Mission Sphinx: Thriller
Roosevelts wird diesen Krieg nicht beenden, sie wird ihn nur noch schlimmer machen. Es gibt nicht einen einzigen amerikanischen Soldaten, der sich dafür nicht würde rächen wollen. Die Alliierten werden Deutschland in die Knie zwingen, sie werden nicht aufhören zu kämpfen. Ganz gleich, wie lange es auch dauert, sie werden niemals aufgeben.«
»Das alles ändert leider gar nichts, Harry«, erwiderte Rachel.
»Ich muß trotzdem meinen Auftrag ausführen. Was dich und deine Freundin angeht, so wird euch nichts geschehen, nicht, solange ihr tut, was man euch sagt. Wir werden euch fesseln und irgendwo zurücklassen, wo man euch erst findet, wenn alles schon lange vorbei ist. Und wir, Jack, müssen jetzt gehen. Harry blufft vielleicht, aber wenn nicht, dann haben wir hier wahrscheinlich bald Gesellschaft.«
»Da gibt es nur ein kleines Problem.«
»Was?«
»Ich komme nicht mit.«
Rachel richtete die Waffe auf ihn, doch Halder verzog nur müde seinen Mund: »Erschieß mich, wenn du mußt, meine Antwort bleibt die gleiche. Hier ist Schluß. Ich habe genug von Tod und Zerstörung. Ich habe meinen Teil absolviert, und für mich ist der Weg hier zu Ende.«
»Und was ist mit deinem Sohn?«
Halder kämpfte mit seinen Gefühlen. »Ich glaube, daß ich mich schon damit abgefunden habe, Paul nie wiederzusehen, als ich mich auf diesen Wahnsinn eingelassen habe. Die Antwort ist noch immer die gleiche.«
Der Ausdruck von Schmerz auf seinem Gesicht war kaum zu ertragen, als er Rachel Stern jetzt entschlossen anstarrte. Sie blickte fest zurück, doch schließlich gab sie sich geschlagen und sagte: »Also gut, Jack, wie du willst.«
Die Tür ging auf, und Deacon kam zurück, gefolgt von Kleist.
»Die Meldung ist bestätigt worden.«
»Und die Frau?«
»Im Keller, gut gefesselt«, antwortete Kleist. Er trug Helen Kanes Uniform über dem Arm. »Ich dachte mir, daß die hier vielleicht ganz nützlich sein könnte.«
Entsetzt mußte Weaver mit ansehen, wie Kleist mit triumphierendem Grinsen auch noch Helens Ausweis hochhielt.
»Und Sie werden nicht glauben, was ich noch in ihrer Tasche gefunden habe: einen Spezialausweis für das Hotelgelände.«
Während Rachel sich den Ausweis genauer ansah, kam Deacon rasch durchs Zimmer und zog Weavers Papiere aus dessen Uniformjacke. »Sie haben beide Spezialausweise. Sieht ganz so aus, als wäre uns das Glück doch noch hold.«
Weaver war jetzt vollkommen niedergeschlagen, und Halder wandte sich an Deacon. »Sie haben also die ganze Zeit Bescheid gewußt?«
»Ja, und Kleist offenbar auch. Es ist schon traurig, wenn ein Deutscher dem anderen nicht mehr trauen kann, aber so ist es wohl, Herr Major.«
»Finden Sie nicht, daß es schon genug Tote gegeben hat, Deacon? Der Krieg ist für Deutschland zu Ende, selbst die Hunde auf dem Basar wissen das. Sie alle riskieren nur Ihr Leben, wenn Sie weitermachen.«
Deacon ignorierte ihn und wandte sich an Rachel. »Sind wir soweit?«
»Ich fürchte, der Major kommt nicht mit. Es bleiben also nur wir beide übrig.«
Deacon runzelte die Stirn und zeigte auf die Waffe in ihrer Hand. »Können Sie seine Meinung nicht ändern?«
»Es ist sinnlos, wir könnten uns sowieso nicht auf ihn verlassen. Wir müssen es allein versuchen.«
Deacon starrte Halder an und sagte verächtlich: »Was für ein Pech, daß Sie sich für das Schicksal des Verräters entschieden haben. So verpassen Sie wahrscheinlich Ihre Chance, in die Geschichte einzugehen.« Er sah wieder Rachel an. »Was wollen Sie mit ihm tun?«
»Er soll auf jeden Fall an Bord des Flugzeugs gehen, selbst wenn wir beide es nicht schaffen.«
Deacon widersprach nicht. »Gut, und die anderen?«
Rachel sah Weaver lange an. »Sie werden ihn und die Frau irgendwo einsperren müssen, wo man sie möglichst lange nicht findet.«
Kleists Augen funkelten blutrünstig. »Wir sollten sie besser töten, und zwar jetzt gleich.«
Rachel fuhr herum und starrte ihn wütend an. »Ihnen wird kein Haar gekrümmt, das ist ein Befehl, haben Sie verstanden?«
Sie gab ihm die Maschinenpistole. »Nehmen Sie die und machen Sie Gebrauch davon, aber nur, wenn es sein muß. Und das meine ich ernst, Kleist.«
Kleist steckte sich seine eigene Pistole in den Gürtel und nahm mißmutig die M-3. Rachel warf Weaver und Halder einen bedeutsamen Blick zu. »Ich hoffe nur, daß ihr beide eure Chance wahrnehmt. Wenn ihr euch richtig verhaltet, werdet ihr überleben.«
Deacon widmete sich praktischen Dingen. »Da uns der Herr
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