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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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starrte ihm in die Augen. »Ich will wieder zurück. Ich will wieder für die Agency arbeiten. Ich will meine alte Einheit wiederhaben, unter meinem Befehl. Ich will meine volle Sicherheitsstufe und eine saubere Personalakte. Ich will mein altes Leben zurückhaben.«
    »Das ist völlig ausgeschlossen.«
    Sie zuckte mit den Schultern und lehnte sich zurück. »Dann gehe ich nirgendwohin.«
    Sie erhöhte den Einsatz. Er hatte nur die Möglichkeit, bei ihrem Bluff mitzugehen. »Anya, vor vierundvierzig Stunden haben Sie sich noch in einem russischen Gefängnis den Hintern abgefroren. Jetzt bekommen Sie die Chance, von vorn anzufangen. Wollen Sie das wirklich vermasseln, indem Sie etwas verlangen, was man Ihnen nicht geben kann? Dieser Teil Ihres Lebens ist vorbei. Aber Sie bekommen hiermit die Möglichkeit, aus dem, was Ihnen geblieben ist, das Beste zu machen. Genügt Ihnen das nicht?«
    Die Frau antwortete nicht. Drake hatte keine Ahnung, was hinter ihrem kalten Äußeren und diesen eisigen blauen Augen vorging, aber irgendwie spürte er, dass seine Worte eine Saite in ihr berührt hatten.
    Er beschloss, diesen Vorteil zu nutzen, schob den Stuhl zurück und stand auf. »Wie auch immer, betrachten Sie die Nachricht als überbracht. Schönen Tag noch.«
    Er näherte sich der Tür, als sie wieder zu sprechen begann.
    »Glauben Sie ihm?«
    Drake blieb stehen und drehte sich zu ihr herum. Sie hatte sich über den Tisch gebeugt und starrte ihn an. Sie hatte ihre Augen weit geöffnet und wirkte fast hoffnungsvoll.
    »Glauben Sie, dass Cain diese Vereinbarung einhalten wird?«
    Er konnte ihr nur die Wahrheit sagen. »Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, dass ihm etwas an Ihnen liegt. Und dass ihm leidtut, was passiert ist.«
    Sie seufzte leise auf und lehnte sich dann zurück. Einen kurzen Moment lang glaubte er, diesen seltsamen Ausdruck von Verletzlichkeit und Sehnsucht auf ihrem Gesicht zu sehen, den er schon auf dem Rückflug von Russland bemerkt hatte.
    »Wenn ich das Angebot annehme, was passiert dann?«
    »Sie werden nach Langley gebracht. Dann warten wir auf weitere Instruktionen von Munro.«
    Sie nickte nachdenklich. »Dann akzeptiere ich. Aber ich will, dass Sie mich begleiten.«
    Drake blinzelte verblüfft. »Sie brauchen mich nicht.«
    »Ich brauche niemanden«, bestätigte sie ihm. »Aber ich will Sie trotzdem dabeihaben.«
    »Warum?«
    »Weil Sie der Einzige sind, der mich nicht belogen hat.« Sie verschränkte die Arme und machte deutlich, dass sie in diesem Punkt nicht nachgeben würde. »Das ist meine Bedingung. Wenn Sie damit einverstanden sind, helfe ich Ihnen. Wenn nicht … nun, wie Sie soeben sagten, schönen Tag noch.«
    Drake antwortete nicht, drehte sich um und schlug dreimal gegen die Tür. Als der Summer ertönte und die Tür sich öffnete, warf er Anya einen letzten Blick zu, bevor er die Zelle verließ.

TEIL ZWEI
    Verrat
    Betrachtet eure Soldaten als eure Kinder, und sie werden euch bis in die tiefsten Täler folgen; betrachtet sie als eure geliebten Söhne, und sie werden bis zum Tod zu euch halten.
    Sun Tzu, DIE KUNST DES KRIEGES

30
    Drake reckte sich und rieb sich die Augen, als mit einem leisen Pling das Symbol zum Anlegen der Sitzgurte aufflammte und verkündete, dass sie ihren Anflug auf die Andrews-Luftwaffenbasis in Washington begonnen hatten. Der Flug von Anchorage hierher hatte zehn Stunden gedauert, einschließlich der kurzen Unterbrechung für den Tankstopp in Colorado.
    Er konnte in Flugzeugen nicht gut schlafen. Die warme, trockene Luft und die unbequemen, engen Sitze bereiteten ihm Unbehagen.
    Anya saß neben ihm, hellwach. Ihr Blick klebte förmlich an dem kleinen Fernsehbildschirm vor ihr, auf dem CNN lief.
    Die Handschellen um ihre Gelenke schienen sie nicht im Geringsten zu stören. Drake hatte den beunruhigenden Eindruck, dass sie sich jederzeit davon befreien konnte und sie nur trug, um ihm einen Gefallen zu tun.
    »Guten Morgen«, sagte sie, ohne ihren Blick vom Bildschirm zu lösen.
    »Schlafen Sie denn nie?«
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Es stand widerspenstig in alle Richtungen ab, die Folge seiner rastlosen Bemühungen, Schlaf zu finden. Auch ohne einen Blick in einen Spiegel zu werfen, wusste er, dass er furchtbar aussah. Die Schleimhäute seiner Augen waren trocken und verklebt, die Haut war fettig und fühlte sich unangenehm an.
    Anya warf ihm einen scharfen Blick zu. »Ich war vier Jahre lang aus dem Verkehr gezogen, Drake. Ich habe eine Menge

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