Mission Vendetta: Thriller (German Edition)
Technik war, aber selbst einfache Videokameras konnten die Arbeit des Teams gefährden. Jemand musste sie ausschalten können, und für diese Aufgabe kannte er niemand Besseren als Keira Frost.
Frost wog bei einer Körpergröße von einem Meter fünfundfünfzig knapp hundert Pfund und entsprach nicht gerade dem Typ, an den man dachte, wenn man sich verdeckte Operationen in russischen Hochsicherheitsgefängnissen vorstellte, aber der äußere Anschein täuschte. Sie hatte in der US -Armee bei der Signals Intelligence Division gearbeitet, bevor sie zum Geheimdienst des Verteidigungsministeriums versetzt wurde, der DIA . Offiziell arbeitete sie zwar immer noch freiberuflich für die DIA , aber sie wurde immer häufiger von den Shepherd Teams in Anspruch genommen.
Sie hatte eine gründliche Ausbildung im Nahkampf und kannte, wie Drake aus Erfahrung wusste, trotz ihrer geringen Größe keine Angst, wenn sie in einen solchen verwickelt wurde. Er hatte bei einer Operation im Kosovo einmal zugesehen, wie sie sich auf einen bewaffneten Mann stürzte, der doppelt so groß und erheblich kräftiger war als sie. Der Kerl hatte ihm fast leidgetan, als er die Brutalität und Wildheit beobachtete, mit der sie ihn erledigte.
Drake wusste nicht, welche Erfahrungen sie mit Fallschirmsprüngen aus großer Höhe hatte, aber falls nötig, konnte sie einen Tandemsprung mit einem anderen Teammitglied machen. Jedenfalls wollte er sie unbedingt an Bord haben.
Franklin hatte bis jetzt immer zustimmend genickt. Offenbar hatte er Drakes Entscheidungen vorausgeahnt. »Noch jemanden?«
Drake dachte einige Augenblicke nach. »Keegan«, verkündete er schließlich. »Er ist zwar ein alter Mistkerl, aber er ist der beste Scharfschütze, den ich kenne.«
Anders als die meisten Spezialisten, die in der Regel militärische Hintergründe hatten, war John Keegan ein ehemaliger FBI -Agent. Er hatte fast zehn Jahre lang in ihren SWAT -Teams als Scharfschütze gearbeitet, bevor er das FBI auf der Suche nach etwas Besserem verlassen hatte.
So war er zu den CIA -Operationen gestoßen, und jetzt arbeitete er allein und unabhängig. Man brauchte seine Akte nicht zu lesen, um sich vorzustellen, dass der größte Teil seiner Arbeit in der Ausführung von Attentaten bestand, aber das schien ihm keine Probleme zu bereiten. Seiner Meinung nach war Gott derjenige, der sie aussortierte – er selbst war nur der Botenjunge.
Keegan war zwar mit siebenundvierzig schon ein bisschen alt, aber er war ein erfahrener Fallschirmspringer, und seine Zielgenauigkeit war besser als die von Drake und Franklin zusammen.
Das war’s. Vier Spezialisten und er selbst. Es war keine sonderlich große Gruppe für eine so gewagte Operation, aber die einzelnen Mitglieder wiesen ein recht bemerkenswertes Spektrum von Fähigkeiten und Erfahrungen auf. Und außerdem waren sie in der Lage, eine Menge Wirbel zu machen, wenn die Lage brenzlig wurde.
Drake hoffte nur, dass es dazu nicht kam.
Franklin nickte. Sie hatten einen rudimentären Angriffsplan sowie eine Liste von Personen, die ihn in die Tat umsetzen würden. Langsam nahm die Sache Gestalt an.
»Also gut. Tätigen wir ein paar Anrufe.«
7
Gefangene 62 hörte das Knallen von Absätzen im Gang. Sie kamen zu dritt und näherten sich ihrer Zelle. Die Schritte von zweien waren leicht und zügig. Der Dritte ging langsamer, behäbiger, schwerfälliger.
Ihre Muskeln spannten sich an. Das war er.
Sie kannte seinen Namen nicht, ebenso wenig wie die Namen der anderen Wärter. In Khatyrgan gab es keine Namen. Stattdessen unterschied sie die Wärter nach ihren körperlichen Eigenschaften. Es gab Stinkmaul, Bierwanst und Triefauge, um nur einige zu nennen. Die Männer waren schwerlich die Elite des russischen Strafvollzugssystems, sonst hätten sie nicht in dieser Latrine am Ende der Welt festgesessen.
Da das Gefängnis mitten im Nichts lag, konnten sie am Ende ihrer Schicht nicht einfach nach Hause gehen, um sich zu entspannen oder Dampf abzulassen, indem sie tranken oder vögelten, wie die meisten Männer es machten. Sie waren gezwungen, hier zu leben, und mussten das schlechte Essen und die beengten Lebensumstände ebenso ertragen wie alle anderen auch. Sie waren fast ebenso Gefangene von Khatyrgan wie die Leute, die sie bewachten, und diese Situation beeinflusste ihr Verhalten nachhaltig.
Die meisten Wärter waren in unterschiedlichem Maß launisch und aggressiv und ließen ihren Frust manchmal an den Gefängnisinsassen aus. Das
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