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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Morgen gesendet, kurz nach Mitternacht.«
    Dieses Mal war die Nachricht ziemlich lang und nichts als ein Gewirr von unverständlichen Buchstaben und Zahlen. Weaver sah Sanson an. »Ich verstehe nicht. Das ist ja noch verschlüsselt.«
    »Die Deutschen haben auf die Verhaftung von Eppler reagiert und Besheebas Kode geändert. Wahrscheinlich sind sie dazu übergegangen, nur noch einmalige Vorlagen zu benutzen, die unmöglich zu entschlüsseln sind. Aber darum geht es hier gar nicht. Besheeba sendet nicht so oft, und wenn er es tut, dann ist die Information gewöhnlich auch entsprechend wichtig. Wir gehen davon aus, daß Evir irgendwann letzten Mittwoch abend ermordet wurde, und nicht viel später hat die Abteilung Y dieses Funksignal aufgefangen. Ich kann zwar nicht mit Sicherheit sagen, daß es eine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen gibt, aber es ist doch ein interessanter Zufall, finden Sie nicht?«
    »Sie glauben, daß Besheeba die Nachricht gesendet hat?«
    »Darauf verwette ich meinen Arsch.«
    »Warum?«
    »Zum einen wurde bei dieser verschlüsselten Nachricht eine der Frequenzen benutzt, die Besheeba normalerweise gebraucht.
    Und zum anderen hat jeder beim Morsen seine ganz spezielle Handschrift-, seinen individuellen Stil: Schwerfällig oder leicht, schnell oder langsam, jeder zeichnet sich durch ein bestimmtes Tempo, eine bestimmte Betonung aus, und routinierte Funker können gewöhnlich nur vom Zuhören einen Morser ohne Probleme von anderen unterscheiden. Der Mann, der dieses Signal letzten Donnerstag empfangen hat, hat viel Erfahrung, und er hat schon oft Funksignale von Besheeba aufgefangen und kennt seinen Stil ganz genau. Er schwört darauf, daß es Besheeba war.«
    »Glauben Sie, daß Besheeba unser arabischer Freund ist?«
    »Das weiß der Himmel, aber es besteht immerhin die Möglichkeit. Wie ich schon sagte, er ist ein Profi, und nach meiner Einschätzung kann es nicht mehr so viele Topagenten der Nazis in Kairo geben.« Sanson sah aus dem Fenster. Es war dunkel draußen und schon nach neun Uhr. Er legte die Unterlagen in den Ordner zurück und stand auf. »O.K., wir machen wohl besser Schluß für heute. Um sechs Uhr morgen früh treffen wir uns wieder hier. Sie können mit den Akten weitermachen.«
    »Und was ist mit Ihnen?«
    »Da gibt es noch einen Stoß von Geheimdienstberichten, die uns in die Hände gefallen sind, als die Deutschen Tunis evakuiert haben. Sie liegen in einem unserer Lagerhäuser im Ezbekiya-Viertel. Wir haben sie noch nicht komplett durchgearbeitet, weil es nicht mehr so dringlich erschien, nachdem Rommel bekommen hat, was er verdiente. Mein Deutsch ist zwar nicht so schlecht, aber ich habe trotzdem ein paar Übersetzer bestellt, die sie mit mir gemeinsam durchgehen, gleich morgen früh.«
    »Warum?«
    »Um zu sehen, ob es irgendeinen Hinweis auf Besheeba gibt.«
    »Halten Sie das für wahrscheinlich?«
    Sanson zuckte die Achseln. »Im Augenblick fällt mir nichts Besseres ein. Es ist durchaus möglich, daß Rommels Leute ihn gekannt und seine Funksignale direkt empfangen haben. Es macht jedenfalls Sinn. Zu der Zeit waren die Deutschen obenauf, und sie brauchten ihre Informationen schnell - sie erst über Berlin zu schicken, hätte wertvolle Zeit gekostet.«
    »Wenn ich meinen Dienst morgen nachmittag beendet habe und es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Ihnen im Lagerhaus gern helfen.«
    Sanson zog die Augenbraue seines gesunden Auges in die Höhe. »Sie sind wohl auf einen Orden aus, Weaver?«
    Weaver nahm seine Jacke. »Nein, nur auf einen gefährlichen deutschen Spion.«
    Helens Wohnung lag in der Ibrahim-Pasha-Street. Zurück in der Villa duschte Weaver und zog sich um. Sein Hals pochte noch immer vor Schmerz, aber er wollte kein Morphium nehmen, solange der Schmerz nicht absolut unerträglich wurde.
    Auf der Straße hielt er ein Taxi an und fuhr bis zu den Ezbekya Gardens. Dort stieg er aus, um den Rest zu Fuß zu gehen. Die frische Luft und die Bewegung würden ihm guttun.
    Langsam spazierte er an Birka vorbei, dem
    berühmtberüchtigten Rotlichtbezirk. Es herrschte lebhaftes Gedränge, und der Lärm war kaum zu ertragen. Die Militärpolizei überwachte das Gebiet mittels regelmäßiger Patrouillengänge. Rund um das Viertel standen weiße Schilder mit einem schwarzen X darauf, was bedeutete, daß allen Militärs, gleich welchen Ranges, der Zutritt verboten war, aber das hielt kaum einen Soldaten davon ab, hierherzukommen.
    Junge Mädchen und nicht mehr so junge

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