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Mister Mädchen für alles

Mister Mädchen für alles

Titel: Mister Mädchen für alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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und die E-Mails zu sichten.
    «Warum, Daddy?»
    «Na ja, wenn du ihn nicht tief genug eingräbst, kommt irgend so ein dämlicher Hund und buddelt ihn   –»
    «Danke, Max.» Saff warf ihrem Mann einen finsteren Blick zu. «Daddy will nur sagen, dass wir darauf achten sollen, dass er kuschelig und warm liegt, damit seine Seele gut in den Himmel aufsteigen kann. Vielleicht legen wir einen großen Stein auf sein Grab – so was wie einen Grabstein.» Sie führte Millie nach draußen und hoffte, sie von Max’ taktloser Bemerkung abgelenkt zu haben. Er hasste den Hamster – «Geziefer, reines Geziefer» hatte er geschnaubt, als sie mit dem Tier nach Hause gekommen waren   –, und er hatte sich große Mühe gegeben, ihn zu ignorieren. Und es natürlich auch nicht versäumt, Saff gegenüber zu bemerken, dass sie Millies quälenden Bitten nicht hätte nachgeben dürfen. Normalerweise hätte Saff seine Bemerkung über den dämlichen Hund lustig gefunden, doch heute war sie davon genervt. Wenn sie ehrlich war, hatte sie sich den gesamten Urlaub über ziemlich von ihm gemaßregelt gefühlt, und in der einen Nacht, als er versucht hatte, sich ihr zu nähern, hatte sie ihm den Rücken zugedreht und so getan, als schliefe sie schon. Alles hatte damit angefangen, dass sie ihre Skihose zu Hause vergessen hatte. Seine Reaktion war alles andere als mitfühlend gewesen, doch als sie die Läden des Ferienorts durchstreifte und versuchte, eine Skihose zu finden, die kein Vermögen kostete, ging ihr auf, dass es für ihn natürlich ein Leichtes war, sich nicht um die anderen zu scheren. Schließlich hatte
sie
darangedacht, alle
seine
Sachen einzupacken. Er hatte ja nicht einmal an seine Zahnbürste denken müssen, oder? Und sie war so beschäftigt gewesen, an alle anderen zu denken, dass sie – ratet, wen? – sich selbst dabei vergessen hatte. Aber so war es in letzter Zeit immer gewesen.
    Zornschnaubend hatte sie die Regale in den Läden durchstöbert. Max war noch wütender geworden, als sie aus reiner Boshaftigkeit mit einer sehr schicken (und ausreichend teuren) Skihose, die sie mit seiner Kreditkarte bezahlt hatte, ins Hotel zurückgekehrt war. «Wozu in aller Welt brauchst du so eine Skihose?», hatte er gebrüllt. «Damit bist du auch nicht schneller.» Und sie hatte sich große Mühe gegeben, ihn auf der Piste abzuhängen, allein, weil er es verdient hätte. Aber natürlich hatte er sie jedes Mal geschlagen und war mit Oscar zu interessanteren Abfahrten davongestoben, während sie zurückblieb und sich um Millie kümmerte.
    «Muuum», schluchzte Millie, als Saff mit einem Spaten ein Loch unter dem Fliederbaum am Ende des Gartens aushob. Selbst Oscar hatte sich zu ihnen gesellt und versuchte, sich angemessen ernsthaft zu benehmen, nachdem Saff ihm einen strengen Blick zugeworfen hatte. «Ich muss immer daran denken   …», schniefte Millie, «…   ich muss immer daran denken, wie das Sonnenlicht durch seine Ohren schien   …»
    Allemal besser als dein Vater, dachte Saff, als sie kräftig auf die Schaufel trat, der glaubt nämlich, dass ihm die Sonne direkt aus dem Hintern scheint.
    «Lieber Gott, bitte behüte Widget, wenn er zu dir in den Himmel kommt. Amen.» Dann rannte Millie heulend auf ihr Zimmer.
    Nach dem Mittagessen steckte Saff den Kopf zur Türvon Max’ Arbeitszimmer herein. «Also, die Kinder sind oben und spielen. Ich schaue auf einen Sprung bei der Ranke vorbei. Bitte arbeite nicht die ganze Zeit, und hab mal ein Auge auf die Kinder, ja?»
    Max war gerade im Begriff, eine Telefonnummer zu wählen. «Klar. Bis später. Bist du sicher, dass sie da ist?»
    «Sie kann sich gerade nicht sehr weit fortbewegen, du erinnerst dich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie irgendwohin gelaufen ist.»
    «Hi. Wie geht’s dir?» Ohne weiter auf sie zu achten, begann Max, in den Telefonhörer zu sprechen.
    Saffron steuerte den Wagen durch den Verkehr, hörte sich ein klassisches Stück auf Radio Drei an und genoss den Augenblick der Ruhe, etwas, das ihr in der letzten Woche kein einziges Mal vergönnt gewesen war. Sie kannte den Komponisten nicht, aber die Musik half ihr, die Schultern zu entspannen, obwohl sie die Verspannung vorher gar nicht bemerkt hatte. Sie ließ sich Zeit und umrundete Alex’ Straßenblock dreimal, bevor sie in ihre Straße einbog. Sie freute sich, die Ranke zu sehen – die Begegnungen mit der alten Dame waren stets das reinste Lebenselixier. Als Alex und sie noch in der Schule waren, kam die

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