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Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Frage der Reporterin hin warf sie den Kopf zurück, um herzhaft zu lachen.
    »Welche Frau möchte denn keinen Mr. Perfekt?«, fragte sie zurück. »Natürlich hat jede Frau da andere Vorstellungen, darum muss das, was wir zusammengestellt haben, nicht notwendigerweise auf der Liste jeder Frau erscheinen.«
    Okay, eine diplomatische Antwort, musste Jaine einräumen.
    Sehr gut; bislang konnte niemand daran Anstoß nehmen.
    Doch dann holte Marci zum Rundumschlag aus. Die Reporterin, politisch korrekt bis zu den Zehennägeln, wagte eine Bemerkung, dass die genannten physischen Anforderungen doch eher trivial seien. Worauf Marci die Brauen hochzog und ein perlengleicher Glanz in ihre Augen trat. Jaine stöhnte hilflos vor dem Fernseher auf, denn das waren Marcis Warnzeichen, bevor sie zum Angriff überging.
    »Trivial?«, wiederholte Marci langsam. »Ich finde die Liste nur ehrlich. Ich glaube, jede Frau träumt insgeheim von einem Mann mit, sagen wir, einem gewissen Hang zur Größe, meinen Sie nicht?«
    »Wieso habt ihr das nicht rausgeschnitten?«, schrie Jaine ihren Fernseher an. Sie war aus dem Sessel gesprungen und hatte dabei den armen BooBoo zu Boden geschleudert. Der Kater konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen und drehte sich mit einem entrüsteten Fauchen zu ihr um. Sie achtete gar nicht auf ihn. »Zu dieser Zeit sitzen Kinder vor dem Apparat!
    Wie könnt ihr so was nur ausstrahlen?«
    Weil sie Quote machen wollten, darum. Solange der Nachrichtenmarkt leer gefegt war, gingen die Fernsehsender für ein paar Zuschauer über Leichen. Sex verkauft sich eben immer, und Marci hatte eben welchen verkauft.

9

    Das Telefon läutete. Jaine zögerte und haderte mit sich, ob sie an den Apparat gehen sollte oder nicht. Eigentlich konnten es keine Reporter mehr sein, denn denen hatte Marci alles gegeben, was sie sich nur wünschen konnten, und der Zeitpunkt des Anrufes ließ darauf schließen, dass er von irgendeinem Bekannten kam, der eben ihren Namen im Fernsehen gehört hatte und nun mit ihr reden wollte, so als würden ihre fünfzehn Minuten zweifelhafter Berühmtheit dadurch irgendwie auf ihn oder sie abfärben. Sie wollte kein Wort mehr über diese gottverdammte Liste hören; sie wollte nur noch sterben.
    Andererseits konnte es auch Luna oder T.J. oder Marci sein.
    Beim siebten Läuten ging sie schließlich an den Apparat, bereit, mit italienischem Akzent zu sprechen oder sofort wieder aufzulegen.
    »Wie konntest du mir das nur antun?«, fuhr ihr Bruder David sie an.
    Jaine blinzelte und bemühte sich, den Gang zu wechseln.
    Mein Gott, würde er denn nie verwinden, dass Dad sein Auto in ihrer Garage abgestellt hatte? »Ich habe dir überhaupt nichts getan. Ich kann doch nichts dafür, dass Dad sein Auto hier lassen wollte. Mir wäre es viel lieber, wenn der Wagen bei dir stünde, glaub mir, denn jetzt darf ich mein eigenes Auto in der Auffahrt parken, weil meine Garage belegt ist.«
    »Ich rede nicht von dem Auto!« Er kreischte beinahe.
    »Sondern von dieser Sache im Fernsehen! Wie konntest du nur?
    Was glaubst du, wie ich jetzt dastehe?«
    Das wurde ja immer bizarrer. Sie überlegte hektisch, inwiefern sich die Liste auf David auswirken könnte, aber die einzige Möglichkeit war, dass er unter Umständen nicht alle dort aufgeführten Kriterien erfüllte und er Valerie nicht wissen lassen wollte, dass es solche Kriterien gab . Sie hatte nicht die geringste Lust, über den Körperbau ihres Bruders zu diskutieren.
    »Bestimmt wird Valerie keine Vergleiche anstellen«, antwortete sie so diplomatisch wie möglich. »Ah, ich habe einen Topf auf dem Herd stehen und muss unbedingt -«
    »Valerie?«, wiederholte er fassungslos. »Was hat die denn damit zu tun? Soll das heißen, dass sie bei dieser, dieser Listen-Geschichte mitgemacht hat?«
    Bizarrer und bizarrer. Sie kratzte sich am Kopf. »Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst«, sagte sie schließlich.
    »Von dieser Sache im Fernsehen!«
    »Und was ist damit? Inwiefern betrifft dich das?«
    »Du hast deinen Namen angegeben! Wenn du jemals geheiratet hättest, dann würdest du jetzt wenigstens nicht mehr Bright heißen, aber nein, du musstest ja Single bleiben und weiter so heißen wie ich. Bright ist nicht gerade ein gängiger Name, wie dir vielleicht schon aufgefallen ist! Kannst du dir vorstellen, was ich deinetwegen im Büro zu hören bekommen werde?«
    Das ging ein bisschen zu weit, selbst für Davids Verhältnisse.
    Normalerweise war seine Paranoia weit

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