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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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durchgeführt hatte. Es war ein hagerer, etwas unordentlich aussehender Mann in den Fünfzigern mit Halbglatze.
    »Er hat es ziemlich gut überstanden«, informierte ihn der Chirurg. »Er hat Glück gehabt, dass er so hervorragend in Form war. Das lässt einiges für seine langfristigen Genesungschancen erhoffen. Wir haben ihn so gut zusammengeflickt, wie wir konnten, aber er braucht wahrscheinlich noch weitere Operationen. Und seine vollständige Rehabilitation dürfte ziemlich lange dauern.«
    Drake warf durch das kleine Fenster in der Tür einen Blick in den Raum. Mason lag halb aufgerichtet in seinem Bett. Die Schulter war bandagiert und mit Stützverbänden ruhiggestellt. Er starrte blicklos aus dem Fenster.
    »Weiß er es schon?«
    Der Arzt nickte. »Ja, ich habe es ihm gesagt.«
    »Kann ich mit ihm sprechen?«
    Der Mediziner kaute unschlüssig auf seiner Unterlippe. »Fünf Minuten«, räumte er dann ein.
    Mason drehte sich nicht um, als Drake hereinkam. »Ich hatte so ein Gefühl, dass Sie vorbeischauen würden, Ryan«, sagte er. Seine Stimme klang undeutlich, vermutlich eine Folge der Schmerzmittel.
    Der Blick aus dem Fenster war das reinste Postkartenpanorama. Riesige Nadelholzwälder erstreckten sich bis zu den hohen, schneebedeckten Gipfeln der Chugach Mountains im Osten.
    Im Westen schimmerte die blaue Fläche des Cook Inlets, durch das sich Handelsschiffe den Weg in den Kanal zum nahe gelegenen Hafen von Anchorage bahnten. Die Elmendorf-Basis grenzte direkt an die Stadt. Gott allein wusste, was die Bewohner von den heulenden Militärjets hielten, die ständig starteten und landeten, aber Drake vermutete, dass die Leute hier im Lauf der Zeit gelernt hatten, alle mögliche Unbill zu ertragen.
    Er zog einen harten Plastikstuhl zum Bett und setzte sich. »Wie fühlen Sie sich?«
    Mühsam drehte Mason den Kopf und sah Drake an. »Die Ärzte haben mir gesagt, dass ich wohl eine Weile keine Curve-Balls mehr werfen werde.«
    »Kann ich etwas für Sie tun? Brauchen Sie etwas?«
    Mason verzog das Gesicht zu einem Grinsen. »Haben Sie vielleicht eine Schulter übrig, die Sie mir ausborgen könnten?«
    Drake erwiderte das Lächeln unwillkürlich. »Sie werden sich erholen, Sie verdammter Jammerlappen. Nach ein paar Wochen Rehabilitation wird es Ihnen vorkommen, als wäre nichts geschehen. Sehen Sie die Sache mal positiv – hier gibt es einen Haufen junger Krankenschwestern, denen Sie nachstellen können.«
    Der ältere Mann lachte. »Das hier ist eine Luftwaffenbasis, Mann. Im Vergleich zu den meisten Frauen, die hier Dienst tun, sehen sogar Sie attraktiv aus.«
    »Verdammt, dann steht es wirklich schlecht um Sie«, erwiderte Drake. Sein Lächeln erlosch jedoch, als sein Blick auf Masons verletzte Schulter fiel. »Hören Sie, Cole … Es tut mir leid …«
    Mason streckte seinen gesunden Arm aus und packte Drake an der Schulter. Er sah ihn fest an. »Ryan, das Schlimmste, was Sie tun können, ist, sich selbst Vorwürfe zu machen wegen etwas, wofür Sie keine Schuld tragen. Das war Pech – nicht mehr und nicht weniger. Sie hatten nichts damit zu tun.«
    Drake wusste diese Einstellung zu schätzen. Er wünschte nur, er könnte sie teilen. Mason wäre an dieser Aktion nicht beteiligt gewesen, wenn er, Drake, Cains Deal nicht akzeptiert hätte.
    »Ich komme später noch einmal vorbei«, sagte er leise und stand auf.
    Er hatte die Tür fast erreicht, als Mason sprach. »Ryan?«
    »Ja?«
    »Ich hoffe, sie war es wert.«

26
    Es gab nur eine Tür, durch die man die Arrestzelle betreten oder verlassen konnte, und die war elektronisch gesichert. Zwei bewaffnete Militärpolizisten hielten daneben Wache.
    Franklin durchzuckte ein ungutes Gefühl, als die Tür summte und die elektronischen Schlösser sich öffneten. Wenn er Cain glauben konnte, vermochte die Frau, die hinter dieser Tür wartete, ihn ebenso leicht zu töten, wie er selbst seine Schnürsenkel band.
    » Denken Sie daran, Sir. Halten Sie stets Abstand von ihr«, informierte ihn der stämmige Latino, als er zur Seite trat, um ihn vorbeizulassen. »Versuchen Sie nicht, ihr irgendetwas zu geben oder sie auch nur zu berühren. Wenn es Ärger gibt, sind wir innerhalb von Sekunden bei Ihnen.«
    Franklin nickte kurz und unterdrückte den Impuls zu schlucken. Es ist zu spät, um sich darüber Sorgen zu machen, dachte er, als die Tür sich öffnete.
    Der Raum selbst war vollkommen nichtssagend – nackte Ziegelmauern, ein mit Gummimatten gepolsterter Boden und ein

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