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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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hatten, war die Sache erledigt. Dann konnte er die ganze Angelegenheit auf sich beruhen lassen, und es lag an Cain, seinen Teil der Abmachung zu erfüllen. Ein ganz neues Kapitel seines Lebens würde sich vor ihm auftun.
    Er hätte sich erleichtert fühlen sollen.
    Aber das war nicht der Fall.
    Mason war von den Medizinern der Luftwaffenbasis weggebracht worden. Es war zwar noch zu früh, um eine Einschätzung über das Ausmaß seiner Verletzungen abzugeben, aber man hatte bereits einen Operationssaal für ihn vorbereitet und Drake versichert, dass Mason die bestmögliche Versorgung bekam. Drake hoffte, dass das auch genügte.
    Mason war ein erwachsener Mann, der die Risiken des Jobs kannte, den er übernommen hatte. Aber obwohl Drake das wusste, linderte es die Schuldgefühle nicht, die er jetzt empfand. Ob die beiden Männer dieses Risiko bewusst akzeptierten oder nicht, es war sein Job, für die Sicherheit seiner Leute zu sorgen, sie vor Schaden zu bewahren und sie unversehrt zurückzubringen. Er hatte dieser Verantwortung nicht genügt, daran war nichts zu deuteln.
    Seufzend hob er die Hand und stellte die Dusche ab. Der heiße Strom versiegte zu einem schwachen Tröpfeln, doch es vergingen weitere dreißig Sekunden, bis Drake sich aufrichtete. Bei der Bewegung zuckte er vor Schmerz zusammen.
    Er fuhr sich mit der Hand durch sein tropfnasses Haar, zog die Tür der Duschkabine auf und trat auf den gefliesten Boden.
    Das halbleere Whiskyglas stand immer noch auf dem Rand des Waschbeckens. Er hatte auf dem Flug von Langley nach Alaska eine Flasche ins Flugzeug geschmuggelt, denn er wusste, dass er sie brauchen würde, sobald die Mission vorbei war. Sein Körper mochte müde und mitgenommen sein, sein Verstand jedoch arbeitete immer noch auf Hochtouren.
    Er setzte das Glas an die Lippen, kippte den Inhalt herunter und ging auf nackten Füßen in das kleine möblierte Zimmer, das ihm vom Versorgungsoffizier der Luftwaffenbasis zur Verfügung gestellt worden war. Es war nicht gerade luxuriös; die verputzten Wände waren verschrammt, und die Möblierung bestand aus einem schmalen Metallbett, einem Tisch, einem Stuhl und einem Fernsehgerät in einer Ecke. Trotzdem war es erheblich besser als eine eisige Gefängniszelle. Bei dem Gedanken schüttelte er sich unwillkürlich.
    Er öffnete seinen Seesack, in dem sich frische Kleidung und sein Handy befanden. Er betrachtete es lange, bevor er es herausnahm und einschaltete.
    Er musste sich erst ein weiteres Glas Whisky einschenken, bevor er den Mut fand, die einst so vertraute Nummer einzutippen.
    Das Telefon klingelte lange, ohne dass jemand abnahm. Drake hatte keine Ahnung, wie spät es in diesem Teil der Welt war, aber er vermutete, es war keine angemessene Zeit für einen Anruf.
    Er wollte gerade aufgeben, als eine schläfrige Stimme antwortete. »Hallo?«
    »Jessica …« Er zögerte, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.
    »Ryan!« Sie war schlagartig wach. »Mein Gott, du hast schon seit Monaten nicht mehr angerufen. Ist alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja. Ja … Es ist … Hier ist alles okay.« Er warf einen Blick auf das Whiskyglas in seiner Hand und hatte plötzlich ein schlechtes Gewissen. »Wie spät ist es bei dir?«
    »Es ist … vier Uhr morgens.«
    »Oh Mist, entschuldige …«
    »Du lebst jetzt seit Jahren in Washington. Müsstest du die Zeitverschiebung nicht allmählich kennen?«
    Er konnte es sich nicht verkneifen und trank noch einen Schluck Whisky. »Ich bin nicht in D.C . Ich bin in Alaska.«
    »Alaska? Was um alles in der Welt …?«
    »Wegen meiner Arbeit«, unterbrach er sie. »Meiner echten Arbeit, nicht wegen dieses Unsinns, den sie sich als Tarnung ausgedacht haben.«
    »Was meinst du damit?«
    Drake seufzte und starrte an die Decke. Er bemühte sich, eine Möglichkeit zu finden, das zu sagen, was er ihr schon so lange hatte sagen wollen. »Jess, ich … ich bin nicht ehrlich zu dir gewesen. In vielen Dingen. Ich habe dir so viel verschwiegen und mir immer eingeredet, es wäre nur zu deinem Besten. Aber das stimmt nicht. Ich habe es meinetwegen getan, weil ich Angst davor hatte, was du denken würdest, wenn du wüsstest, was ich wirklich mache. Ich habe mich davor gefürchtet, was du dann von mir halten würdest.«
    Er glaubte zu hören, wie sie sich bewegte. Sie stieg wahrscheinlich aus dem Bett und ging irgendwohin, wo sie ungestört reden konnte. »Ryan, hör zu, was auch immer es ist, was auch immer du getan hast, rede mit mir.« Ihre

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