Mission Sphinx: Thriller
was jetzt geschehen würde. Hassan warf den Strick beiseite und zog wieder sein Messer heraus. »Aber keine Sorge. Das erledige ich jetzt. Langsam und schmerzhaft.« Er kam näher. Auf seinem Gesicht lag ein blutrünstiger Ausdruck.
»Und dann werde ich dein Herz herausschneiden.«
Das Messer sirrte durch die Luft, und Weaver wich zurück.
»Gib dich dem Willen Allahs hin, dann wird es schneller gehen.«
Weaver trat hilflos mit den Füßen um sich, und der Araber lachte hämisch. »Gut, du bist wütend. So wird das Sterben schmerzhafter sein.«
Wieder sauste das Messer durch die Luft, und Weaver taumelte zurück. Der Araber kam jetzt dicht heran, Weaver trat nach ihm, aber Hassan packte Weavers Fuß und drehte ihn um.
Weaver stürzte gegen die Wand in der Ecke. Er war in der Falle.
Er konnte nicht mehr ausweichen.
»Und jetzt wirst du sterben.«
Hassan hob das Messer. Ein leises Klicken ertönte, und eine Stimme sagte: »Legen Sie den Zahnstocher weg, seien Sie ein guter Junge.«
Halder stand mit der Pistole in der Hand in der Tür. Sein Gesicht war blaß vor Wut. Hassan runzelte die Stirn. »Er hat einmal versucht, mich zu töten, jetzt töte ich ihn.«
Hassan drehte sich wieder um und wollte sein Werk rasch zu Ende führen. Er hob das Messer hoch und stieß nach unten, aber bevor er Weaver traf, ertönte ein lauter Knall, und eine Kugel streifte Hassans Ohr. Es begann sofort zu bluten. Er ließ das Messer fallen, hielt seine Wunde und heulte auf vor Schmerzen.
»Sie sollten sich die Ohren waschen«, ermahnte ihn Halder.
»Ich habe Sie gewarnt. Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen ihn fesseln - nicht töten. Gehen Sie raus und kümmern Sie sich um den Citroen, bevor ich meine Meinung ändere und kurzen Prozeß mit Ihnen mache.«
Der Araber starrte ihn an, und auf seinem Gesicht mischten sich Wut und Verwirrung. Er hielt sich mit der Hand das Ohr und sagte: »Sie Narr, Sie wissen ja nicht, was Sie tun -«
Halder winkte ungeduldig mit dem Revolver. »Raus, habe ich gesagt. Und beeilen Sie sich. Ich habe schließlich nicht die ganze Nacht Zeit.«
Hassan starrte Weaver an und spuckte auf den Boden. »Ein anderes Mal, Amerikaner.«
Er ging hinaus und warf Halder noch einen feindseligen Blick zu. Dieser steckte seinen Revolver in den Gürtel, nahm eine Zigarettenschachtel aus der Tasche, zündete sich einen Glimmstengel an und sagte mit todernster Miene: »Es ist so schwer, heutzutage gutes Personal zu finden.«
Weaver kämpfte gegen seine Fesseln an. »Bleib, wo du bist, Harry.« Halder nahm den Strick und band ihn an einen der hölzernen Pfosten an. Den Knebel streifte er ab.
»Du bist hier, um Roosevelt und Churchill umzubringen.
Stimmt’s?« fragte Weaver, kaum daß sein Mund befreit war.
Halder starrte ihn erstaunt an, und die Überraschung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. »Und wie kommst du darauf?«
»Es stimmt, nicht wahr?«
»Du warst immer ein blitzgescheiter Junge, Harry, aber diesmal überraschst du mich wirklich. Vielleicht ist es klug kombiniert. Aber die Frage ist, wie kommst du darauf?«
»Es ist Wahnsinn, Jack. Ein reines Himmelfahrtskommando.
Aber es muß nicht soweit kommen. Ergib dich jetzt, und -«
»Und dann was? Ein Erschießungskommando?« Halder hatte ihn nun fest an den Pfosten gefesselt. Er trat zurück und schüttelte ernst den Kopf. »Das ist doch das einzige, was wir erwarten können. Und Rachel ebenfalls, obwohl sie an all dem nicht beteiligt ist. Nenn mich einen leichtsinnigen Abenteurer, aber ich weiß, was wir für Chancen haben. Und Kapitulation gehört nicht dazu. Außerdem stecke ich viel zu tief drin, um da wieder herauszukommen.«
»Weil du zwei Offiziere getötet hast?«
Halder schüttelte voller Abscheu den Kopf. »Das habe ich nicht getan.«
Weaver war verwirrt. »Ich verstehe das alles nicht. Warum du und Rachel? Wieso ist sie noch am Leben -?«
Halder legte einen Finger an die Lippen. »Wir haben keine Zeit für Erklärungen, nicht jetzt. Laß uns nur hoffen, daß wir uns so bald nicht wieder begegnen, wenigstens nicht, solange der Krieg noch andauert. Allein der Gedanke, daß wir vorübergehend Feinde sind, ist schon schwer genug zu ertragen, und ich möchte nicht zerstören, was wir später vielleicht noch von unserer Freundschaft retten könnten. Also tu mir einen Gefallen, und halte dich aus der Sache raus.«
»Das kann ich nicht.«
Halder trat die Zigarette mit dem Fuß aus und sah Weaver ernst an. »Dann wäre ich für eine
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