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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aufgeregten Trilby.
    »Vergiss ihn«, sagte T.J. »Erzähl mir, was passiert ist.«
    Jaine berichtete, was Cheryl ihr erzählt hatte und wann was passiert war. T.J. sah auf die Uhr; inzwischen war es kurz nach Mittag.
    »Vier Stunden mindestens. Beim Einkaufen ist sie jedenfalls nicht. Hat schon jemand bei Shamal angerufen?«
    »Er hat eine Geheimnummer, aber Sam kümmert sich darum.«
    Sie gingen in die Küche, wo T.J. gerade gelesen hatte. Das Buch lag aufgeschlagen in ihrer Nische. T.J. setzte Kaffee auf.
    Als sie bei der zweiten Tasse waren, läutete endlich das schnurlose Telefon neben T.J.s Ellbogen. Sie presste es an ihr Ohr. »Sam?«
    Sie lauschte einen Moment, und Jaine brauchte nur in ihr Gesicht zu sehen, um alle Hoffnung aufzugeben. T.J. saß da wie erschlagen und wurde kreidebleich. Ihre Lippen bewegten sich, doch aus ihrem Mund drang kein Ton.
    Jaine riss ihr das Telefon aus der Hand. 
    »Sam? Sag schon.« Seine Stimme klang schwer. 
    »Baby, es tut mir ja so Leid. Es sieht so aus, als sei es gestern Abend passiert, vielleicht gleich nachdem sie von der Beisetzung nach Hause gekommen ist.«
    T.J. ließ ihren Kopf auf den Tisch sinken und weinte. Jaine streckte die Hand aus, um ihre Schulter zu fassen und ihr Trost zu spenden, doch plötzlich merkte sie, wie sie selbst zusammenbrach und unter ihrer Trauer begraben wurde, darum wusste sie nicht, ob sie überhaupt irgendwelchen Trost zu spenden hatte.
    »Bleibt, wo ihr seid«, befahl Sam. »Ihr geht nirgendwohin. Sobald ich hier weg kann, komme ich zu euch. Es ist nicht mein Bezirk, aber wir arbeiten alle zusammen. Es könnte ein paar Stunden dauern, aber ihr geht nicht aus dem Haus«, schärfte er ihnen ein.
    »Okay«, flüsterte Jaine und beendete das Gespräch.
    Galan kam in die Küche und blieb unsicher in der Tür stehen, den Blick starr auf T.J. gerichtet, als würde er hoffen, dass sie immer noch überreagierte, auch wenn etwas in seiner Miene verriet, dass er nicht mehr daran glaubte. Er war bleich geworden.
    »Was ist?«, krächzte er.
    »Das war Sam«, antwortete Jaine. »Luna ist tot.« Dann verlor sie endgültig die Kontrolle, und noch lange danach konnte sie nichts tun außer zu weinen und sich an T.J. zu klammern.
    Sam tauchte erst gegen Abend auf. Er sah müde und frustriert aus. Er stellte sich Galan selbst vor, weil weder Jaine noch T.J. daran dachten.
    »Sie waren bei der Beerdigung«, stellte Galan plötzlich mit einem scharfen Blick fest.
    Sam nickte. »Zusammen mit einem Detective aus Sterling Heights. Wir haben gehofft, ihn dort ausfindig zu machen, aber entweder ist er zu gewitzt, oder er ist gar nicht erst aufgetaucht. «
    Galan sah wieder auf seine Frau. T.J. saß stumm da und streichelte gedankenverloren den schwarzweißen Cockerspaniel.
    Gestern hatte Galan sie dauernd nur mit einer gewissen inneren Distanz betrachtet, aber jetzt wirkte sein Blick in keiner Weise distanziert. 
    »Da ist tatsächlich jemand hinter ihnen her. Das ist verdammt schwer zu glauben.«
    »Glauben Sie's lieber«, antwortete Sam knapp. Er spürte, wie sich sein Magen zornig verknotete, sobald er daran dachte, was Luna angetan worden war. Sie hatte dieselbe niederträchtige, persönlich gemeinte Attacke über sich ergehen lassen müssen, ihr Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert, sie hatte mehrere Stichwunden, sie war sexuell missbraucht worden. Im Gegensatz zu Marci hatte sie noch gelebt, als der Mörder auf sie eingestochen hatte; der Boden ihrer Wohnung schwamm in Blut. Ihre Kleider waren ebenso zerfetzt worden wie die von Marci.
    Wenn er daran dachte, wie knapp Jaine dem gleichen Schicksal entgangen war, was sie hätte durchmachen müssen, wenn er am Mittwochabend nicht zu Hause gewesen wäre, dann konnte er seinen Zorn kaum im Zaum halten.
    »Hast du schon ihre Eltern angerufen?«, fragte Jaine heiser. Sie wohnten nicht weit entfernt in Toledo.
    »Ja, sie sind schon hier«, bestätigte Sam. Er setzte sich, zog Jaine in seine Arme und drückte ihren Kopf auf seine Schulter.
    Sein Piepser begann zu pfeifen. Er fasste an den Gürtel, um ihn abzustellen, sah dabei auf die Nummer, fluchte und rieb sich über das Gesicht. 
    »Ich muss weg.«
    »Jaine kann hier bleiben«, bot T.J. an, ehe er auch nur fragen konnte.
    »Ich habe nichts anzuziehen«, sagte Jaine, doch das war kein Protest, lediglich eine Feststellung.
    »Ich fahre dich heim«, sagte Galan. »T.J. kommt auch mit. Du packst alles ein, was du brauchst, und kannst hier wohnen, so

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