Mister Peanut
Eierstöcken, durch die Hohlvene und bis zu ihrem Herz, das mit einem Mal von seinem eingehüllt war.
»Hannah«, stöhnte er, »ich liebe dich. Bitte. Ich werde alles tun. Ich werde mich bessern. Sag mir einfach, was du willst.«
»Oh, Ward«, murmelte sie sanft, »du hast es immer noch nicht kapiert.« Sie wartete darauf, dass er endlich von ihr herunterrollte.
Detective William Stacy sagte: »Ich habe da was, das du dir vielleicht ansehen solltest.«
Hastroll rollte auf seinem Drehstuhl zu Stacys Schreibtisch hinüber, neben dem auch Stacys Partner stand, Eddie Parker. »Dieser seltsame Vogel, Pepin«, sagte Stacy. »Wir haben gehört, dass ihr wegen des Selbstmords seiner Frau Ermittlungen aufgenommen habt. Vor gut einem Monat sind wir in sein Apartment gerufen worden. Bei ihm war eingebrochen worden.« Er warf Hastroll die Akte zu. »Aber nichts wurde gestohlen«, sagte er.
Hastroll las sich den Bericht durch.
»Alles wies auf einen vorgetäuschten Einbruch hin«, fuhr Stacy fort, »wie man es öfter bei Leuten sieht, die es danach aussehen lassen wollen, als hätten ein paar böse Buben alles geklaut und nebenbei die Frau ermordet. Eine Inszenierung, nur dass kein Verbrechen stattgefunden hatte. Die Wohnung war verwüstet …«
»Sah aber mehr nach Vandalismus aus«, erklärte Parker.
»Auf dem Schreibtisch lagen Blankoschecks«, sagte Stacy. »Der Schmuck der Frau lag offen herum. Wertsachen. Alles noch da. Wir haben uns im Bad nach Medikamenten umgesehen. Die Lady hatte eine Riesenflasche Targin im Schrank, dazu einen Haufen Antidepressiva. Auch da fehlte nichts.«
»Welchen Eindruck haben sie gemacht?«, fragte Hastroll. »Ich meine, sie und ihr Mann.«
»In Bezug auf den Einbruch? Natürlich waren sie verstört«, sagte Parker.
»Auffällig war«, meinte Stacy, »dass er sich mehr drüber aufgeregt hat als sie.«
»Er hat sich vor Angst in die Hose gemacht.«
Hastroll überlegte. »Noch etwas?«
»Ja. Der Einbrecher muss ein kranker Spinner gewesen sein, der hat den Leuten ins Klo gewichst.«
Hastroll schaute von Stacy zu Parker. »Habt ihr eine Probe mitgenommen?«
»Hör mal, auch wir stoßen an unsere Grenzen!«
Er und Parker lachten. Hastroll rollte zu seinem Schreibtisch zurück.
»Gern geschehen«, sagte Stacy.
Hastroll nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. Dieser Pepin war schuldig, schuldig, schuldig … aber das Puzzle lag noch immer in Einzelteilen vor ihm. Hastroll dachte nach, schüttelte dann den Kopf und sah auf die Uhr. Es war kurz vor Mittag.
Er griff zum Telefon, um Hannah anzurufen, und nachdem er es zehnmal hatte klingeln lassen, wusste er, dies war seine Chance. Er schoss wie ein geölter Blitz zur Tür hinaus und machte auf seinem Weg in Richtung Downtown sogar von Sirene und Warnlicht Gebrauch. Er stellte sich vor, in die Wohnung zu stürmen und sie zu überraschen – warum war er nicht früher auf diese Idee gekommen? –, aber dann hatte er einen noch besseren Einfall.
Sie wohnten in der 9. Straße, aber er parkte in der 8. und betrat das Haus, das auf gleicher Höhe hinter ihrem Apartment lag. Er knackte das Schloss an der Haustür und stieg in den ersten Stock hinauf, schätzte ungefähr, welches Apartment das richtige wäre, klopfte an und drückte seine Dienstmarke an den Spion. Eine Krankenschwester öffnete ihm die Tür. Sie war Jamaikanerin, ganz in Weiß gekleidet und gerade dabei, einem alten Mann in einem Rollstuhl das Mittagessen zu servieren. Er trug einen blauen Pyjama und hielt den Kopf schildkrötenhaft nach vorn gereckt, wobei sein kahler Schädel und der faltige Hals die reptilienartige Erscheinung noch verstärkten. Sein Rollstuhl stand vor dem Fenster, das zum Hinterhof hinausging.
Hastroll stellte sich neben ihn. Er konnte Hannah im Bett liegen sehen, sie aß gerade das Mittagessen, das er für sie vorbereitet hatte. Draußen zwitscherte eine Amsel. Für einen Moment vergaß Hastroll, welcher Wochentag eigentlich war.
»Gibt es ein Problem, Detective?«
»Die Frau da drüben«, sagte Hastroll und zeigte in den Hof, »schwebt möglicherweise in Gefahr.«
»Oh, nein!«, sagte die Krankenschwester. »In welcher Gefahr?«
»Das darf ich Ihnen leider nicht sagen.«
Sie schnalzte mit der Zunge.
»Haben Sie sie jemals aufstehen sehen?«, fragte Hastroll. »Läuft sie manchmal herum?«
»Nie«, antwortete die Krankenschwester. »Ich glaube, sie ist krank.«
»Haben Sie jemals irgendwas Verdächtiges beobachtet?«
»Nein. Nur ihren
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