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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Dunkelheit. Er verachtete ihn. Was wußte er schon, was es bedeutete, sieben hungrige Mäuler zu stopfen?
    Oder in einem stinkenden Loch zu wohnen? Oder wie sich ein Mann in einer rauhen Stadt wie Kairo jeden Tag abmühen mußte, um wenigstens ein paar armselige Kröten zu verdienen?
    Evir sah dem davonfahrenden Ford nach, und wenige Sekunden später ging das Licht im Eingang wieder aus. Sobald der Wagen durchs Haupttor gefahren war, entspannten sich die Wachtposten sichtlich. Die zwei vor der Villa setzten sich auf eine der Steinstufen und zündeten sich eine Zigarette an. Evir kauerte noch fünf Minuten länger im Schatten der Bäume, dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn, ließ die Gebetsschnur in die Jackentasche gleiten, stand auf und rieb sich die schmerzenden Knie. Es war Zeit, an die Arbeit zu gehen.
    Die Residenz des amerikanischen Botschafters stand in dem Ruf, sehr gut gesichert zu sein, aber Mustafa Evir hatte ebenfalls einen Ruf. Bei denen, die seine Dienste in Anspaich nahmen, war er bekannt als ›Der Fuchs‹. Das Haus, in das er nicht einbrechen konnte, war noch nicht gebaut, und auch der Safe nicht, den er nicht knacken konnte. Aber drei saftige Strafen, die er in der Hölle von Kairos Torah-Gefängnis hatte absitzen müssen, hatten seine Begeisterung für seine Arbeit sehr gedämpft. Als er vor drei Monaten entlassen worden war, hatte er sich vorgenommen, ein ehrlicher Mann zu werden. Aber die einzige Arbeit, die er finden konnte, war bei einem fetten Tuchhändler gewesen, für den er riesige Baumwollballen durch die steilen Straßen zum Markt schleppen mußte, bis er vor Erschöpfung umfiel. Dafür behandelte ihn der Händler nicht besser als einen Hund und bezahlte ihn kaum genug, daß er seine Familie ernähren konnte. Aber dieser Auftrag heute abend konnte ihn zu einem reichen Mann machen.
    Evir war nicht sehr beeindruckt von der Sicherheit der Anlage oder ihren Wachtposten. Eine Woche lang hatte er die Villa und die Wachtposten beobachtet, hatte Pläne vom Grundstück gezeichnet, Entfernungen abgeschätzt und Hindernisse gekennzeichnet. Er durfte sich nicht den geringsten Fehler erlauben. Aber es war wirklich nicht schwer gewesen, über die Grundstücksmauer zu klettern, und die Wachtposten schienen nichts zu merken, als er jetzt auf dem Bauch durchs Gras kroch, bis er die Terrasse auf der anderen Seite des Gebäudes erreicht hatte. Er nahm an, daß die Wachtposten jetzt, wo die Deutschen in Nordafrika besiegt waren, entspannter waren. Er hatte die große Flügeltür der Veranda erreicht und stand auf. Der Schweiß lief ihm übers Gesicht und tropfte auf den Boden. Er zog ein langes, schmales Messer unter seiner Jacke hervor und fuhr mit der Klinge zwischen den Türblättern entlang. Das Schloß sprang leicht auf, und er trat zwischen den Vorhängen in ein dunkles, eichengetäfeltes Arbeitszimmer.
    Auf dem Khanel-Khalili-Basar drängten sich die Menschen wie jeden Abend, und der Lärm und der Geruch, eine Mischung aus Gewürzen und verschwitzten Leibern, war schwer zu ertragen. Aber als Evir sich zwei Stunden später seinen Weg durch die Menge bahnte, war er sehr zufrieden mit sich. Er hatte gute Arbeit geleistet. Das Geschrei der Straßenhändler hallte durch die engen Gassen, und Krüppel bettelten ihn um Almosen an. Evir hatte schützend die Hand über den wertvollen Gegenstand in seiner Tasche gelegt. Selbst als Verbrecher war man nicht sicher auf dem Basar. Es gab Diebe, die stahlen einem blinden Bettler die Münzen.
    Eine Gruppe von zerlumpten Kindern kam auf ihn zu.
    »Bakschisch?«
    »Verschwindet, ihr verdammten Gören.«
    Die Jungen spuckten ihn an, lachten und liefen davon. Evir machte sich nicht die Mühe, ihnen nachzulaufen, um sie zurechtzuweisen. Er hatte wichtigere Dinge zu tun. Er hatte etwa die Hälfte des Weges durch den Basar zurückgelegt, als er an eine sehr belebte Kreuzung mit überfüllten Geschäften und Restaurants gelangte. Auf der Straße und dem Gehsteig wimmelte es nur so, und aus den Cafes und Geschäften drang laute Musik. In den Straßenbahnen und Bussen drängten sich die Menschen, sie quollen aus den Türen heraus, balancierten gefährlich auf dem Trittbrett und klammerten sich fest, wo es nur ging.
    Trotz des Krieges wurde die Verdunkelung in Kairo nur sehr halbherzig befolgt; ein paar Autoscheinwerfer und Straßenlaternen waren mit einer dünnen Schicht der vorgeschriebenen blauen Farbe gestrichen, aber das waren Einzelfälle. Uralte, verbeulte

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