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Mister Medusa

Mister Medusa

Titel: Mister Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann ist es Pech. Aber daran glaube ich nicht. Er ist unterwegs, er sucht nach neuen Opfern. Er will sich welche holen, die in seiner Nähe sind.«
    »Gut, so kann man es auch sehen.«
    Wir hatten in diesem Haus nichts mehr zu suchen und wollten es so schnell wie möglich verlassen. Als ich in den Flur hinaustrat, hatte sich dort etwas verändert. An den sich gegenüberliegenden Wänden lehnten die beiden Spiegel, die der Kommissar von unten her hochgebracht hatte.
    »Nehmen wir sie mit?«
    »Was hast du denn gedacht?«
    Ich schnappte mir einen, er nahm den zweiten. Die Spiegel waren groß genug und auch recht leicht. Sie ließen sich gut halten, und sie würden uns helfen, da war ich mir sicher.
    Wir verließen das Bordell und schlossen auch die Tür. Sogar einen Schlüssel hatten wir gefunden und konnten die Haustür von außen abschließen. Dann führte uns der Weg zum Volvo. Jeder von uns wusste, dass die vor uns liegende Nacht noch verdammt lang und gefährlich werden konnte...
    ***
    Sie waren zu sechst!
    Einer fuhr, die anderen fünf Männer verteilten sich auf den Sitzen des Vans, den sie gemietet hatten. Geschäftsleute, die einen guten Abschluss feiern wollten. Schweden und Japaner, die nach den langen Verhandlungen eine gewisse Zerstreuung und Ablenkung suchten.
    Die hätten sie sich auch in der Stadt holen können, aber das wäre zu riskant gewesen. So war der Chef der schwedischen Gruppe, Eike Ekberg, auf die Idee gekommen, zu einem Bordell zu fahren, das nicht grundlos so versteckt in den nahen Wäldern um Stockholm herum lag. Was hier passierte, drang nicht nach außen. Die Mädchen waren entsprechend verschwiegen. Sie würden sich auch hüten, den Mund aufzumachen, denn so etwas würde ihnen schlecht bekommen. Dafür sorgte schon Carmen, die Chefin, die Ekberg schon seit einigen Jahren kannte. Denn er gehörte zu den Stammkunden und sorgte oft für einen guten Umsatz.
    Auch die drei Japaner freuten sich. Sie saßen im Fond und wollten nur blonde Frauen. Ekberg hatte ihnen gesagt, dass all ihre Wünsche erfüllt werden würden. Die Nacht konnte sehr lang und vor allen Dingen spritzig werden.
    Die Männer hatten schon etwas getrunken und befanden sich in bester Stimmung. Nur der Fahrer war nüchtern geblieben. Er war so etwas wie Ekberg’s Assistent und Leibwächter und vor allen Dingen sein größter Vertrauter.
    Den Weg kannte er im Schlaf. Er fuhr trotzdem sehr konzentriert und ließ sich auch nicht vom Klingen der Gläser abbringen. Im Fond des Van wurde weiter getrunken. Aber kein Bier, sondern bester Champagner, wie es sich eben gehörte.
    Sie hatten die Stadt hinter sich gelassen und damit auch die vielen Lichter. Die Umgebung der großen Stadt hatte sie regelrecht geschluckt. Zunächst hatte sie die Fahrt über normale Straßen geführt. Das allerdings war nun vorbei. Der Mann am Steuer lenkte den Van in die schmaleren Wege hinein, die eigentlich nur den Einheimischen bekannt waren. Nils, der Fahrer, gehörte dazu. Er war in einem der westlichen Vororte der Stadt geboren worden und hatte in dieser Gegend schon als Junge gespielt.
    Er kannte jeden Weg, jeden Baum, fast jeden Strauch und hatte die Gegend auch zu jeder Jahreszeit erlebt.
    Nils sah nicht aus wie ein Schwede. Er hatte schwarzes Haar, das lang zu seinem Nacken herabfiel und dort zu einem Zopf zusammengeflochten war. Nils liebte den Action-Star Stephen Segal und hätte auch vom Gesicht her gern so ausgesehen wie er.
    Leider war sein Gesicht zu rund und erinnerte mehr an einen Mond. Daran ändern konnte er nichts.
    Es ging weiter.
    Das Licht des Tages hatte sich zurückgezogen. Die Scheinwerfer breiteten ihren weißen Bart in der Dunkelheit aus und gaben der Umgebung, die sie erfassten, einen gespenstischen Touch.
    Im Fond begann einer der Japaner schrill zu lachen. E hörte sich an wie bei einem Teenager, und Nils schüttelte den Kopf.
    Ekberg hob die Schultern. »So sind sie nun mal. Sie freuen sich eben. Hinzu kommt die Vorfreude.«
    »Fehlt nur noch, dass sie mit Karaoke anfangen.«
    »Das kannst du im Bordell erleben.«
    »Falls sie dann noch Kraft genug haben.«
    »Dies vorausgesetzt.« Ekberg schaute in den Innenspiegel. Sein Mitarbeiter unterhielt die drei Japaner. Aus der Champagnerflasche goss er ihnen immer wieder nach, und es störte sie auch nicht, dass einiges von diesem kostbaren Saft danebenfloss.
    Es war alles easy ...
    Der Van befand sich noch auf dem Hauptweg, aber das würde nicht mehr lange andauern, denn bald

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