanerin.«
Der Sergeant sagte höflich: »Darf ich fragen, was Sie in der Stadt tun?«
»Ich bin mit einem früheren Zug gekommen und sollte einen Freund am Bahnhof treffen, aber er war nicht da.«
»Und um wen handelt es sich?«
Rachel runzelte die Stirn. »Sagen Sie, macht es Ihnen etwas aus, mir zu sagen, was das alles soll?«
»Es hat nichts mit Ihnen zu tun, Miss.«
»Das hat es sehr wohl, wenn man mich anhält«, sagte Rachel frech und warf einen Blick auf den Corporal neben dem Kartenschalter. »Sie suchen jemanden, stimmt’s?«
Der Sergeant zog die Augenbrauen in die Höhe. »Wie kommen Sie darauf, Miss?«
»Mein Vater ist Colonel in Kairo. Da bekommt man ein Gefühl dafür, wenn beim Militär irgend etwas los ist - dort ist man dann immer gleich so schrecklich aufgeregt. Also, wen oder was suchen Sie denn?«
»Wir sind nicht befugt, Ihnen darüber Auskunft zu erteilen, Miss. Und ich brauche irgend etwas, womit Sie sich
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