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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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dass von jedem Monitor vier bis fünf Kamerabilder abwechselnd gezeigt wurden.
    Das Signal von einigen Kameras war erbärmlich schlecht, was zweifellos an ihrem Alter und der schlechten Verkabelung lag.
    Außerdem diente dieser Raum auch als Kommunikationszentrum des Gefängnisses. Ein großes altmodisches Funkgerät stand in einer Ecke. Sehr wahrscheinlich war es mit einer Richtfunkantenne irgendwo auf dem Dach verbunden und stellte die einzige Verbindung dieser Einrichtung mit der Außenwelt dar. Den Kontakt zu unterbrechen war ein Kinderspiel; man brauchte nur ein Stromkabel zu durchtrennen. Wahrscheinlich hätte es sogar genügt, den Kaffee des Wärters in die Lüftungsschlitze an der Seite des Gerätes zu kippen.
    Für die Datensicherung waren zwei Hochkapazitäts-Laufwerke zuständig, die geschäftig in einer Ecke vor sich hin summten. Sie speicherten alles, was die verschiedenen Kameras lieferten. Außerdem waren sie so ziemlich die einzigen Exemplare fortschrittlicher Technik, die sie bis jetzt hier zu Gesicht bekommen hatte.
    Zehn Sekunden später hatte sie die Stromversorgung zu den beiden Einheiten lahmgelegt, sie aus ihren Metallregalen entfernt und war dabei, sie auseinanderzunehmen, um zu den Festplatten zu gelangen. Sobald ihr das gelungen war, würde sie die Festplatten mit dem Schneidbrenner in einen Metallbrei verwandeln.
    Sie unterbrach ihre Arbeit einen Moment und betätigte das Funkgerät an ihrem Hals. »Alpha an Bravo. Ihr könnt euch in Bewegung setzen. Viel Glück.«

19
    »Verstanden. Bravo ist unterwegs.« Drake atmete vernehmlich aus und drehte sich zu Dietrich herum. »Gehen wir.«
    Nach wenigen Augenblicken stiegen sie die Metallleiter wieder hinab und liefen über das Dach des Westblocks zum nordwestlichen Turm.
    Dort führte ebenfalls eine Leiter hinauf zur Beobachtungsplattform. Sie schulterten ihre Waffen und kletterten hoch. Oben fanden sie den Wachposten, den Keegan wäh rend ihrer Landung ausgeschaltet hatte. Sein Schuss war von tödlicher Effizienz gewesen. Das Hirn des Mannes klebte an den Wänden oder war auf dem Boden verteilt. Schneeflocken trieben durch das zerschmetterte Fenster herein und überzogen alles mit einer feinen Schneeschicht.
    Drake ignorierte den gruseligen Anblick und ging sofort zur Tür des Treppenhauses. Zu seiner Erleichterung hatte der Wachposten im Turm sich nicht die Mühe gemacht, sie hinter sich abzuschließen, als er hinaufgestiegen war.
    »Wir haben Glück.«
    Dietrich aktivierte sein Kehlkopfmikrofon. »Bravo an Alpha, wir gehen hinunter. Wie sieht es im Nordblock aus?«
    »Eine Sekunde.« Eine Weile herrschte Schweigen. »Keine Aktivitäten auf den Bildschirmen. Aber es gibt jede Menge blinder Flecken. Haltet die Augen offen.«
    »Danke für den Ratschlag«, erwiderte Dietrich säuerlich. »Ende.«
    Drake packte den Griff und zog die Tür auf. Dahinter lag eine Wendeltreppe, die nach unten führte. Die Wände bestanden hier nicht aus blankem Beton, sondern waren in einem widerlichen Limonengrün gestrichen. Wo die Maler nachlässig gearbeitet hatten, war die Farbe abgeblättert; Reste davon fanden sich auf den Stufen. In regelmäßigen Abständen waren Neonröhren an der Wand montiert, die helles, gleißendes Licht spendeten.
    »Delta, irgendwelche Bewegungen zu sehen?«, erkundigte sich Drake.
    »Nichts«, erwiderte Keegan. »Alles ruhig.«
    »Verstanden.« Er schulterte seine MP 5 und warf Dietrich einen kurzen Blick zu. »Fertig?«
    Als Antwort bekam er ein kurzes Nicken.
    Drake ging als Erster. Seine Schritte waren auf den blanken Zementstufen kaum zu hören. In seinem Thermoanzug war ihm jetzt ziemlich heiß; die Kombination aus Adrenalinausstoß und körperlicher Erschöpfung forderte ihren Tribut. Schweiß lief ihm über den Rücken, und der Stoff der Balaklava klebte warm und feucht an seinem Gesicht. Aber er widerstand dem Impuls, sie abzunehmen. Sie mussten die Masken tragen, bis sie das Gefängnis verlassen hatten.
    Seine Sinne waren geschärft, und er nahm jede Einzelheit seiner Umgebung wahr. Die leichten Dellen in den Zementstufen, die zahllose Füße im Laufe der Jahre geschaffen hatten, Dietrichs kaum hörbare Atemzüge, das leise Klappern der Waffe, wenn er sich bewegte, und die allmähliche Erwärmung der Umgebung, als sie sich dem bewohnten Bereich des Gefängnisses näherten.
    Eine Wandlampe flackerte und tauchte das Treppenhaus alle paar Sekunden in dunkle Schatten. Drake wandte den Blick ab, als sie daran vorbeigingen. Das

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