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Mission Sphinx: Thriller

Mission Sphinx: Thriller

Titel: Mission Sphinx: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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bringen.
    »O großer Gott, es geht schon wieder los«, sagte Canaris bleich. »Von diesem Land wird nichts als ein Trümmerhaufen übrigbleiben.« Er nahm Silvias Hand. »Bist du sicher, daß das Flugzeug heute abend fliegen wird?«
    Sie nickte. »Mein Mann hat Wichtiges.in Stockholm zu tun, und wir bekommen Geleit durch den Korridor, wie immer.«
    Es war absurd, dachte Canaris. Inmitten des schrecklichsten Krieges in der Geschichte der Menschheit hatten sich die Alliierten und Deutschen stillschweigend über einen Luftkorridor über der Ostsee geeinigt, um den Flugzeugen des neutralen Schweden sicheren Transit gewährleisten zu können.
    Draußen fielen die ersten Bomben, die Decke bebte, und Putz fiel auf sie herab. Das Licht flackerte.
    Silvia stand unruhig auf. »Ich muß jetzt wirklich gehen. Wenn ich hier festsitze, verpasse ich vielleicht meinen Flug.«
    »Gott sei mit dir, Silvia«, sagte Canaris eindringlich. »Und sei um Himmels willen vorsichtig da draußen, und bitte gib weiter, was ich dir gesagt habe.«
    Wieder schlug eine Bombe nicht weit von ihnen ein, und die Soldaten und Kellner wiesen die Gäste an, schneller in die Keller zu gehen. »Aber da ist noch mehr, was unser Freund in Stockholm wissen sollte«, setzte Canaris an.
    »Wir haben keine Zeit mehr, Wilhelm.« Silvia ging auf die Tür zu.
    »Aber ich muß dir dringend noch ein paar Einzelheiten mitteilen«, sagte er. Als er Silvia zum Ausgang geleitete, kam jedoch ein grobschlächtiger Feldwebel auf sie zu. Im nächsten Moment ließ ein weiterer Bombeneinschlag das Gebäude erbeben und warf den Feldwebel fast zu Boden.
    »Seid ihr zwei taub? Runter, und zwar schnell! Bevor ihr in Stücke gerissen werdet, verdammt noch mal.«
    Als der Feldwebel sie jetzt vor sich her auf die Treppe zum Luftschutzkeller zuschob, schoß Silvia ohne ein Wort an ihm vorbei und die Stufen zum Ausgang hinauf. »Du dämliche Kuh, du bist wohl total verrückt geworden?« brüllte der Soldat und wollte ihr nachlaufen.
    Canaris packte ihn am Arm. »Nein, lassen Sie sie!«
    »Soll sie doch selbst sehen, wie sie klarkommt, Opa, aber wenn du noch was von deiner Rente sehen willst, dann gehst du jetzt besser da runter, verdammt, und zwar schnell. Los, beweg dich!«
    Canaris konnte nichts mehr von Silvia sehen, weil eine weitere Detonation den Bierkeller in eine dichte Staubwolke hüllte.
    Er hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht zu ersticken.
    Mein Gott! dachte er. Was, wenn sie bei diesem Luftangriff umkäme? Und er hatte ihr unbedingt noch sagen wollen, daß Halder und die Frau unschuldig in dieses tödliche Unternehmen verwickelt worden waren. Diese Information hätte sie unbedingt an ihre Kontaktperson beim britischen Geheimdienst weiterleiten sollen, aber es war zu spät. Silvia war fort, und der Soldat schob ihn die Kellertreppe hinunter.
    Zwei Kilometer entfernt betrat General Walter Schellenberg gerade einen ganz anderen Keller. Ein Besuch im Untergeschoß des Gestapo-Hauptquartiers deprimierte ihn jedesmal. Es war ein grauenhafter Ort, an dem es nach Todesangst roch und man die Schreie der Opfer hörte. Aber an diesem Abend war er besonders gut gelaunt, als der massige SS-Gefängniswärter vor ihm die Stufen hinunterstieg.
    Sie gingen bis ans Ende eines kalten, schlecht beleuchteten Flurs, an Dutzenden von Eisentüren links und rechts vorbei. Der Wärter hielt vor der letzten an und steckte einen Schlüssel ins Schloß. Schellenberg zündete sich eine Zigarette an. »Wie geht es ihm?«
    »Besser als den meisten hier unten, Herr General. Drei volle Mahlzeiten am Tag und keine Folter oder Schläge mehr. Aber ich glaube immer noch, daß er nicht richtig im Kopf ist. Er reagiert auf gar nichts.«
    »Hat er seine Tochter erwähnt?«
    »Nein, nicht daß ich wüßte, Herr General. Er weint nur sehr viel. Eigentlich so gut wie immer.«
    In dem Augenblick hörte Schellenberg jemanden schluchzen, und sein Blick fiel auf die Tür einer der anderen Zellen, aus der das Schluchzen kam. »Einen Augenblick.«
    Er ging hin, knipste einen Schalter an der Wand an und offnete die Klappe in der Eisentür. Er sah zwei Jungen, einer vielleicht achtzehn, der andere nicht älter als vierzehn, die sich mit geschwollenen Gesichtern wie zum Trost
    aneinanderklammerten. Der Jüngere weinte hemmungslos. Es waren erbärmliche, verängstigte Geschöpfe, die im grellen Licht blinzelten.
    »Und was ist mit diesen beiden?« fragte er den Wärter über die Schulter.
    »Verräterische Brüder, sie

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