Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
nicht wütend auf Sie.«
Er sagte nichts. Das war eines der Dinge, die sie an ihm schätzte. Er redete nur, wenn er etwas zu sagen hatte, und er wusste, wann er schweigen und sein Gegenüber reden lassen musste.
»Ich weiß, dass ich … schwierig bin«, meinte sie, bemüht, die richtigen Worte zu finden. »Ich weiß auch, dass Ihr Leben meinetwegen schwieriger geworden ist. Wenn das etwas für Sie bedeutet, möchte ich Ihnen sagen, dass ich für die Dinge, die Sie getan haben, dankbar bin.« Sie seufzte und sah einen Moment zu Boden. »Es klingt vielleicht dumm, aber wahrscheinlich sind Sie das, was für mich einem Freund am nächsten kommt, Drake.«
Jetzt drehte er sich zu ihr herum und bemerkte in ihren Augen denselben Blick, den er schon auf dem Rückflug von Russland zu sehen geglaubt hatte.
Er lächelte sanft. »Das klingt überhaupt nicht dumm.«
Sie saßen in behaglichem Schweigen da, während die Wellen an den Strand rauschten und gelegentlich ein Auto auf der Straße vorbeibrummte. Sie schwiegen, weil keiner von ihnen etwas zu sagen hatte.
Was ihnen beiden ganz recht war.
Die Stimmung verflog, als Drakes Handy ihn mit einem Klingeln darüber in Kenntnis setzte, dass eine E-Mail eingegangen war. Er reichte ihr das Handy.
Anyas Herz schlug ein paar Takte schneller. Es war eine Nachricht von Typhoon.
»Er lebt noch.«
Drake beugte sich vor, als sie die E-Mail öffnete. Zu seiner Überraschung enthielt sie keine Nachricht, sondern nur einen Hyperlink auf eine Website.
»Was halten Sie davon?« Aus irgendeinem Grund nahm er die Wärme ihrer Haut, die Nähe ihres Körpers und den schwachen Duft von Salz in ihrem Haar besonders deutlich wahr.
Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, bevor sie wieder auf das kleine Display blickte. »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
Sie klickte den Link an, aber zu Drakes Enttäuschung öffnete sich eine leere Seite mit der Fehlermeldung Page Not Found. Was auch immer auf dieser Website stand, sie schienen es nicht lesen zu können.
»Vielleicht kann die Website von diesem Telefon nicht geöffnet werden.«
Anya schüttelte den Kopf. Sie lächelte. »Nein. Das ist ein kleiner Trick von ihm. Ein Test, um zu verifizieren, dass ich der bin, der zu sein ich behaupte. Dieser Bildschirm ist das Passwort.«
Drake runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht. Da steht doch nichts.«
»Doch, wenn Sie wissen, wo Sie suchen müssen.« Sie unterlegte mithilfe des winzigen Trackballs des Handys das n in Found mit dem Cursor und klickte darauf.
Die Fehlermeldung verschwand sofort, und sie wurden auf eine neue Seite weitergeleitet. Sie sah aus wie eine Dialogbox, die man vor zehn Jahren in alten Internet-Chatrooms benutzt hatte.
Ein cleverer Mann, dachte Drake. Die meisten Leute hätten aufgrund dieser Fehlermeldung die Seite als eine ungültige Seite abgetan. Nur jemand, der wusste, wo er suchen musste, bekam Zugang.
Eine automatische Nachricht erschien auf dem Bildschirm.
Verbinde mit Host …
»Jetzt wird er wissen, dass wir online sind«, erklärte Anya. »Zu meiner Zeit hätte die Seite eine E-Mail an seinen Computer gesendet, aber ich vermute, dass sie jetzt eine Nachricht an sein Handy geschickt hat.«
Und richtig, etwa dreißig Sekunden später änderte sich die Statusanzeige: Host ist online.
Wer auch immer Typhoon sein mochte, er verschwendete keine Zeit mit Höflichkeiten.
Host: PASSWORT .
Gast: EUPHRAT.
In den nächsten Sekunden passierte nichts. Dann schien Typhoon zu akzeptieren, dass Anya wirklich die war, als die sie sich ausgab.
Host: wo sind Sie gewesen???
Mit vor Konzentration angespanntem Gesicht formulierte Anya ihre Antwort. Das war eine heikle Aufgabe. Wenn sie jetzt etwas Falsches schrieb, verlor sie ihn möglicherweise für immer.
Gast: ich wurde vor unsereM Treffen verhaftet. Von den Russen – FSB .
Ich war vier Jahre im Gefängnis.
Host: WIE SIND SIE RAUSGEKOMMEN?
Gast: die CIA hat mich nach hause geholt. Ich arbeite wieder für sie.
Host: was wollen Sie?
Gast: beenden, was wir angefangen haben. Können Sie mir helfen?
Das war der kritische Moment. Wenn sie Typhoon nicht überzeugen konnte, ihnen zu helfen, war es vorbei.
Host: Sie haben mich hängen lassen.
Gast: ich habe sie nicht belogen, und das werde ich auch nicht tun.
Host: die Welt hat sich verändert, seit wir uns das letzte Mal unterhalten haben …
Gast: aber Nicht ich. Ebenso wenig wie mein Angebot. Helfen Sie mir, dann helfe ich Ihnen.
Host: Sie
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