Mister Perfekt
Extras aufweisen, die heutzutage jeder Autokäufer erwartet. Nirgendwo war auch nur ein einziger Dosenhalter zu entdecken.
»Mann«, sagte er schon wieder und beugte sich über die Instrumententafel. Er achtete penibel darauf, das Auto nicht zu berühren. Die meisten Menschen, etwa neunundneunzig von hundert, hätten der Versuchung nicht widerstehen können.
Manche hätten sogar forsch ein Bein über die niedrige Seitenwand geschwungen und sich in den Fahrersitz gleiten lassen. Sam behandelte den Wagen mit der ihm zustehenden Ehrerbietung, und sie merkte, wie ihr eigenartig warm ums Herz wurde. Sie fühlte sich ein bisschen beschwipst, weil alles in der Garage irgendwie verschwommen wirkte, nur Sams Gesicht nicht. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung, blinzelte ein paar Mal, und gleich darauf war die Welt wieder ins Lot gerückt.
Wow. Was war das eben gewesen?
Zärtlich wie eine Mutter ihr schlafendes Baby deckte er den Wagen wieder zu. Ohne ein weiteres Wort angelte er die Schlüssel aus seiner Jeanstasche und reichte sie ihr. Sie nahm sie entgegen und sah dann an sich herab. »Ich bin nass.«
»Ich weiß«, sagte er. »Ich starre schon die ganze Zeit auf deine Brustwarzen.«
Ihr blieb der Mund offen stehen, dann schlug sie verspätet beide Hände über die hervorstechenden Abschnitte ihres T-Shirts. »Warum hast du nichts gesagt?«, wollte sie erbost wissen.
Er schnaubte abfällig. »Ich bin doch nicht verrückt!«
»Es würde dir ganz recht geschehen, wenn ich deinen Pickup fahren würde, ohne mich vorher umzuziehen!«
Er zuckte mit den Achseln. »Nachdem du mir das hier und deine Brustwarzen gezeigt hast, bin ich dir wohl was schuldig.«
Sie wollte schon widersprechen, dass sie ihm ihre Brustwarzen nicht gezeigt hatte, sondern dass er sie ohne ihre Erlaubnis angeglotzt hatte; dann fiel ihr wieder ein, dass sie am Morgen wesentlich mehr als nur seine Brustwarzen gesehen hatte, und sie beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
Als würde er sie damit durchkommen lassen. »Außerdem«, bemerkte er, »hast du dafür meinen Schwanz gesehen. Das gibt mehr Punkte als Brustwarzen.«
»Pah!«, meinte sie abfällig. »Der Wert liegt stets im Auge des Betrachters. Und ich habe dir gesagt, dass du die Vorhänge zuziehen sollst, wie du dich bestimmt erinnerst.«
»Nachdem du wie lange zugeschaut hast?«
»Gerade lange genug, um Mrs. Kulavich anzurufen und nach deiner Nummer zu fragen«, beschied sie ihm selbstgerecht, denn dies war schließlich die lautere Wahrheit. Was tat es schon zur Sache, dass sie ein wenig mit Mrs. Kulavich geplaudert hatte?
»Und du hast es ja offenbar nicht für nötig gehalten, deine Blöße zu bedecken. Nein, du musstest damit rumwedeln wie mit einer Startfahne.«
»Ich wollte dich heiß machen.«
»Wolltest du nicht! Du hast gar nicht gewusst, dass ich zuschaue.«
Er zog eine Braue hoch.
Sie schleuderte ihm die Schlüssel entgegen. »Ich würde deine Schrottkarre nicht mal fahren, wenn du mich auf Knien darum anbetteln würdest! Wahrscheinlich sitzen Flöhe in den Polstern! Du Ekel, du widerwärtiger... widerwärtiger Penis-Schwenker -«
Er fing die Schlüssel mit einer Hand auf. »Soll das heißen, ich habe dich nicht heiß gemacht?«
Sie hätte gern behauptet, sie hätte nicht einmal einen Funken von Erregung empfunden, aber ihre Zunge weigerte sich, jenen Satz auszusprechen, der die größte Lüge ihres Lebens gewesen wäre.
Er schmunzelte. »Hab ich mir gedacht.«
Ihr blieb nur eine Möglichkeit, wieder die Oberhand zu gewinnen. Jaine stemmte die Hände in die Hüften und drückte die Brustwarzen gegen die dünnen, nassen Stoffschichten von BH und T-Shirt. Zielsicher wie eine lasergelenkte Rakete landete sein Blick erneut auf ihrer Vorderseite. Sie sah, wie er schluckte.
»Das ist nicht fair«, murmelte er mit belegter Stimme.
Sie zahlte ihm sein Schmunzeln mit einem Gegenschmunzeln heim. »Vergiss das nie«, sagte sie und drehte sich um, weil sie ins Haus gehen wollte.
Er huschte an ihr vorbei. »Lass mich vorgehen«, verlangte er.
»Ich will sehen, wie du in die Sonne trittst.«
Ihre Hände ruckten wieder in Position über ihren Brüsten.
»Spielverderberin«, brummelte er und schob sich seitlich durch die schmale Öffnung. Er kam so unvermittelt zurück, dass sie mit ihm zusammenprallte.
»Du hast ein doppeltes Problem«, sagte er.
»Ach ja?«
»Ja. Erstens hast du das Wasser angelassen. Du kannst dich auf eine astronomische Wasserrechnung gefasst
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