Mission Sphinx: Thriller
ihn jemand geschlagen hätte, und brachte es schließlich fertig, heiser zu flüstern: »Mehr als du je wissen wirst.«
»Es tut mir leid, daß es so gekommen ist.«
Halder sagte bitter: »Wie rührend, aber du kannst dir das Theater sparen, es nimmt dir ohnehin niemand ab. Du hast doch nie auch nur das geringste für mich oder Harry empfunden, nicht wahr? Es war alles nur ein Spiel.«
Sie sah die beiden Männer ernst an, und in ihren Augen lag so etwas wie Trauer. »Glaubst du das wirklich, Jack?«
»Ich glaube, daß ich ein unglaublicher Narr gewesen bin der Rest ist unwichtig. Was jetzt zählt, ist, wie es weitergehen wird.«
»Du wirst Deacon und mich begleiten. Du bist schon einmal nahe an Roosevelt herangekommen. Du wirst es wieder schaffen. Aber dieses Mal wirst du nicht allein sein. Und wenn es ein Danach geben sollte, dann werden wir von hier ausgeflogen werden.«
»Wie denn, bitte sehr?«
»So, wie Deacon es für den Notfall organisiert hat. Sein Freund, der ägyptische Offizier, wird uns auf einem Flugfeld in der Nähe von Sakkara auflesen und zum deutschen Stützpunkt auf Kreta fliegen.«
»Glaub mir, selbst wenn auch nur einer von uns an Bord der Maschine gelangt, werden sie die Maschine im Handumdrehen vom Himmel herunterschießen.«
»Deacon glaubt nicht, daß das der Fall sein wird. Die Strecke ist bereits geplant. Sobald die Maschine nördlich von Port Said ist, werden deutsche Kampfflugzeuge ihr sicheres Geleit geben.«
»Und wer soll sich letzten Endes im Hotel die Hände schmutzig machen?«
»Ich. So war es von Anfang an geplant. Für den Fall, daß du versagst oder Skorzenys Männer nicht hereingebracht werden können.«
»Wie willst du das schaffen?« Halder schüttelte den Kopf.
»Du hast nicht die geringste Chance, in die Nähe von Roosevelt zu kommen, geschweige denn, ihn töten und dann fliehen zu können.«
»Ich fürchte, da werde ich wohl ein wenig improvisieren müssen, wenn es soweit ist. Aber was das Wie angeht —«
Rachel legte die Maschinenpistole weg und hielt plötzlich Deacons Luger in der Hand. Dann zog sie noch etwas aus der Tasche. Halder erkannte den länglichen Gegenstand aus Metall sofort. »Ein neuer Schalldämpfer, den Techniker des SD
entwickelt haben. Der beste, den sie je hergestellt haben. Ich könnte direkt hinter deinem Rücken schießen, du würdest es nicht merken.«
Sie zielte rasch auf Halder und drückte ab. Man hörte nicht viel mehr als ein leises Husten, und eine Kugel pfiff dicht an Halders Ohr vorbei und schlug hinter ihm in die Wand ein. Sie schoß noch einmal, diesmal auf eine der nubischen Masken an der Wand. Die Kugel schlug sauber zwischen den Augenlöchern ein.
»Ich bin beeindruckt«, sagte Halder und warf einen raschen Blick auf die Maske. »Ich bringe dich also durch den Tunnel, und du wirst sehen, was du tun kannst?«
»Gibt es eine andere Möglichkeit?«
»Du könntest die ganze verdammte Sache einfach vergessen.«
Sie sah ihn ernst an und schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht, Jack. Und du weißt auch, warum.«
»Du kannst doch diesen ganzen Nazi-Blödsinn nicht wirklich glauben - das Tausendjährige Reich, ein Volk, ein Reich, ein Führer?«
Sie zögerte, und ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht.
Tränen glitzerten in ihren Augen. »Was ich glaube, ist unwichtig. Aber meine Familie vegetiert im Keller der Gestapo vor sich hin. Ich möchte wirklich nicht, daß sie dort sterben.
Außerdem wird ein ganzes Land in Schutt und Asche gelegt.
Tag für Tag gibt es mehr Zerstörung. Wenn es nicht bald aufhört, dann wird nicht mehr viel von unserem Land übrig sein.«
»Du arme, dumme Närrin. Erkennst du die Tatsachen denn nicht? Es mag zwar ein tödliches Spiel sein, das wir hier spielen, aber es ist trotzdem nur ein Spiel. Nichts wird auch nur das geringste verändern. Die Alliierten werden den Krieg trotzdem gewinnen - auch mit anderen Staatsoberhäuptern.«
Rachel antwortete nicht, und Weaver, der dem Ganzen mit aschfahlem Gesicht und völlig verwirrt zugehört hatte, sah jetzt Halder an. »Du hast einen Tunnel erwähnt«, sagte er heiser.
»Was meinst du damit?«
»Ich fürchte, du liegst sehr weit hinten in unserem kleinen Spiel, Harry. Es gibt eine tödliche Lücke im Sicherheitsnetz eures Präsidenten.«
Halder erklärte ihm die Sache mit dem Tunnel, und Weaver konnte seinen Zorn kaum unter Kontrolle halten. Er starrte Rachel feindselig an, und seine Stimme überschlug sich beinahe.
»Die Ermordung
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