Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mister Perfekt

Mister Perfekt

Titel: Mister Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
schaute sie zu, wie er mit der Hand sein tropfnasses Gesicht trockenrieb. Die erste, zufällige Wasserattacke hatte seine Hose von den Knien abwärts durchnässt. Die zweite hatte sein T-Shirt durchweicht. Vorne war es triefnass und klebte wie Gips auf seiner Haut. Sie versuchte, nicht allzu auffällig auf die harten Muskeln in seiner Brust zu starren.
    Sie standen einander in drei Metern Abstand gegenüber wie Cowboys beim Duell. 
    »Verfickt noch mal, sind Sie total durchgeknallt?«, schnauzte er sie an.
    Offenbar hatte er noch nicht genug. Diesmal zielte sie ganz genau und jagte ihn mit dem Wasserstrahl, als er sich wegduckte und seitlich auszuweichen versuchte.
    »Sagen Sie bloß nicht, ich sei durchgeknallt!«, schrie sie ihn an, einen Finger über die Schlauchmündung gepresst, um den Strahl kleiner und dadurch kräftiger zu machen. 
    »Ich habe es so verflucht satt , dass man mir für alles die Schuld in die Schuhe schiebt!« Sie erwischte ihn wieder im Gesicht. 
    »Ich habe Sie satt und Shelley und David und meine Kollegen und die blöden Reporter und dass BooBoo andauernd meine Kissen zerfleddert! Ich habe es satt, verstanden?«
    Abrupt wechselte er die Taktik und ging von Flucht zum Angriff über. Wie ein Footballspieler lief er geduckt auf sie zu, ohne dem Wasserstrahl auszuweichen, den sie auf ihn gerichtet hatte. Etwa eine halbe Sekunde zu spät versuchte sie schließlich zur Seite zu springen. Seine Schulter krachte mit einer solchen Wucht in ihren Bauch, dass sie mit dem Rücken gegen die Viper gepresst wurde. Schnell wie eine Schlange schnappte er ihr den Schlauch aus der Hand. Sie wollte dem Schlauchende noch hinterher tauchen, doch er hatte sie schon gepackt und drückte sie mit seinem ganzen Gewicht gegen die Viper.
    Beide atmeten schwer. Er war von Kopf bis Fuß so durchtränkt, dass das Wasser aus seinen Kleidern in ihre sickerte und sie beinahe genauso nass wurde wie er. Wütend sah sie zu ihm auf, wütend sah er auf sie herab, und ihre Nasenspitzen waren nur Zentimeter voneinander entfernt.
    Auch an seinen Wimpern hingen glitzernde Tröpfchen. 
    »Sie haben mich nass gespritzt!«, beschwerte er sich, als könne er nicht fassen, dass sie das gewagt hatte.
    »Sie haben mir einen Schrecken eingejagt«, warf sie ihm vor.
    »Es war ein Versehen.«
    »Vielleicht beim ersten Mal. Beim zweiten Mal war es Absicht. «
    Sie nickte.
    »Außerdem haben Sie ›Scheiße‹ und ›verflucht‹ gesagt. Sie schulden mir fünfzig Cent.«
    »Ich habe die Regeln geändert. Sie können mich nicht erst aufstacheln und anschließend Geld kassieren wollen, weil ich geflucht habe.«
    »Wollen Sie etwa mit mir feilschen?« Das schien er nicht glauben zu können.
    »Worauf Sie sich verlassen können. Schließlich sind Sie an allem schuld.«
    »Ach, und wieso?«
    »Sie haben mir absichtlich einen Schrecken eingejagt, daran ist nicht zu rütteln. Deshalb war der erste Fluch Ihre Schuld.«
    Sie zappelte probehalber, um sich unter seinem erdrückenden Gewicht hervorzuwinden. Verdammt war der Mann schwer -und genauso unnachgiebig wie das Blech in ihrem Rücken.
    Er vereitelte ihren Fluchtversuch bereits im Ansatz, indem er sich noch enger an sie presste. Wasser triefte aus seinen Kleidern auf ihre Beine.
    »Und was ist mit dem Zweiten?«
    »Da haben Sie verfi-« Sie konnte sich gerade noch bremsen. »Da haben Sie zuerst geflucht. Und meine zwei Wörter sind zusammengenommen längst nicht so schlimm wie Ihr eines.«
    »Ach was, haben Sie jetzt ein Punktesystem eingeführt?«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. 
    »Was zählt, ist, dass ich beide Male nicht geflucht hätte, wenn Sie a ) mir keinen Schreck eingejagt und b ) nicht zuerst geflucht hätten.«
    »Wenn wir schon bei der Schuldzuweisung sind - ich hätte bestimmt nicht geflucht, wenn Sie mich nicht nass gespritzt hätten.«
    »Und ich hätte Sie nicht nass gespritzt, wenn Sie mich nicht erschreckt hätten. Sehen Sie, es ist allein Ihre Schuld«, triumphierte sie mit trotzig erhobenem Kinn.
    Er atmete tief ein. Seine Rippen pressten beim Ausdehnen ihre Brüste noch flacher, als sie ohnehin schon waren, wobei Jaine unvermittelt ihre Brustwarzen spürte. Und ihre Brustwarzen spürten ihn , und zwar nur allzu deutlich. Erschrocken riss sie die Augen auf.
    Er sah sie mit nicht zu deutender Miene an. 
    »Lassen Sie mich los.« Ihre Stimme hörte sich nervöser an, als ihr lieb sein konnte.
    »Nein.«
    »Nein!«, wiederholte sie fassungslos. »Sie

Weitere Kostenlose Bücher