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Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy

Titel: Mister Cool und Lady Crazy - Andersen, S: Mister Cool und Lady Crazy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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loyal und liebevoll. Sie hatte ein riesengroßes Herz, wenn es um ihre Familie ging, sie hatte dann ein herrliches Lachen und sprach ohne einen Hauch von Zynismus in der Stimme.
    Und wenn sie mit ihm schlief, dann mit atemberaubender Begeisterung.
    Gott. Die echte Macy liebte das Leben mit solcher Leidenschaft, als besäße sie ihr ganz persönliches Duracell-Häschen, das ununterbrochen die Trommel schlug und von einer unerschöpflichen Batterie von innen erleuchtet wurde.
    Und es machte ihn schier wahnsinnig zu sehen, wie sie dieses Licht hinter einer falschen Fassade verbarg.
    Aber natürlich hatte er sie nicht zum Weinen bringen wollen. Sein Magen zog sich zusammen. Sie hatte sich nicht schnell genug weggedreht, und sie in Tränen aufgelöst zu sehen, hatte ihn fast umgehauen. Zumindest lange genug, dass er es nicht mehr rechtzeitig nach oben geschafft hatte, um sie aufzuhalten.
    Mist. Macy weinte nicht. Zumindest hatte er sie noch nie weinen sehen, und mal ehrlich, sie hatte eine Menge über sich ergehen lassen müssen, seit sie in die Stadt gekommen war.
    Gratuliere, du Held, dachte er bitter. Viele haben es versucht, und du hast es hingekriegt. „Gib dem Mann eine Zigarre“, murmelte er.
    Dann richtete er sich kerzengerade auf, ließ die Arme herabfallen und straffte die Schultern. Denn er würde jetzt auf keinen Fall aufgeben. Er wollte ihr etwas Zeit lassen, wieder runterzukommen, und sie dann anrufen. Vielleicht wäre es auch besser, sie und Janna einfach zur vereinbarten Zeit abzuholen. Als ob nichts geschehen wäre.
    Aber sicher. Was meinst du, wie das für dich ausgehen würde, Einstein? Angestrengt versuchte er sich zu erinnern, wann Macy das letzte Mal einer Konfrontation aus dem Weg gegangen war, wann er gesehen hatte, dass sie auch die andere Wange hinhielt. Und das war ... oh ...
    Nicht ein einziges verdammtes Mal der Fall gewesen.
    Na schön. Neuer Plan. Er würde zur vereinbarten Zeit erscheinen – und jetzt ganz, ganz tief Luft holen –, um sich zu entschuldigen.
    Er krümmte sich innerlich. Mit Entschuldigungen kannte er sich nicht gerade gut aus, vermutete aber, dass es ihm nicht leichtfallen würde. Aber da musste er wohl durch, so wie er sie verletzt hatte.
    Zudem schien es ihm, dass zusätzlich zu einer Entschuldigung womöglich auch Blumen angebracht wären. Oder vielleicht diese komischen Blumensträußchen, die man sich ums Handgelenk band. Für sie und Janna. Wenn er irgendwie das Blatt zu seinen Gunsten wenden wollte, dann war es am besten, ihre Cousine mit einzubeziehen.
    Er rannte zu seinem Geländewagen.
    Erst als seine Fußsohlen den Kies berührten, fiel ihm ein, dass er nicht nur keinen Schlüssel bei sich hatte, sondern weder Schuhe noch T-Shirt trug. Er blickte grinsend an sich herab.
    Himmel. Er war immer so selbstständig gewesen. Ein Fels in der Brandung. Eine verdammte Insel – oder zumindest ein Typ, der sich beigebracht hatte, möglichst keine falschen Schritte mehr zu unternehmen. Und dann musste er ausgerechnet auf eine vorlaute Blondine treffen – ach was, sie war ja nicht mal richtig blond, eher so bierfarben ...
    Okay, darum ging es nicht. Es ging um eine einzige Frage, und die lautete: Wieso konnte eine fast Blondine einen Typ, der so hart daran gearbeitet hatte, seine Probleme auf die Reihe zu kriegen, innerhalb von Sekunden in einen erbärmlichen Tropf verwandeln, der barfuß auf dem Kies herumtanzte?
    Heilige Maria. Er hatte ja nicht mal den gottverdammten Reißverschluss zugezogen.
    „Macy, warum liegst du da rum? Ich hätte wetten können, dass du längst mitten in den Vorbereitungen für das Klassentreffen bist.“ Janna ging quer durch das Zimmer zum Fenster und öffnete den Rollladen. Mit einem Mal wurde ihre Stimme ernst. „Hey“, sagte sie. „Ist alles in Ordnung?“
    Da sie die wenig schönen Spuren ihrer halbstündigen Heulorgie sowieso nicht verbergen konnte, rollte sich Macy auf den Rücken und sah ihre Cousine mit geschwollenen Augen an. „Nein.“
    Wieder begannen die Tränen zu laufen. Sie drückte mit den Fingern den Punkt zwischen den Augen. „Gott! Ich bin so bescheuert!“
    Die Matratze sank etwas ein, als Janna sich neben sie setzte. „Wie kommst du bloß auf die Idee? Ich jedenfalls finde, dass du der am wenigsten bescheuerte Mensch bist, den ich kenne.“
    „Das war vielleicht mal so. Bevor ich mich Hals über Kopf in Gabriel den Bastard Donovan verliebt habe.“ Das war ihr auf der Heimfahrt schlagartig klar geworden. Deswegen

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