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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dessen Ende der kleine Küstenort Tyneham lag. Bei normalem Wetter hätten wir bestimmt schon die Lichter sehen können, so aber mußten wir weiterhin in die graue Suppe starren.
    »Halt mal an!« sagte Suko.
    »Warum?«
    Er deutete mit dem Daumen nach links. »Da ist oder steht was.«
    »Und?«
    »Ich kann es nicht erkennen.«
    Ich stoppte. Suko ließ die Scheibe nach unten fahren. Sofort bahnten sich die feuchten Wolken einen Weg in das Innere des BMW und strichen kühl über unsere Gesichter.
    Zu erkennen war trotzdem nicht viel, deshalb stieg Suko auch aus. Bill und ich wollten auch nicht sitzenbleiben. Wir gingen hinter Suko her. Seine Gestalt wurde schon nach wenigen Schritten fast völlig von den grauen Tüchern verschluckt.
    Vor ihm baute sich der dunklere Umriß auf. Es sah aus wie ein mächtiger Kasten, doch das war er bestimmt nicht. Wir sahen sehr bald, was da in der Gegend stand.
    Es war ein schwarzes Wohnmobil!
    Suko klopfte mit der Hand gegen die Seitenwand, in der es nur sehr hoch liegende schmale Fenster gab. »Was sagt uns das?« fragte er.
    »Mister Mirakel ist hier!« flüsterte Bill. »Er hat doch diesen Wagen gefahren, wie Frank Stockwell sagte.«
    »Oder war hier.«
    »Schauen wir nach.«
    Zuerst nahmen wir und das Fahrerhaus vor. Natürlich wollten wir auch hineinsteigen, aber die Türen waren leider abgeschlossen. Auch die Blicke in das Innere brachten nichts. Es saß natürlich kein Mensch hinter dem Lenkrad. Der Wagen war hier abgestellt worden, und damit hatte es sich. Trotzdem wollte Suko auf Nummer Sicher gehen. Er lief einige Male um das Fahrzeug herum, fand auch an der Seite zwei Türen, aber auch sie waren abgeschlossen.
    Mit einem Schulterzucken blieb er vor uns stehen. »Es gibt keinen Grund für uns, den Wagen aufzubrechen, obwohl es schon interessant wäre, seinen Inhalt zu sehen.«
    »Glaubst du, daß er als Versteck dient?« fragte Bill. »Das weiß ich alles nicht. Möglich wäre es schon.«
    »Leichen?«
    »Hör auf, Bill«, sagte ich. »So weit möchte ich erst gar nicht denken. Jedenfalls steht fest, daß Mister Mirakel hiergewesen ist, und wir wissen, daß uns der Junge keinen Bären aufgebunden hat. Es gibt ihn. Außerdem habe ich seinen Einfluß gespürt, als ich mir dieses Ding überstülpte. Das war für den Moment grauenvoll. Selbst ich bin damit nicht zurechtgekommen.«
    Der Reporter nickte. Er sah dabei betrübt ans. »Mister Mirakel ist hier und mein Sohn ebenfalls.« Er holte tief Luft. »Ich denke, wir sollten uns um beide kümmern.«
    »Und davon ausgehen, daß sie sich in Tyneham aufhalten, um dort ihr spezielles Halloween zu feiern.«
    »Wie sollte das aussehen, Suko?«
    »Hoffentlich nicht so wie bei Frank Stockwell, der mit seiner Machete über den Markt lief.«
    Keiner von uns sprach davon, daß es auch schlimmer kommen konnte. Für uns alle stellte dieser Mister Mirakel, der durch seine verdammten Masken Menschen zum Negativen hin beeinflußte, möglicherweise bis zum Mord, eine wahnsinnige Gefahr dar.
    Schweigend und versunken in Gedanken gingen wir zurück zum Wagen. Schweigend stiegen wir auch ein. Diesmal setzte sich Suko hinter das Steuer.
    Wir brauchten nicht mehr abzubiegen. Die Straße führte direkt auf den kleinen Küstenort zu, das hatten wir von der Karte abgelesen. Ich fragte mich, wie weit dieser Mistkerl Mirakel die Menschen in Tyneham schon unter Kontrolle bekommen hatte. Wenn viele taten, was er verlangte, konnte es dort ein Blutbad geben. Der Gedanke daran ließ mich schaudern. Ich behielt ihn deshalb auch für mich.
    Wer war er? Wer deckte ihm den Rücken? Welcher Magie war er verfallen? Gehörte er tatsächlich zu Aibon oder zu den Druiden? Es war einfach alles möglich. Ich dachte daran, daß ich etwas von ihm wahrgenommen hatte. Eine rote Fratze, vergleichbar mit der des Teufels. Das wiederum ließ darauf schließen, daß etwas anderes dahintersteckte.
    Wir fuhren. Die gelben Nebelleuchten brachten auch nicht viel. Ihr Licht warnte höchstens entgegenkommende Fahrzeuge. Ansonsten tasteten wir uns voran.
    Und sahen das Licht!
    Ein drittes Licht im Nebel. Dicht vor dem Ortseingang schwebte es mitten auf der Straße in Kopfhöhe. Suko bremste sofort.
    »Okay«, flüsterte Bill. »Der Spaß beginnt!«
    »Bleib noch im Wagen«, sagte ich. »Mal schauen, ob der andere etwas unternimmt.«
    »Fällt mir schwer.«
    Es vergingen Sekunden, in denen sich nur die Nebelschlieren bewegten. Sie glitten durch die Strahlen unserer Scheinwerfer, und sie

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