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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in alle Richtungen hinwegdehnte, so daß die Fratzen ein noch schrecklicheres Aussehen erhielten.
    Er schloß die Augen.
    Schweiß hatte sich auf seinem Gesicht gebildet. Johnny spürte, wie er zitterte. Trotz der geschlossenen Augen wirkten die Bilder noch immer in ihm nach. Er konnte die widerlichen Schädel einfach nicht aus seinem Gedächtnis verbannen.
    Wie Geister tanzten sie weiter, und Johnny stöhnte leise auf.
    Dave Donovan knuffte ihn in die Seite. »He, Johnny, was ist los mit dir?«
    Johnny riß die Augen auf. Der klare Blick auf die Reihe der Schädel. Sie waren wieder da, aber sie standen still. Der Junge rieb über seine Augen.
    »Was ist denn?«
    »Nichts mehr, Dave, nichts mehr.«
    »Danach hast du aber nicht ausgesehen.«
    »Mir war nur komisch.«
    »Übel?«
    »Weiß nicht. Ich könnte wohl was essen.«
    »Machen wir doch gleich.«
    »He, schaut mal her!« Marc drehte sich mit einem Kürbis in den Händen um. »Ich habe meinen hier gefunden. Ist der nicht super?« Er lachte und hielt ihn hoch.
    Der Kürbis war in einem kalten Blau angemalt und danach lackiert worden. Sogar das Licht der Scheinwerfer hinterließ auf ihm seine Reflexe. »Stark, wie?«
    »Paßt er denn?« fragte Dave.
    »Klar.«
    »Ich habe meinen noch nicht ausprobiert.«
    »Laßt euch ruhig Zeit, meine Freunde. Schließlich sollt ihr beim Fest in der Nacht auffallen. Ich verspreche euch, daß es so sein wird, da braucht ihr keine Sorgen zu haben. Ihr werdet nicht nur auffallen, man wird euch auch bewundern. Und das nur, weil ihr mir begegnet seid, dem größten aller Meister.«
    Dave grinste. »Der ist stark, wie? Der weiß genau, wie er sich verkaufen kann.«
    Johnny nickte. »Das sehe ich auch so.«
    »Und welchen Kürbis nimmst du?« Dave hatte seinen roten nicht aus den Händen gelassen und hielt ihn bereits über seinen Kopf. Er brauchte ihn nur noch aufzusetzen.
    »Ich weiß es noch nicht.«
    Mister Mirakel hatte sie gehört. »Nimm den, den ich jetzt gleich fertig habe. Ich werde ihn nicht anmalen und ihn gelb lassen. Aber ich kann euch versichern, daß er der beste von allen ist. Ich bin happy über mein einmaliges Werk. Es ist wunderbar geworden. Man kann euch einfach nur bewundern, meine Freunde.«
    »Wo er recht hat, da hat er recht«, sagte Dave und drückte den Kürbis auf seinen Kopf. Er paßte.
    Johnny schaute ihn an.
    Er wollte sehen, wie Teile des Gesichts hinter dem Kürbis aussahen und konzentrierte sich dabei auf Daves Augen.
    Augen?
    Es gab keine Augen. Sie waren plötzlich verschwunden, als wären sie tief in die Höhlen eingetaucht oder von irgendwelchen Schlünden verschluckt worden.
    Johnny zwinkerte. Er wollte nicht glauben, was er da zu sehen bekam. Die Nase war noch vorhanden, aber sie wirkte dabei wie ein verblassender Strich.
    Er schluckte und zugleich sah er das geheimnisvolle Licht innerhalb des Schädels. Es leuchtete nicht rot. Es war einfach nur da und strahlte in einem düsteren Gelb, was er wiederum nicht begreifen konnte. Ihn überkam der Wunsch, seinem Freund den Kürbis vom Kopf zu reißen. Außerdem schwankte Dave leicht, als stünde er auf Planken und nicht auf festem Boden.
    »Dave! Was ist…«
    Dave lachte.
    Nein, das war kein Lachen. Es klang so tief und grollend, als dringe es aus einer Röhre.
    Johnny verspürte den Drang, nach rechts zu schauen. Mister Mirakel hatte seine Arbeit unterbrochen und schaute sehr interessiert zu, was mit Dave geschah.
    Der hatte sich wieder gefangen und zerrte den Kürbis von seinem Kopf weg.
    Johnny starrte in das Gesicht seines Freundes und sah sofort, daß es sich verändert hatte. Dave mußte irgend etwas erlebt haben, daß noch in ihm nachwirkte. Er sah aus wie jemand, der damit nicht zurechtkam und schüttelte im nachhinein mehrmals den Kopf, gab allerdings keinen Kommentar ab.
    »Was war denn?«
    Dave schwieg.
    Johnny rüttelte ihn. »He, warum gibst du keine Antwort? Da ist doch was gewesen, verflixt!«
    Dave räusperte sich die Kehle frei. »Das… das… war alles so komisch«, sagte er mit leiser Stimme. Fr hob die Schultern. »Ich verstehe das selbst nicht, aber…«
    »Was war denn komisch?«
    »Nichts mehr, Johnny.« Plötzlich lacht er auf. »Wahrscheinlich muß ich mich erst an das Ding hier gewöhnen.«
    Johnny ließ nicht locker. »Hast du auch das Licht gesehen?« fragte er.
    »Licht? Welches Licht?«
    »In den Augen und überhaupt im gesamten Schädel war doch so ein gelbes Leuchten.«
    »Davon weiß ich nichts - ehrlich

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