Mission Sphinx: Thriller
Major im Stich gelassen hat, können wir das Motorrad nehmen.
Damit sind wir schneller. Wir fahren auf direktem Weg durch die Wüste nach Nazlet el Samman.«
Weaver sah Rachel an. »Du wirst es niemals bis zu Roosevelt schaffen. Du bist tot, bevor du auch nur zehn Schritte über den Rasen gegangen bist.«
Sie sah ihn an, Schmerz und Reue spiegelten sich in ihrem Gesicht wider. Einen Augenblick lang wurde der Ausdruck ihrer Augen fast zärtlich. »Ich fürchte, ich bin diesen Weg schon zu weit gegangen, Harry. Zum Umkehren ist es viel zu spät. Wenn wir uns nicht wiedersehen, denk manchmal an mich.« Sie sah Halder an. »Du auch. Oder ist das zuviel verlangt?«
Eine lange Pause entstand, weil die beiden Männer schwiegen. Rachel drehte sich rasch zu Deacon um, als ob sie den vorwurfsvollen Blick der beiden Männer nicht mehr länger ertragen könnte. »Lassen Sie uns gehen.«
Sie ging aus dem Zimmer. Deacon schickte sich an, ihr zu folgen, und sagte noch zu Kleist: »Sie und Hassan fahren mit dem Boot bis nach Memphis. Von dort gehen Sie zu Fuß zum Landeplatz in Sakkara.« Er sah auf seine Uhr. »Geben Sie uns bis zehn vor vier Zeit. Spätestens dann sollte Captain Rahman gelandet sein.«
»Und wenn Sie bis dahin nicht dort sind?«
»Dann fliegen Sie ohne uns«, sagte Deacon düster. »Sie haben gehört, was Sie mit Weaver und seiner Freundin tun sollen. Das gleiche gilt für Halder.«
»Keine Sorge, sie sind in sicheren Händen.«
Deacon wollte zur Tür gehen, hielt jedoch nochmals inne und warf Kleist einen bedeutsamen Blick zu. Mit gedämpfter Stimme sagte er: »Ich hoffe nicht. Ich persönlich finde, daß die Frau einen großen Fehler macht. Sentimentalität ist hier wirklich fehl am Platz.«
Kleist grinste ihn an und fuhr liebevoll mit einer Hand über die Maschinenpistole. »Hätten Sie einen anderen Befehl gegeben?«
»Sie nicht?«
68
Gise 1.50 Uhr
In der Präsidenten-Suite des Mena-Hotels zuckte Agent Jim Griffith zusammen, als das Telefon neben ihm klingelte. Es klang wie eine Alarmglocke.
Er war sofort hellwach. Er hatte gerade auf der Couch in einem der Vorzimmer der Suite gelegen und sich etwas ausgeruht. Als er nun den Arm nach dem Hörer ausstreckte, sah er seinen Schichtleiter, Howie Anderson, sich in einem Sessel gegenüber strecken und gähnen. »Mist, hat man denn hier nie seine Ruhe?« schimpfte er.
»Nicht, wenn man so blöd war, sich für den Geheimdienst zu entscheiden«, erwiderte Griffith lächelnd. Er nahm den Hörer ab und meldete sich: »Wache Nummer eins, Griffith.«
Er hörte aufmerksam zu und sagte abschließend: »Jawohl, Sir, ich habe verstanden.« Dann legte er wieder auf. Anderson sah auf seine Uhr: »Was gibt’s denn?«
»Zwei Besucher sind auf dem Weg hinauf. Botschafter Kirk und General George Clayton. Sie wollen den Chef sprechen.«
»Um diese Uhrzeit?« Anderson rieb sich die Augen. Er wußte bereits, daß die beiden Männer auf einer Sonderliste standen, und daß sie schon beim Hereinfahren überprüft worden waren, aber er nahm trotzdem sein Klemmbrett, um ihre erneute Kontrolle zu protokollieren. »Muß ja verdammt wichtig sein.
Willst du ihn wecken?«
»Klar.« Griffith wollte gerade die Tür zu dem kurzen Korridor öffnen, an dessen Ende das Schlafzimmer des Präsidenten lag, als der Wachtposten draußen bereits anklopfte.
»Scheint so, als hätten es unsere Gäste ganz besonders eilig«, meinte Anderson und nahm seine Maschinenpistole in die Hand, die neben der Tür an der Wand gelehnt hatte. Er überprüfte das Magazin. »Sie müssen die Treppe ja heraufgerannt sein.«
Griffith legte die Hand auf seine Smithand-Wesson, Kaliber.38, ging zur Tür, erwiderte das Klopfen und fragte den Wachtposten draußen nach dem Kennwort. Als dieser korrekt antwortete, öffnete Griffith die Tür. Anderson stand ein paar Schritte hinter ihm mit der Maschinenpistole im Anschlag.
Botschafter Kirk und General George Clayton standen ungeduldig im Flur. Griffith kontrollierte ihre Papiere. »Den Präsidenten«, sagte Kirk.
»Er schläft noch, Sir.«
»Dann wecken Sie ihn auf. Rasch.«
Maison Fleuve 2.00 Uhr
Hassan kam zurück, und man konnte hören, wie draußen das Motorrad angelassen wurde. Kleist hielt noch immer die M-3 im Arm und grinste Halder schadenfroh an. »Jetzt wissen Sie also endlich die Wahrheit, Halder. Und es wundert mich nicht, daß Sie ein feiger Verräter sind. Was haben Sie dazu zu sagen?«
»Was auch immer das wäre, Sie würden ohnehin nicht
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