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Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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seine Arme in einem Klammergriff und schleuderte ihn kopfüber auf einen Bourréetisch und in eine Gruppe von Stühlen.
    Die langen Hosen fleckig vom Tabaksaft, rappelte Bubba sich auf die Beine, und ich sah, wie Cecil seinen Schlagstock aus dem Plastikring hakte und den Griff fest umspannte.
    »Du läßt diesen Karamellarsch auf mich los, Dave?« sagte Bubba.
    »Was hältst du davon, wenn ich dir dein Gesicht einschlage?« sagte Cecil.
    »Du hast mit Claudette rumpoussiert. Lüg mich nicht an, verstehst du, du Hundesohn. Leg Bonzo an die Kette, und ich blas’ dir das Licht aus.«
    »Du bist doch ein saublöder Kerl, Bubba.«
    »Nein, richtig. Ich bin nicht aufs College gegangen wie du. Bringen wir das jetzt zu Ende oder nicht?«
    »Du bist verhaftet. Dreh dich um und leg die Hände auf den Tisch.«
    »Leck mich! Ich jag’ dir deine Deputy-Marke in den Arsch.«
    Cecil wollte wieder auf ihn losgehen, doch ich hielt ihn zurück. Ich packte Bubbas Arm, der sich unter meinem Griff hart wie ein Zedernpfahl anfühlte, und schob ihn mit einem Ruck auf den Tisch zu.
    Vergebliche Liebesmüh.
    Sein Oberkörper schnellte zu mir herum wie von einer überspannten Feder angetrieben. Seine Faust tauchte vor meinem Gesicht auf wie ein riesiger Ballon. Seine Augen schielten fast von der Anstrengung, die er in den Schlag legte. Doch er war aus dem Gleichgewicht, und ich duckte seitlich ab, spürte, wie sein Handknöchel die Haut über meinen Ohren schürfte, und rammte ihm dann die rechte Faust so hart ich konnte in den Mund. Speichel flockte von seinen Lippen, er riß die Augen weit auf, die Nasenflügel wurden weiß vor Schmerz und Schock. Ich erwischte ihn noch einmal mit der Linken über dem Auge, durchbrach seine Deckung in der Rippengegend genau unter dem Herzen. Er knickte vornüber, fiel gegen die Bar und mußte sich an der Mahagonikante festhalten, um nicht zu Boden zu gehen.
    Ich war außer Atem, und mein Gesicht fühlte sich da, wo er mich getroffen hatte, taub und geschwollen an. Ich löste die Handschellen hinten von meinem Gürtel. Eine ließ ich über Bubbas Gelenk einschnappen, dann zog ich ihm den anderen Arm auf den Rücken und ließ auch die zweite einrasten. Ich setzte ihn in einen Stuhl. Er ließ den Kopf vornüber fallen und spuckte mit Blutfäden durchsetzten Speichel zwischen seine Knie.
    »Willst du in ein Krankenhaus gebracht werden?« fragte ich.
    Er grinste. In seinen Augen glomm ein verrücktes Licht. Auf den Zähnen hatte er einen roten Schmierfleck wie von Lippenstift.
    » Brasse ma chu, Dave«, sagte er.
    »Pinkelst du mir deswegen ans Bein, weil du einen Kampf verloren hast?« sagte ich. »Eigentlich hast du doch mehr Klasse, Bubba. Willst du nun ins Krankenhaus oder nicht?«
    »He, Tee Neg«, sagte er zu dem Besitzer. »Gib allen eine Runde aus. Schreib’s auf meinen Zettel.«
    »Du hast bei mir keinen Zettel«, sagte Tee Neg. »Du bekommst auch keinen, nein.«
    Cecil führte Bubba nach draußen zum Wagen und schloß ihn hinter der Trennwand aus Maschendraht ein. Grüne Klümpchen Sägemehl vom Fußboden des Billardsalons hatten sich mit der Haarpomade verklebt. Durch das Wagenfenster sah er aus wie ein Tier im Käfig. Cecil ließ den Motor an.
    »Fahr mal kurz in den Park rüber«, sagte ich.
    »Warum?« fragte Cecil zurück.
    »Wir haben’s nicht eilig. Es ist ein schöner Tag. Holen wir uns ein Pfefferminzeis.«
    Wir überquerten die Zugbrücke über den Bayou Teche. Das Wasser war braun und stand hoch, Libellenflügel flimmerten in der Sonne über den Blüten der Seerosen, und dicht am Ufer konnte ich im Schatten der Zypressen die gepanzerten Rücken von Hornhechten sehen. Wir fuhren durch eichengesäumte Straßen in den Park, vorbei am Badeteich, und hielten an der Zuschauertribüne des Baseballfeldes. Ich reichte Cecil zwei Dollarscheine.
    »Wie ist es, holst du uns drei Tüten?« fragte ich.
    »Dave, der Mann gehört in den Knast. Der soll kein Eis im Park lutschen, der«, sagte er.
    »Es ist was Persönliches zwischen mir und Bubba, Cecil. Ich möchte dich bitten, das zu respektieren.«
    »Er ist ein Zuhälter. Der verdient keine Schonung.«
    »Vielleicht nicht, Partner. Aber es ist mein Hals.« Ich zwinkerte ihm zu und grinste.
    Im gefiel das zwar gar nicht, doch er schlenderte durch die Bäume auf den Erfrischungsstand am Badeteich zu. Ich beobachtete Kinder, die vom Sprungbrett in das kalte Wasser hüpften.
    »Glaubst du wirklich, daß ich mich mit deiner Frau rumtreibe?« fragte ich

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