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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fertig. Aber zugleich auch wütend, denn ich sah, wie er die Hände zu Fäusten ballte.
    »Wir müssen die Bestie kriegen, John. Wir müssen sie fangen und ihr den verdammten Schlangenschädel abschlagen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    »Das stimmt.«
    »Aber wie?«, fuhr er mich an.
    Ich winkte mit beiden Händen ab. Ich wollte, dass er sich beruhigte und wieder zu sich selbst fand. Als ich merkte, dass er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, sprach ich ihn an. »Wir werden unorthodox vorgehen müssen, Björn.«
    »Was heißt das?«
    »Dass wir alles so lassen wie es ist. Nichts wird verändert. Du wirst deine Mannschaft nicht anrufen. Wir lassen die drei versteinerten Frauen hier liegen. Es reicht, wenn sie später abgeholt werden. Ist das auch in deinem Sinne?«
    Er lächelte mit zuckenden Lippen. »In diesem Fall bist du der Boss, John. Was ich hier erlebe, das ist für mich völlig neu. Da komme ich nicht mit. Ich habe das Gefühl, neben mir zu stehen und darauf zu hoffen, dass das alles gar nicht wahr ist. Aber es ist eine Tatsache, verdammt, und daran kann niemand etwas ändern. Wir holen sie nicht mehr zurück ins Leben, denke ich mal.«
    »Das stimmt. Aber wir werden dafür sorgen müssen, dass so etwas nicht noch mal passiert.«
    Er lachte sehr freudlos. »Kannst du mir sagen, wie du das verhindern willst?«
    »Indem wir Mister Medusa stellen. Jetzt zweifelt wohl niemand mehr daran, dass es ihn gibt.«
    »Dafür müssen wir ihn erst haben und...«
    »Klar. Ich kenne mich hier zwar nicht aus, aber ich vermute, dass er sich auch weiterhin in der Nähe hier aufhalten wird. Wie weit liegt denn Hamrin’s Hütte von hier entfernt?«
    »Luftlinie höchstens zwei Kilometer.«
    »Dann gehen wir mal davon aus, dass das hier Mister Medusas Gebiet ist.«
    »Und wie willst du ihn locken?«
    »Das weiß ich noch nicht. Es kommt auf die Verhältnisse an. Jedenfalls möchte ich gern Thore Hamrin kennen lernen, wobei ich nicht hoffe, dass wir auch ihn versteinert vorfinden.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.«
    Ich überlegte noch, ob ich mich hier unten noch genauer umschauen sollte, aber das würde wohl nichts bringen. Mister Medusa war gekommen, hatte das Grauen hinterlassen und war wieder verschwunden.
    Björn Karlsson ließ mich stehen. Mit gesenktem Kopf verließ er die Sauna und wartete weiter vorn im Gang.
    Ich blieb noch für einen Moment. Ich wollte mir die versteinerten Frauen genauer anschauen und fuhr mit der flachen Hand über einen der Körper hinweg.
    Er war nicht nur starr, er war auch kalt. Nicht so wie Eis, aber hier traf der Vergleich schon zu. Der Körper war kalt wie Stein geworden. Überall, vom Gesicht bis hin zu den Füßen.
    Ich trug das Kreuz unter der Kleidung und dachte darüber nach, es einzusetzen. An einen Erfolg glaubte ich nicht unbedingt, denn es war kein Allheilmittel.
    Trotzdem konnte der Versuch nicht schaden. Als ich das Kreuz auf den Körper legte und es auch über ihn hinwegführte, passierte nichts. Es fand keine Erwärmung statt, und auch bei dem Körper passierte nichts. Er blieb so starr, er löste sich nicht auf, und es huschten auch keine Lichtstreifen darüber hinweg.
    Diesmal musste ich mich auf andere Waffen verlassen. Automatisch dachte ich dabei an einen Spiegel. Er gab einem Menschen die einzige Chance, eine Medusa anzuschauen, ohne gleich zu Stein zu werden. Wer sie durch den Spiegel anblickte, der versteinerte nicht. Diese Erfahrung hatte ich auch in der Vergangenheit sammeln können.
    Von meinem Kollegen hörte ich nichts. Nicht mal sein Atmen, so dass ich schon leichtes Herzklopfen bekam, was ihn anging. Ich verließ die Sauna und sah Björn Karlsson steif wie eine Statue im Flur direkt vor der Treppe stehen.
    Sollte er auch...?
    Nein, er war nicht zu Stein geworden, denn er hatte mich gehört und bewegte sich jetzt. Seine Gesten waren klar. Er legte seinen Finger auf die Lippen, und mit der freien Hand wies er auf die Treppe, wobei er mehrmals zuckend in die Höhe zeigte.
    Erst als ich bei ihm war, stellte ich ihm eine Frage, und die flüsterte ich in sein Ohr.
    »Was ist passiert?«
    Er drehte mir den Kopf zu, denn so kam er auch nahe an mein Ohr heran. »Ich habe was gehört.«
    »Von oben?«
    »Ja.«
    »Damit hatte er mich überrascht. Sollte sich da oben noch jemand aufhalten, dem es gelungen war, Mister Medusa zu entkommen? Oder hielt er sich etwa selbst in der ersten Etage auf?
    »Keine Ahnung, was das ist, John.«
    »Was hast du denn

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