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Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Mission Vendetta: Thriller (German Edition)

Titel: Mission Vendetta: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Jordan
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hatte seit vier Jahren die Sonne nicht mehr auf ihrer Haut gespürt.
    Er griff nach dem Benzinstutzen. »Na schön. Aber … machen Sie keinen Ärger.«
    Sie erwiderte nichts, sondern ging an den Rand des Vorplatzes, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Sie hob ihr Gesicht zur Sonne. Es war ein warmer, schwüler Tag. Die Feuchtigkeit in der Luft war fast spürbar. Die meisten Menschen hätten das vermutlich als unangenehm empfunden, für sie jedoch war es das reinste Paradies.
    Die Sonne, die Wärme, ein leichter Wind, der sie umwehte …
    Noch vor wenigen Tagen wäre ihr allein schon die Vorstellung, so etwas noch einmal erleben zu können, lächerlich vorgekommen. Und jetzt stand sie hier. Auch wenn ihr Leben immer noch in höchstem Maße gefährdet war, obwohl sie von Cain und Gott weiß wem sonst noch gejagt wurde, war sie in diesem Moment frei.
    »He!«, rief Drake.
    Der Bann war gebrochen. Sie öffnete die Augen und drehte sich zu ihm herum. Er war fertig und schraubte gerade wieder den Tankdeckel auf den Einfüllstutzen.
    »Wir werden eine Weile nicht mehr halten. Wollen Sie sich frisch machen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wie Sie wollen. Ich muss das Benzin bezahlen. Bleiben Sie am Wagen.«
    Er ignorierte ihren feindseligen Blick und ging in das Geschäft. Als er über die Schwelle trat, befand er sich in der k limatisierten Welt von Automagazinen, Softdrinks, alko holischen Getränken in allen Variationen, Kartoffelchips, Süßigkeiten, Schokolade, Motoröl, Felgenreinigern und zahllosen anderen Dingen, die genauer zu betrachten er keine Zeit hatte.
    Er ging zum Tresen, schnappte sich im Vorbeigehen ein paar Schokoriegel, Kekse, fertig verpackte Sandwichs, zwei Flaschen Whisky und zwei Flaschen Mineralwasser. Er wusste nicht, was Anya am liebsten aß oder trank, und es kümmerte ihn auch nicht. Sie schien keine sonderlich wählerische Esserin zu sein.
    Drake legte die Waren auf den Tresen und fischte in seiner Tasche nach Geld, während der Kassierer die Lebensmittel scannte.
    »Hatten Sie einen schönen Tag, Sir?«, fragte er ohne viel Interesse.
    »Ja. Sehr schön, danke«, antwortete Drake in seinem gewöhnlichen Nordlondoner Dialekt. Er hätte den amerikanischen Akzent nicht einmal dann imitieren können, wenn sein Leben davon abgehangen hätte.
    Als der Junge ihn interessiert anblickte, warf er ihm ein aufgesetztes Lächeln zu. »Wir machen ein paar Wochen Urlaub. Wir wollen runter nach New Orleans.«
    Drake wusste nicht, ob diese Erklärung die Neugier des Kassierers befriedigte oder ob es ihm einfach nur egal war. Jedenfalls scannte der Mann weiter und packte dann jedes Stück ohne sonderliche Eile in eine Tüte.
    Anya drehte sich herum, als ein Ford Pick-up auf den Vorplatz der Tankstelle fuhr. Musik dröhnte aus dem Führerhaus. Es war ein neues Modell, das sie nicht kannte, massig und beeindruckend. Der rote Lack glänzte in der Nachmittagssonne.
    Im Führerhaus saßen zwei Männer, von denen der eine ein weites kariertes Hemd trug und der andere ein schwarzes ärmelloses Achselshirt. Beide waren Arbeiter, hatten breite Schultern und eine kräftige Statur. Offenbar waren sie schwere körperliche Arbeit gewohnt.
    Der Fahrer sah sie an, als der Pick-up an einer Tanksäule hielt. Anya registrierte, wie er etwas zu seinem Gefährten auf dem Beifahrersitz sagte. Sie wusste nicht, was es war, aber das Grinsen der beiden Männer sprach Bände.
    Sie kehrte ihnen den Rücken zu und starrte über die Wi ese vor dem Vorplatz, die bis zu einer Baumreihe führte. Sie wollte nicht mit solchen Männern reden. Wo blieb Drake?
    Eine Autotür wurde geöffnet und wieder zugeschlagen, und dann hörte sie das Kratzen von Arbeitsstiefeln auf dem Beton. Es klickte metallisch, als ein Zapfhahn abgenommen wurde, dann summte es tief und rhythmisch, als das Benzin in den Tank lief.
    Sie hörte, wie auch die zweite Tür geöffnet wurde. Jetzt waren beide Männer ausgestiegen. Anya senkte den Blick und bemerkte ihre Spiegelbilder in der Fensterscheibe des Ford Taurus.
    »Ich glaube nicht, dass wir rechtzeitig fertig werden. Wir müssen bis Freitag den Boden verlegen, dann muss die ganze Elektrik eingebaut werden, und dann kommt der Kerl mit der Klimaanlage«, sagte der Mann in dem karierten Hemd. Für einen so großen Mann hatte er eine seltsam hohe Stimme.
    Der Mann in dem Achselshirt seufzte. Offenbar diskutierten sie das bereits eine ganze Weile, wie es schien. »Das ist nicht unser Problem. Wir können

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