Mission Sphinx: Thriller
auf Rhodos und in Athen konzentrieren, da sie näher an Nordafrika liegen. Sobald wir unterwegs sind, werden wir aussehen wie jedes andere ordentliche Flugzeug der US Air Force.« Falconi lächelte. »Und falls du dir Sorgen machst, wir haben bis nach Süditalien die Freigabe vom
Luftwaffenkommando, so daß wir keine Gefahr laufen, von unseren eigenen Leuten abgeschossen zu werden, bevor wir noch richtig unterwegs sind.«
»Und danach?« fragte Halder.
»Unsere Strecke nach Nordafrika führt zum größten Teil übers Meer. Wenn wir den Landeplatz in der Wüste erreicht haben, werde ich euch aussteigen lassen und sofort wieder starten. Die Dakota verfügt über einen zusätzlichen Tank, so daß ich mehr als genug Treibstoff haben werde, um zurück nach Rom zu kommen.«
»Was passiert, wenn uns die Luftabwehr der Alliierten abfängt und über Funk Kontakt aufnimmt?«
Falconi zuckte die Achseln. »Das ist natürlich möglich. Aber wenn es passiert, dann werden wir uns eben irgendwie durchschlagen müssen. Wir werden es nämlich nicht merken, wenn sie versuchen, uns anzufunken, verstehst du?«
»Wieso?«
»Aus Sicherheitsgründen wechseln sie ihre Frequenzen täglich, manchmal sogar für jede Patrouille, und wir haben keine Chance, das herauszufinden.«
»Aber was werden sie tun, wenn sie uns anfunken und wir nicht antworten?«
»Wenn es auf dem Funkweg nicht klappt, werden sie es mit einem Signalkode versuchen, entweder mit Morselichtsignalen dafür haben die Maschinen der Alliierten extra einen Scheinwerfer unter dem Rumpf montiert - oder mit einer Leuchtpistole. Aber vielleicht kümmern sie sich auch nicht weiter um den Signalkode und schießen uns einfach gleich ab.«
»Das klingt ja wirklich großartig, Vito. Hast du noch mehr so gute Neuigkeiten?«
Falconi lachte. »Wir haben einen leichten Vorteil dadurch, daß wir eine ihrer Maschinen fliegen. Sie werden uns in dem Fall wahrscheinlich nicht einfach kommentarlos abschießen und nachher Fragen stellen. Damit haben wir die Chance, uns aus der Affäre zu ziehen, wenn sie glauben, daß unser Funkgerät beschädigt ist, und das gibt uns Zeit genug, abzuhauen.«
»Das ist wohl kaum möglich, wenn uns alliierte Jagdflugzeuge verfolgen. Sie sind auf jeden Fall schneller als unsere Transportmaschine.«
Schellenberg unterbrach: »Wie ich schon sagte, Johann, es ist nicht ohne Risiko. Aber du weißt sehr wohl, daß Vito so etwas über feindlichem Gebiet schon einmal fertiggebracht hat. Du befindest dich also in guten Händen.«
»Es ist eher das Wetter, was mir Kopfzerbrechen bereitet«, gab Falconi zu. »Die Meteorologen haben eine ziemlich scheußliche Kaltfront vorausgesagt, die sich rasch über dem Mittelmeer ausbreiten soll. Es sieht ganz so aus, als hätten wir die nächsten vierundzwanzig Stunden ein Gewitter nach dem anderen von hier bis Alexandria und dazu noch Sandstürme an der nordägyptischen Küste.«
»Wunderbar!«
»Das einzig Gute daran ist, daß die feindlichen Küstenpatrouillen am Boden bleiben werden.«
»Sie glauben wirklich, daß wir sicher sein werden?« fragte Rachel.
Falconi lächelte. »Es herrscht Krieg, bella signorina. Da ist niemand wirklich sicher, schon gar nicht in unserer Situation.
Aber selbst der Teufel hat gute Tage, und da ich noch immer lebe, hat mich das Glück wohl bis jetzt nicht verlassen.«
Schellenberg wollte Zuversicht verbreiten. »Zu Ihrer Beruhigung: Ich habe ausgezeichnete Mechaniker der Luftwaffe nach Rom geschickt, die die Maschine noch einmal auf Herz und Nieren prüfen werden. Technische Probleme sind nun wirklich das Letzte, was wir auf diesem Flug brauchen können.
Das könnte katastrophal enden. Sind wir bald fertig, Vito?«
»Mein Copilot, Remmer, und ich haben gerade den Check gemacht.«
Schellenberg sah alle noch einmal forschend an. »Noch irgendwelche Fragen? Gut. Gehen Sie an Bord, und verstauen Sie Ihre Sachen. Wir werden bald starten.«
Es war schon fast ein Uhr mittags, als sich die Dakota endlich in die Luft erhob. Falconi stieg auf vierzehntausend Fuß, bevor er den jungen Copiloten der Luftwaffe übernehmen ließ, damit er die Karten studieren konnte.
Hinten saßen Halder und Rachel nebeneinander auf dem Boden, Kleist und Dorn ihnen gegenüber. Schellenberg hatte sich weiter vorn ausgestreckt. Die Aktentasche ruhte auf seiner Brust unter seinen verschränkten Armen, die Mütze hatte er sich über die Augen gezogen. Er versuchte, etwas zu schlafen. Die C-47 war ziemlich spartanisch
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