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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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ihre Hände, die sie langsam öffnete und ballte. »Ich könnte Sie auf der Stelle töten, mit meinen bloßen Händen. Sie wären tot, bevor die beiden Militärpolizisten auf der anderen Seite der Tür auch nur den Summer drücken könnten.«
    Franklin versteifte sich. In ihrer Stimme lag nicht der geringste Funken von Humor.
    »Oder machen Sie sich vielleicht Sorgen, dass ich dieses Beobachtungsfenster zertrümmern und feststellen könnte, dass Cain dahinter steht und zusieht, wie Sie sich hier zum Narren machen?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Cain aus der Agency ausgeschieden ist.«
    Sie lächelte erneut. »Sie lügen, Franklin.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Das zu erkennen ist nicht schwierig. Die Muskeln in Ihrem Hals und in Ihren Schultern sind leicht angespannt, Sie strecken Ihren linken Zeigefinger, und Ihr Atem geht schneller«, erklärte sie. Sie klang wie ein Arzt, der eine Diagnose stellte. »Sie bemühen sich, nicht nach links zu blicken, wie die meisten Leute das tun. Stattdessen starren Sie geradeaus auf irgendetwas, suchen sich irgendeinen Bezugspunkt, wie zum Beispiel den geborstenen Ziegelstein in der achten Reihe von unten in der Wand direkt hinter mir.« Sie betrachtete ihn etwas genauer. »Und Sie schwitzen. Ist es tatsächlich so warm hier drin?«
    Franklin stieß den Atem aus und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Noch länger zu protestieren wäre nicht nur sinnlos, es wäre demütigend. Er war bei seiner Aufgabe grandios gescheitert. Er konnte fast fühlen, wie er in Cains Wertschätzung sank.
    »Seien Sie nicht enttäuscht, Franklin.« Jetzt klang sie sanft und tröstend. »Im Alltag sind Sie wahrscheinlich ein ehrlicher Mann, vielleicht sogar ein ehrenwerter Mensch. Zu lügen liegt Ihnen einfach nicht. Darauf sollten Sie sogar stolz sein.«
    Er kniff die Augen zusammen, als Ärger in ihm aufstieg. Sie behandelte ihn von oben herab, fast mitleidig. Als wäre er ein hilfloser Krüppel. »Sie wissen gar nichts über mich.«
    »Tatsächlich nicht?« Sie lächelte immer noch. »Sie sehen aus wie ein Militär, Franklin. Ich muss es wissen – ich habe mehr als genug Militärs kennengelernt. So wie Sie diesen teuren Anzug tragen …« Sie schüttelte den Kopf. »Sie würden lieber in Uniform herumlaufen, was bedeutet, dass Sie nicht freiwillig zur Agency gegangen sind. Sie hatten eben Schwierigkeiten beim Hinsetzen, und obwohl Sie versuchen, es zu verbergen, sehe ich, dass Sie unter Schmerzen leiden.«
    Er ballte die Faust, als er versuchte, seinen wachsenden Ärger zu beherrschen. Sie drückte die richtigen Knöpfe und legte gnadenlos seine Schwächen bloß.
    »Sie sind zu jung, um schon Rückenprobleme zu haben, also vermute ich, dass Sie bei der Ausübung Ihrer Pflicht verletzt worden sind. Vielleicht von Granatsplittern? Eine Rückgratverletzung? Sagen Sie, fühlen Sie sich nicht in Ihrer Männlichkeit eingeschränkt, weil Sie wissen, dass Sie all das, was Sie einst tun konnten, nicht mehr tun können? Laufen, kämpfen, mit einer Frau schlafen …«
    »Das reicht!«, fuhr er sie an. Er hatte nicht verhindern können, dass er mit der Faust auf den Tisch schlug. So heftig, dass er den Aufprall im ganzen Arm fühlte.
    Sie betrachtete ihn mit mildem Interesse. Sie hatte ihn so leicht geknackt, wie sie eine Fliege auf ihrem Arm erschlagen würde.
    Jetzt beugte sich Maras über den Tisch und senkte ihre Stimme in spöttischer Vertraulichkeit. »Er beobachtet uns gerade, stimmt’s? Der ›Mann hinter dem Vorhang‹, wie Sie das nennen.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stieß sie sich vom Tisch ab und trat vor den Spiegel. Sie ging davor auf und ab, als würde sie die Stärke des Glases einschätzen. Aber selbst ihre eisblauen Augen konnten die verspiegelte Oberfläche nicht durchdringen.
    »Komm heraus, komm heraus, Marcus«, intonierte sie spöttisch. »Ich weiß, dass du da drin bist.«
    Franklin wuchtete sich mühsam von seinem Stuhl hoch. »Das bringt uns nicht weiter …«
    Sie ignorierte ihn. »Es ist schon lange her, dass wir uns von Angesicht zu Angesicht unterhalten haben, Marcus. Hast du deiner ›alten Freundin‹ nichts zu sagen?«
    Aber als sie in den Spiegel starrte, konnte sie den Mann, den sie suchte, nicht sehen. Stattdessen sah sie nur sich selbst, gealtert und ausgezehrt von den Jahren der Gefangenschaft. Gebrochen, ihrer früheren Kraft und Macht beraubt.
    Sie verzerrte ihr Gesicht in plötzlicher Wut, und ein kaltes Feuer brannte in ihren Augen, als sie finster in

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