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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch.«
    »Aber sie haben mir versprochen, im Haus zu bleiben. Für mich war klar, dass wir kommen würden.« Er zuckte die Achseln. »Nun ja, daran kann man nichts ändern. Dann mal los.«
    Wir stiegen zur gleichen Zeit aus, und meine Blicke klebten an diesem Puff im Wald.
    Es war wirklich ein Haus, das nicht weiter auffiel. Auch wenn seine Fassade in der gleichen Farbe leuchtete wie manch gelb gefärbte Blätter, aber auf ein Bordell wies nichts hin. Es gab keine rote Laterne oder kein gemaltes Reklameschild, auf dem man die entsprechenden Mädchen abgebildet sah.
    Die gesamte Breite des Hauses wurde von einer Veranda mit Dach eingenommen. Darüber lagen die kleinen Fenster dicht nebeneinander. Gardinen, deren Muster aus roten und weißen Würfeln bestanden, hingen vor den Fenstern und gaben ihnen ein wohnliches Aussehen. Hier hätte auch eine Familie mit Kindern leben können.
    Unsere Füße schleuderten das Laub hoch, durch das wir gingen. Das Rascheln begleitete uns bis auf die Veranda. Darm änderte sich das Geräusch, und wir hörten den dumpfen Klang der Schritte auf den alten Holzbohlen. Auch hier klebten noch Blätter fest, die der Wind sogar bis an die Tür geweht hatte. Ich sah auch, dass einige zusammengelegte Liegestühle ihren Platz an der Hauswand gefunden hatten.
    Die unteren Fenster waren ebenfalls von innen mit Gardinen verhängt, so dass uns der Blick in das Innere des Hauses genommen wurde. So hatte ich mir wirklich kein Bordell vorgestellt, aber in Schweden ist eben manches anders.
    Björn Karlsson war vor der Tür stehen geblieben. Er wirkte auf mich recht ratlos.
    »Sieht wirklich leer aus, John.«
    »Wollen wir nicht erst mal hineingehen?«
    »Wenn die Tür offen ist.«
    »Und wenn nicht?«
    Er winkte nur ab.
    Es gab keine Klinke, sondern einen Metallknauf, der gedreht wurde. Die Tür bestand aus Holz, das im Gegensatz zu der gelben Fassade hellblau angestrichen war.
    Die Tür war offen.
    »Na, gibt es das denn auch?«, fragte Björn und schüttelte den Kopf. »Manchmal haben sogar wir Polizisten Glück.«
    Ich blieb hinter dem Kollegen. Wir gerieten in einen Flur hinein, der recht eng war. An den Wänden hingen Bilder, die erotische Szenen zeigten, aber nicht so platt waren. Da hatte sich schon ein Künstler Mühe gegeben.
    Weiter vorn lag die Sauna. Das war auf einen Pfeil an der rechten Wandseite geschrieben. Am Ende des Gangs gab es die schmale Treppe nach oben. Vor ihr blieb der Kollege stehen. Durch ein Fenster auf halber Strecke fiel ein breiter Lichtstreifen und verteilte sich auf den hellen Holzstufen.
    Ich hatte die erste Tür hinter dem Eingang aufgestoßen und schaute in eine Bar hinein. Auch hier war niemand zu sehen. Es brannte kein Licht. Die kleine Tanzfläche sah aus wie ein runder Teich.
    Es roch leicht nach Parfüm und Seife. Zumindest kam mir dieser Geruch so vor.
    Eine zweite Tür führte in eine kleine Küche. Dort sah alles sehr aufgeräumt aus. Sogar eine karierte Decke lag über dem Tisch, vor dem drei schmale Holzstühle standen. Durch das Fenster konnte ich auf die Veranda schauen und sah auch den Saab des Kommissars vor dem Haus stehen. Auf seine Kühlerhaube hatten sich einige Blätter wie zur Dekoration verteilt.
    Björn Karlsson wartete am Beginn der Treppe auf mich. Er hatte sich nicht weiter umgeschaut. Als ich auf ihn zuging, wirkte er nicht mehr so locker.
    »Die Vögelchen sind ausgeflogen, John, denke ich. Da brauchen wir oben erst gar nicht nachzuschauen. Oder sie sind noch nicht an ihren Arbeitsplätzen erschienen.»
    »Kann beides zutreffen.«
    »Aber du glaubst nicht daran?«
    »Nein, nicht so recht. Das kommt mir hier alles doch recht spanisch vor.«
    »Das heißt, du traust dem Frieden nicht.«
    »So ist es.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Weitersuchen.«
    »Okay. Erst oben oder...«
    »Nein, nein, nicht dort. Mich interessiert mehr die Sauna. Außerdem liegt sie näher.«
    »Gut.«
    Wir brauchten nur den Gang weiter durchzugehen, um diesen Bereich zu erreichen. Zwischendurch war die Wand durch ein Fenster aufgelockert. Hier verwehrte keine zugezogene Gardine den Blick.
    Bisher hatten wir kein fremdes Geräusch innerhalb des Hauses vernommen. Es blieb auch weiterhin still. Als ich durch das Fenster schaute, sah ich tatsächlich ein Auto. Es war ein roter Van, der zwischen den hellen Stämmen der Birken parkte und so wirkte, als wäre er vergessen worden.
    Ich gab Karlsson Bescheid, der mich erstaunt anblickte. »Dann sieht das ja nicht ganz so

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