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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zwischen ihren Füßen durchschlängelte.
    Sie brauchte unbedingt einen Kaffee, wusste aber aus Erfahrung, dass BooBoo ihr keine ruhige Sekunde gönnen würde, bis er was zu fressen hatte. Also öffnete sie eine Dose Katzenfutter, klatschte den Inhalt auf eine Untertasse und stellte diese auf dem Boden ab. Solange BooBoo beschäftigt war, setzte sie Kaffee auf und verschwand in der Dusche.
    Nachdem sie ihren Sommer-Schlafanzug, bestehend aus T-Shirt und Höschen - im Winter kamen noch Socken dazu -, abgelegt hatte, trat sie unter die angenehm warme Dusche und ließ sich davon wach prasseln. Manche Menschen waren Lerchen; andere waren Eulen; Jaine war weder noch. Sie funktionierte morgens nicht ohne eine Dusche und eine Tasse Kaffee, und sie ging gern vor zehn ins Bett. BooBoo brachte die natürliche Ordnung der Dinge durcheinander, weil er darauf bestand, sein Futter zu bekommen, bevor sie irgendetwas anderes machte. Wie hatte Mutter ihr das nur antun können?
    »Nur noch vier Wochen und sechs Tage«, grummelte sie vor sich hin. Wer hätte gedacht, dass ein so verschmuster Kater sich in einen derartigen Tyrannen verwandeln würde, nur weil er aus seiner gewohnten Umgebung gerissen wurde?
    Nach einer ausgiebigen Dusche und zwei Tassen Kaffee begannen sich ihre Synapsen zu schließen, und ihr fiel wieder ein, was sie heute alles erledigen musste. Dem Vollidioten von nebenan eine neue Mülltonne kaufen - notiert . Lebensmittel einkaufen - notiert . Wäsche waschen - notiert . Rasen mähen - notiert .
    Auf den letzten Punkt freute sie sich irgendwie. Endlich hatte sie einen Rasen zum Mähen, ihren ganz eigenen Rasen! Seit sie von zu Hause ausgezogen war, hatte sie immer nur in Mietwohnungen gelebt und nie einen eigenen Garten gehabt.
    Natürlich gab es meistens einen lächerlichen Grünstreifen zwischen Gehweg und Hausmauer, aber um den hatten sich stets die Hausmeister gekümmert. Verflucht - verflixt, die Dinger waren so winzig gewesen, dass man sie mit der Nagelschere schneiden konnte.
    Zu ihrem neuen Heim gehörte dagegen ein eigener Garten. In Erwartung dieses bedeutenden Ereignisses hatte sie sich einen nagelneuen Rasenmäher zugelegt, mit Radantrieb und so super modern, dass ihr Bruder David garantiert vor Neid grün anlaufen würde. Wenn er ihr jetzt noch voraus sein wollte, musste er sich schon einen Traktormäher kaufen, und da sein Rasen nicht größer war als ihrer, wäre ein Traktormäher eine ziemlich kostspielige Opfergabe an sein Ego. Jaine war ziemlich sicher, dass seine Frau Valerie einschreiten würde, bevor er sich zu einer solchen Dummheit hinreißen ließ.
    Heute war der Tag der Mahd-Premiere gekommen. Sie konnte kaum erwarten, die pulsierende Kraft dieses roten Monsters unter ihren Händen zu spüren, während es Millionen von Grashalmen enthauptete. Sie hatte schon immer ein Faible für rote Maschinen gehabt.
    Doch eines nach dem anderen. Erst musste sie zu Wal-Mart flitzen und dem Vollidioten eine neue Mülltonne kaufen.
    Versprochen war versprochen, und Jaine versuchte stets, ihr Wort zu halten.
    Eine schnelle Schüssel Cornflakes später zog sie Jeans und ein T-Shirt an, schob die Füße in die Sandalen und machte sich auf den Weg.
    Wer hätte geahnt, dass eine Metall-Mülltonne so schwer aufzutreiben war?
    Wal-Mart hatte nur welche aus Plastik auf Lager. Sie kaufte eine für sich, wollte sich aber nicht das Recht herausnehmen, eigenmächtig über den Mülltonnentypus ihres Nachbarn zu entscheiden. Von dort aus fuhr sie weiter in einen Garten-und Heimwerkermarkt, wo sie ebenso wenig fündig wurde. Hätte sie ihre Metallmülltonne damals selbst gekauft, dann hätte sie gewusst, wo sie eine finden würde, doch sie hatte ihre als Einweihungsgeschenk von ihrer Mutter bekommen - Mom, wie stets die Königin der praktischen Geschenke.
    Bis sie schließlich eine große Mülltonne aus Metall aufgetrieben hatte, und zwar in einem Eisenwarenladen - hm, grr -, war es neun Uhr, und die Temperatur wechselte bereits von Warm zu Ungemütlich. Wenn sie nicht bald mit dem Mähen anfing, würde sie warten müssen, bis die Hitze nach Sonnenuntergang wieder nachließ. Sie beschloss, dass die Einkäufe warten konnten, klemmte die Mülltonne auf die viel zu enge Rückbank und fuhr auf der Van Dyke in Richtung Süden bis zur Ten Mile Road, wo sie rechts abbog. Wenig später hatte sie ihre Straße erreicht und betrachtete lächelnd die kleinen alten Häuschen unter den alten, Schatten spendenden Bäumen.
    Vor einigen

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