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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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daß Roosevelt und Churchill nach Kairo kommen würden. In Anbetracht der für Deutschland katastrophalen Kriegssituation rechnete Deacon fest mit einer Reaktion aus Berlin. Warum sonst hätten sie eine sofortige Bestätigung angefordert, wenn Schellenberg nicht etwas im Schilde führte?
    Aber seit seinem letzten Bericht wußten sie auch von der Panne mit Hassans Wohnung, und er wartete auf ihre Antwort.
    Als das Gerät warm war, stellte er die richtige Frequenz ein.
    Eine Relaisstation in Rom leitete sein Signal weiter nach Berlin, zum Hauptquartier des SD. Als er ihren Funkruf empfing, nahm er Notizblock und Stift. Das Signal war länger als sonst, und es dauerte über zwanzig Minuten, bis er die Buchstaben AR
    empfing, die am Ende einer Nachricht gesendet wurden. Dann kam noch Viel Glück und Bitte bestätigen Sie und ganz zuletzt K
    für Over. Er antwortete, indem er mehrmals den Buchstaben R
    übermittelte, der den Erhalt der Nachricht bestätigte. Dann machte er sich daran, die Nachricht zu entschlüsseln.
    Als Deacon fertig war, starrte er fassungslos auf das Papier.
    Sein Mund wurde trocken. Was er da sah, war einfach zuviel.
    Sein Magen revoltierte, und kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er konnte einfach nicht glauben, was er da las, und er pfiff laut vor sich hin.
    »Ich werd’ verrückt«, sagte Deacon und lächelte nervös.
    »Sieht ganz so aus, als wären wir diesmal wirklich im Geschäft.«
    Kairo 15. November 23.30 Uhr Zur gleichen Zeit bahnte sich Hassan seinen Weg durch das Gedränge in den Gassen von Ezbekiya, einem chaotischen Viertel voller armseliger Pensionen und schmieriger Restaurants, in dem es von Arabern und europäischen Flüchtlingen nur so wimmelte.
    Das Hotel Imperial sah ziemlich heruntergekommen aus und stand in einer Reihe ähnlich billiger Hotels und verfallener Mietskasernen mit schiefen Fensterläden und rissigen Mauern.
    Er hatte schon einmal hier gewohnt, als er sich das erste Mal durch die feindlichen Linien der Alliierten durchgeschlagen hatte und nach Kairo gekommen war. Dieses Mal hatte er fast den ganzen Abend in der Gasse gegenüber gestanden und sich versichert, daß das Hotel nicht beobachtet wurde. Erst jetzt wagte er sich hinein in das armselige Foyer.
    Ein stämmiger, extrem übergewichtiger Mann, der sich offenbar nur selten von der Stelle bewegte, aß eine Handvoll frischer Datteln und watschelte zum Tresen. Er trug einen Fes und einen schäbigen, weiten Anzug, der eine Reihe von Brandflecken aufwies. Er keuchte vor Anstrengung und würdigte seinen Kunden keines Blickes.
    »Alle Zimmer sind belegt.«
    »Cousin Tarik.«
    Der Mann wurde blaß, als er Hassan erkannte, und führte ihn rasch in sein privates Büro. Entsetzt starrte er Hassans geschwollenes Gesicht an. »Was ist denn mit dir passiert?«
    »Die Armee sucht nach mir. Ich brauche einen sicheren Platz, wo ich untertauchen kann.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich habe einen englischen Soldaten getötet.«
    Tarik lächelte. »Du kannst das gleiche Zimmer haben, in dem du schon einmal gewohnt hast. Da bist du sicher.«
    »Ich bin dir sehr dankbar, Tarik.«
    Er brummte nur, als ob es nicht nötig wäre, sich zu bedanken.
    »Wir sind verwandt und haben denselben Feind.«
    Das Zimmer lag im zweiten Stock. Es war klein und bis auf ein schmales Bett mit zerschlissenen Laken ohne Möbel. Ein gesprungener Spiegel hing über einer alten Waschschüssel und einem Krug. Das Zimmer wirkte eher wie eine umgewandelte Kleiderkammer. Tarik war außer Atem vom Treppensteigen, und er schloß die Tür mit einem speziellen Schlüssel aus seiner eigenen Tasche auf. Er zeigte auf einen kleinen, runden elektrischen Summer über der Tür, der kaum zu sehen war, weil er mit der gleichen cremefarbenen Farbe gestrichen war wie die schmutziggelben Wände. »Erinnerst du dich noch an das Warnsignal?«
    Hassan nickte. Tarik hatte ihm damals schon den Alarmknopf unter seinem Schreibtisch erklärt. Einmal heißt: Achtung.
    Zweimal bedeutet: Raus!
    »Wenn du noch was brauchst, sag mir Bescheid«, keuchte Tarik.
    »Morgen muß du mich rasieren und mir das Haar schneiden.
    Und ich werde dir Geld geben, damit du mir einen gebrauchten Anzug kaufst.«
    »Es ist klug, ein anderes Aussehen zu wählen«, meinte Tarik nur. »Denk daran, das Zimmer ist sehr sicher. Es steht nirgendwo verzeichnet, und das Personal hat keinen Schlüssel.
    In ihren Augen existiert es gar nicht. Um diskret ein und aus zu gehen, benutzt du am besten den Notausgang am

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