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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört? Schritte?«
    Björn wiegte den Kopf. »Das kann man so nicht nennen«, gab er flüsternd zurück. »Es waren nicht direkt Schritte. Es hörte sich eher an, als hätte jemand einen schweren Gegenstand über einen Holzboden gezogen und gerückt.«
    »Gesehen hast du keinen?«
    »Richtig.«
    Lange brauchte ich nicht zu überlegen, aber ich wies den Kollegen an, hier unten auf mich zu warten.
    Karlsson erschrak. »Willst du hoch?«
    »Genau.«
    »Das kannst du nicht machen. Das ist viel zu gefährlich.«
    »Wollen wir den Fall aufklären oder nicht?«
    »Das schon. Aber...«
    »Ich werde gehen, Björn. Bleibe du hier unten. Und sollte Mister Medusa tatsächlich hier auftauchen, dann darfst du alles tun, ihn nur nicht anschauen.«
    »Ja, ich weiß Bescheid.«
    »Okay, bis gleich dann...«
    Ich sah nicht mehr zurück, aber ich konnte mir vorstellen, mit welch einem Gesichtsausdruck mir der Kollege nachblickte...
    ***
    »Ich weiß gar nicht, warum ich hier sitze«, flüsterte Eva Lund und saugte an ihrer Mentholzigarette. Sie war noch vollständig angekleidet, hatte die Beine angezogen und hockte im Yogasitz auf dem Sessel.
    Sigrid Gren lächelte sie an. »Weil es dein Job ist.«
    »Den ich hasse.«
    »Warum?«
    »Denkst du nicht an Ellen?«
    Das Gesicht der hellblonden Sigrid verschloss sich. »Ja, ich denke an sie. Ich denke eigentlich immer an sie. Ihr Schicksal will mir nicht aus dem Kopf, aber Job ist Job, Eva, und unser Geschäft ist kein Kinderspiel. Dafür verdienen wir auch genug und können uns, wenn alles vorbei ist, ein gutes Leben leisten.«
    »Und wann ist es für dich vorbei?«
    »In zwei Jahren werde ich dreißig. Da mache ich Schluss.« Sigrid lächelte verhalten. »Dann ziehe ich hier weg. Nach Malmö wahrscheinlich. Zumindest nach Südschweden.«
    »Was willst du denn da? Da ist doch nichts los.«
    »Eben, Eva, eben. Weil da nicht viel los ist, wird es mir gefallen. Ich habe genug Geld zur Seite gelegt, und die letzten zwei Jahre halte ich auch noch durch. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Dir traue ich das zu.«
    Sigrid lächelte. Sie beugte sich nach vorn und strich ihrer Kollegin durch das hellrot gefärbte Haar. »Was ist mit dir, Eva? Wann willst du Schluss machen?«
    »Ich weiß es nicht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Außerdem bin ich vier Jahre jünger und habe einen Bruder.«
    »Hängt der immer noch an der Nadel?«
    Eva nickte betrübt.
    »Und du schickst ihm noch immer Geld?«
    »Klar, was soll ich denn machen?« Überzeugt klang die Antwort nicht gerade. »Er ist mein Bruder und der Einzige, den ich noch habe. Den muss ich einfach unterstützen.«
    »Stimmt. Aber ich wüsste eine andere Möglichkeit.«
    »Ja, ja, die Therapie. Was glaubst du denn, wie oft ich mit ihm schon darüber geredet habe? Er stemmt sich dagegen und hat mich gefragt, ob ich ihn in die Hölle schicken will.« Sie drückte die Zigarette aus. »Was hättest du denn darauf gesagt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Die hatte ich auch nicht.«
    Beide Frauen schwiegen. Sie hingen ihren Gedanken nach. Das Zimmer, in dem sie sich befanden, war so etwas wie der Aufenthaltsraum in der ersten Etage. Hier zogen sich die Mädchen zurück, wenn sie zu viel Stress gehabt hatten. Es war ein kleiner Raum, in dem zwei billige Liegen standen und es einen Tisch gab, auf dem eine Kaffeemaschine stand.
    Sie fuhren immer zu fünft zum Dienst. Als Transportmittel diente der Van, den sie gebraucht gekauft hatten. Die anderen drei Frauen waren unten geblieben. Sie wollten sich fertig für den Job machen und zuvor noch in die Sauna gehen. Die ersten Gäste erschienen, wenn sich die Dunkelheit über das Land gelegt hatte. Klar, die meisten von ihnen waren verheiratet und wollten nicht gesehen werden.
    Ob Eva und Sigrid die Sauna auch noch besuchen würden, war nicht klar. Manchmal gingen sie zusammen mit den Gästen, aber da wurde dann nicht nur sauniert.
    Bei allen Mädchen war die Stimmung auf den Nullpunkt gesunken. Nachdem Ellen tot war und sie wussten, auf welche Art und Weise sie ums Leben gekommen war, hatte sich bei ihnen die Angst als ständiger Begleiter angemeldet.
    Auch wenn die Polizei sich mit Erklärungen ziemlich zurückgehalten hatte, war ihnen doch zu Ohren gekommen, auf welche Art und Weise sie Ellen verloren hatten.
    Sie sollte zu Stein geworden sein...
    Vorstellen konnte sich das keine von ihnen. Die dunkelhaarige Carmen, die im Club die Domina spielte, hatte sogar darüber gelacht

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