Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
solche Reise, wenn er nicht mit ihr schläft?«
    Sie lachte wieder. »In dieser Hinsicht hat mein Chef andere Neigungen. Aber man könnte sagen, daß ich mehr bin als eine Sekretärin.«
    Ihre Antwort klang geheimnisvoll, aber bevor Deacon weiter nachfragen konnte, sah Christina zu den Kasrel-Nil-Kasernen hinüber, wo eine Abteilung von Grenadieren schneidig durch das Tor marschierte. »Sieh dir das an - wie ein Mann. Das sind schon verdammt gute Soldaten, die Briten, das muß ich ihnen lassen.«
    Deacon schauderte und antwortete voller Haß: »Sie benehmen sich, als wären sie Gottes Geschenk an die Welt.«
    »Du haßt sie noch immer für das, was sie deinem Vater angetan haben?«
    »Die Briten sind arrogante Schweine. Das waren sie stets und werden es immer sein.«
    Christina blieb stehen, legte ihm die Hand auf den Arm und sagte beiläufig: »Wie würde es dir gefallen, für dein Vaterland zu arbeiten, Harvey? Es wird einen Krieg geben, und diesmal kann Deutschland es sich nicht erlauben zu verlieren. Der Erfolg hängt von Leuten ab, die bereits an den richtigen Stellen sitzen, wenn es losgeht. Wir brauchen Gesinnungsgenossen auf der ganzen Welt.« Sie sah Deacon direkt in die Augen.
    »Großbritannien wird wieder unser Feind sein, und Ägypten ist eine britische Kolonie, also wird das Land in den Konflikt hineingezogen werden.«
    Deacon spürte ihre Hand auf seinem Arm, und ein wohliges, intensives Gefühl der Erregung strömte durch seinen Unterleib.
    Wenn sie doch nur nicht miteinander verwandt wären! Er lachte.
    »Also darum geht’s? Berlin will mich als Spion anheuern. Aber warum ausgerechnet mich, um Himmels willen? Was könnte ich schon tun?«
    »Du bist geradezu prädestiniert für den Job. Ein britischer Staatsbürger mit keinerlei Verbindungen zum Vaterland. Deine Vergangenheit bleibt aufgrund der Adoption im dunkeln. Nach außen bist du ein loyaler Bürger der Krone. Du bist der ideale Kandidat. Und ich habe das Gefühl, daß du dich hier sehr nützlich machen könntest. Nun, was sagst du dazu?«
    Deacon betrachtete Christina Eckart von oben bis unten. Er genoß den Anblick ihrer attraktiven, weiblichen Figur, und er wußte, daß er alles für sie getan hätte. Dann sah er plötzlich das Bild seines Vaters vor sich, der von Fieberkrämpfen geschüttelt wurde und Blut hustete - in einem britischen Lager. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. »Was soll ich tun?«
    Sie sah ihn schelmisch an. »Zuerst möchte ich, daß du mit mir schläfst. Und dann kommst du nach Berlin.«
    Drei Monate später trat Deacon eine zehnwöchige Europareise an. Man holte ihn am Bahnhof in Zürich ab und gab ihm einen falschen Paß, dann wurde er über die Grenze nach Deutschland gebracht und in einen Nachtzug nach Berlin gesetzt.
    In der Auslandsabteilung im Hauptquartier des SD, zu dem auch Christina gehörte, unterzog man ihn einem strengen, dreitägigen Verhör. Man verpflichtete ihn als Agenten und schickte ihn sofort zu einem Ausbildungskurs, der volle zwei Monate dauerte. Er lernte, wie man ein Funkgerät bediente und verschlüsselte Nachrichten sendete, wie man Karten las, Verfolgern entkam und Informationen sammelte. Aber vor allem brachte man ihm bei, zu beobachten. Wo waren die feindlichen Waffenlager, Panzer und Flugplätze? Wo standen Truppen?
    Artillerie? Welche Waffen, wie viele, ihre genaue Position?
    Welche Eisenbahnstrecken waren befahren, was befand sich in den Lagerhallen entlang der Strecke? Es war harte Arbeit, aber Harvey hatte hier in der Heimat seines Vaters zum ersten Mal das Gefühl, daß er irgendwo hingehörte.
    Die Wochenenden verbrachte er mit Christina in wilder sexueller Ekstase, die über das, was er mit ihr in Kairo erlebt hatte, noch hinausging. Es war das erste und einzige Mal in seinem Leben, daß Harvey Deacon so etwas wie leidenschaftliche Liebe empfand. An ihrem letzten Wochenende flüsterte sie ihm in der Dunkelheit leise ins Ohr, während sie miteinander schliefen: »Du mußt Großes für den Führer in Ägypten vollbringen, Harvey. Und wer weiß, vielleicht können wir eines Tages für immer Zusammensein?«
    Deacon - nun Agent Besheeba - fuhr nach Zürich zurück und verbrachte zur Tarnung zehn Tage damit, durch Europa zu reisen, dann kehrte er nach Ägypten zurück.
    Auf Anweisung des SD und mit Hilfe einer Geldüberweisung durch eine Schweizer Bank kaufte er den Anteil seines Partners am Sultan-Club auf und erwarb eine Lizenz für Glücksspiele.
    Als der Krieg endlich kam,

Weitere Kostenlose Bücher