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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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wartet bereits.«
    Das Abendessen bestand aus Steak, gegrillten Rippchen, Pommes frites, Maiskolben, Salat und kleinen Schälchen mit Krautsalat, Mayonnaise, Knoblauchbutter und Ketchup. Schon eine Portion sah aus, als könnte ein ganzes Regiment satt davon werden. Drake hatte genug, bevor er seine Portion auch nur zur Hälfte geschafft hatte. Anya dagegen schien nicht vorzuhaben, bald aufzuhören. Er konnte es ihr nicht verdenken.
    »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Diese Narben auf Ihrem Rücken. Stammen sie aus Ihrer Zeit in Khatyrgan?«
    Sie erstarrte, und ihre Augen verdunkelten sich, als alte Erinnerungen wieder an die Oberfläche stiegen.
    »Nein«, erwiderte sie geistesabwesend. »Sie sind sehr viel älter.«
    »Wann ist das passiert?«
    »Als ich das erste Mal in Afghanistan war …« Sie wandte den Blick ab, und er sah, wie sich die Muskeln in ihrem Hals bewegten, als sie schluckte. Dann schüttelte sie den Kopf, als wollte sie die Erinnerungen verbannen. »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Es ist passé.«
    Mehr wollte sie offenbar nicht sagen. Drake wollte sie nicht weiter bedrängen, damit sie sich nicht vollständig vor ihm verschloss, holte eine Flasche Bier aus der Einkaufstüte und hielt sie ihr hin.
    »Ich trinke keinen Alkohol«, lehnte sie ab. Als er den Kronkorken öffnete und einen Schluck Bier trank, setzte sie hinzu: »Das sollten Sie auch nicht tun.«
    »Ich werd’s mir merken.«
    Sie betrachtete ihn kritisch. »Ich konnte den Alkohol an Ihnen riechen, in dieser Arrestzelle in Alaska. Ihre Hände haben gezittert. Trinken Sie oft?«
    Er zuckte gewollt nonchalant mit den Schultern. »Das hängt davon ab, wie übel mein Tag gewesen ist. Ich glaube, dass ich mir heute einen Schluck verdient habe.«
    Sie beugte sich etwas vor. »Meiner Erfahrung nach versuchen Männer, die trinken, zu vergessen. Versagen, Reue, Fehler … Sagen Sie mir, Drake, was wollen Sie vergessen?«
    Er stellte sein halb verzehrtes Essen zur Seite. Er war nicht mehr hungrig. »Ich habe nicht vor, Lebensgeschichten auszutauschen. Im Moment bin ich nur an Ihrer Quelle in der irakischen Regierung interessiert. Wer war Ihr Informant?«
    Wieder sah er dieses schwache, rätselhafte Lächeln. Sie hatte einen Treffer gelandet, eine Lücke in seiner Rüstung gefunden. Das genügte einstweilen.
    »Er hat mir seinen Namen nicht genannt.«
    Er betrachtete sie zweifelnd. »Also gut. In welcher Regierungsstelle arbeitete er?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Drake beschlich ein ungutes Gefühl. »Was wissen Sie überhaupt über ihn?«
    »Sie verstehen das nicht, Drake«, gab sie zurück. »Männer wie er verraten einem weder Name noch Adresse. Ich habe über einen Mittelsmann Kontakt zu ihm aufgenommen, und danach haben wir über anonyme E-Mail-Konten miteinander kommuniziert.«
    »Wer war der Mittelsmann?«
    »Ein Agent des israelischen Mossad namens Russo. Ich hatte schon vorher mit ihm gearbeitet. Er unterhielt Kontakte zu der gesamten irakischen Regierung.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich werde ihn nicht mehr kontaktieren. Er hat sämtliche Verbindungen zur Agency gekappt. Möglicherweise ist er sogar der Grund dafür, dass ich vor vier Jahren gefangen genommen wurde.«
    Es war schwer, ihrer Logik in diesem Punkt zu widersprechen. Stirnrunzelnd überdachte er die Situation. »Besteht die Chance, dass Ihr Informant immer noch seine E-Mails überprüft?«
    Ihre blonde Braue hob sich ein wenig. »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    Drake griff in seine Tasche und reichte ihr Munros Handy. Es war ein nagelneues Blackberry mit Internet- und E-Mail-Zugang. Sie betrachtete das Gerät neugierig und sah ihn dann an, als erwartete sie eine Erklärung.
    Drake brauchte eine Weile, bis er ihre Verwirrung verstand. In der Zeit ihrer Gefangenschaft hatte sich die Technik weiterentwickelt. »Sie können damit Ihr E-Mail-Konto abfragen«, erklärte er, nahm ihr das Handy aus der Hand und aktivierte den Internetzugang.
    Sie sagte nichts, wirkte jedoch nicht sonderlich glücklich. Vermutlich gab sie nur sehr ungern ihre Unwissenheit zu.
    Es dauerte zwanzig Sekunden, den Hotmail-Zugang zu aktivieren. Anya tippte mit einigen Schwierigkeiten auf der winzigen Tastatur des Handys herum und suchte nach ihrem alten E-Mail-Konto. Schon bald stellte sie fest, dass der Account schon vor langer Zeit wegen Inaktivität gelöscht worden war. Da sie keine andere Wahl hatte, erstellte sie ein neues Konto unter dem Namen

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