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Mister Peanut

Mister Peanut

Titel: Mister Peanut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Ross
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Winston zum Beispiel, die Kellnerin, eine wohlgeformte, sexy Doppelgängerin von Hannah, als die noch nicht Hannah-im-Bett gewesen war), wäre er in der Lage, in ihrer Sprache zu antworten, denn Kinofilme waren die Lingua franca der Jugend. Und angenommen, sie würde nach der Unterhaltung den Platz seiner Frau einnehmen wollen oder sich zumindest von ihm vernaschen lassen oder aber nach einer gewissen Zeit vorschlagen, seine Frau auf eine Art und Weise umzubringen, die ihm keinerlei Schuldgefühl bereiten würde (was natürlich unmöglich war), er würde noch einmal ganz von vorn anfangen … natürlich nur insofern, als dass seine Gefühle für andere Frauen ohnehin ganz offensichtlich mit seinen Gefühlen für Hannah verquickt waren. Hastroll würde keine Affäre beginnen, bevor er nicht (qua schriftlicher, im Vorhinein abgegebener Garantie) sicher wüsste, dass die jüngere, wohlgeformte, sexy Version von Hannah sich niemals so ins Bett verkriechen würde wie Hannah (was natürlich unmöglich war). Abgesehen davon, waren seine Gedankenspielereien völlig irrelevant, da sie allesamt voraussetzten, dass er die andere Hannah tatsächlich ansprach, wozu ihm selbstverständlich der Mut fehlte.
    Er gewöhnte sich daran. Hannah, früher eine wählerische Esserin, aß, was immer er für sie kochte, selbst Brokkoli, ein Gemüse, das sie verabscheute, Hastroll wegen der vielen Antioxidantien hingegen hoch schätzte. Ähnlich verhielt es sich mit Weizenkeimen, die in ihr Müsli zu streuen Hannah sich in der Vergangenheit immer geweigert hatte, auch wenn er nicht müde geworden war, sie darauf hinzuweisen, dass Weizenkeime viel Folsäure enthielten und somit der Deformation des ungeborenen Kindes vorbeugen konnten, sollten sie jemals Kinder bekommen. »Kinder?«, hatte Hannah gesagt. »Ha!« Nun jedenfalls war sie ein braves Mädchen und aß alles bis zum letzten Bissen auf.
    Er gewöhnte sich daran. Wenn er nach Hause kam, hatte er die totale Kontrolle über die Fernbedienung. Wenn sie sagte: »Ward, kann ich bitte mal die Fernbedienung haben?«, wenn er den Arm ausstreckte und sie hinzufügte: »Ich komme leider nicht dran«, dann zuckte er bloß mit den Achseln und schaute weiter Tennis.
    Er gewöhnte sich daran. Er brauchte weder die Regale abzustauben noch hinter dem Sofa zu saugen. Falls ihm der Sinn danach stand, konnte er unter der Dusche oder mit heruntergeklapptem Toilettensitz pinkeln, was oft vorkam. Er konnte die Spülmaschine laufen lassen, obwohl sich nur wenige Teller und Tassen darin befanden. Er brauchte die bunte nicht von der weißen Wäsche zu trennen. Er könnte sich einen Hund, eine Katze, einen Papagei, einen Sittich oder einen Fisch anschaffen. Ein Terrarium mit Schlangen. Wüstenrennmäuse, Hamster oder Ratten. Sollten ihm die Nagetiere langweilig werden, könnte er sie an die Schlangen verfüttern. Was zum Teufel würde Hannah schon sagen? Sie würde im Bett liegen und sich nicht über Dinge aufregen, von denen sie nichts wusste. Aber Hastroll unternahm nichts. Er genoss ausschließlich seine Freiheit. Solange Hannah im Bett lag, war sie wie eine kranke Mutter oder Schwester, die den Platz seiner Frau eingenommen hatte.
    Er gewöhnte sich daran. Tatsächlich genoss er die Routine, die in ihr Sexualleben eingekehrt war. Neuerdings hatte er Sex ohne jeden Anspruch auf gegenseitige Befriedigung, Sex nur für ihn; Nuttensex. Am liebsten stieg er zu ihr ins Bett, wenn sie schon eine Weile schlief. Ganz besonders glücklich machte es ihn, wenn sie etwas getrunken hatte. Obwohl es pervers war, krank geradezu, befummelte er ihre Brüste, wenn sie, benebelt vom Alkohol und ihren Träumen, im Tiefschlaf lag. Sie murmelte seinen Namen, manchmal auch den eines anderen Mannes, und in Hastrolls Gedanken zogen dann seltsame Bilder auf. Sie stöhnte, wenn er sie begrapschte, aber vielleicht hätte sie ohnehin gestöhnt. Er zog sich die Pyjamahose herunter und legte ihre Hand an Mr. Penis, den sie behutsam und automatisch zu streicheln begann; sie verhielt sich wie ein Säugling, der sofort reagierte, sobald man ihm eine Brustwarze in den Mund schob. Er spreizte ihre Beine, schob eine Hand unter ihren Arsch, zog sie weit auf – sie war immer sehr nass – und bestieg seine im Halbschlaf dahindämmernde Frau zu seiner vollen Befriedigung. Manchmal hörte sie nicht auf zu murmeln, wenn er gekommen war. Bei anderer Gelegenheit riss er sie nur kurz aus ihren Träumen, und sie schlief sofort wieder ein, als wäre

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