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Mistreß Branican

Mistreß Branican

Titel: Mistreß Branican Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Mittelaustralien und der Küste vermittelt.
    Zuerst wurde beschlossen, die nordwestliche Küste zu besuchen, d. h. die Stelle des Dampierlandes, wo die Schiffbrüchigen des »Franklin« gelandet waren.
    Doch dieser Umweg hätte einen zu großen Zeitverlust herbeigeführt. Im Ganzen genommen würde man damit kaum sicherer jenen Nomadenstamm finden, der Alexandraland ebenso durchzog wie Westaustralien.
    Man zog nun die Richtung in Erwägung, welche Harry Felton bei seiner Wanderung durch Centralaustralien einschlug. Wenn man auch diesen Weg nicht genau kannte so wurde er wenigstens durch die Stelle angedeutet, wo der Unglückliche gefunden wurde, nämlich das Ufer des Parrn an der Grenze von Queensland und Neu-Südwales, im Nordwesten dieser Provinz.
     

    … blieb Dolly auf dem Verdeck des Hinterschiffes. (S. 187.)
     
    Seit dem Jahre 1770, wo der Capitän Cook Neu-Südwales entdeckte und im Namen des Königs von England in Besitz nahm, entwickelte sich der östliche Theil desselben ungemein. Jetzt fehlte nichts, was zur Größe und zum Reichthume eines Landes gehört: Straßen, Canäle, Eisenbahnen, Postverbindungen zu Wasser und zu Lande zwischen den einzelnen Städten und Provinzen.
    Da nun Mrs. Branican in Sydney, dieser reichen Stadt, Alles fand, was zur Ausrüstung einer Karawane nothwendig war, so ließ sie sich durch die Vermittlung des Mr. William Andrew einen Credit bei der australischen Bank eröffnen. So konnte sie denn jetzt leicht Leute anwerben, Karren, Wagen, Reit-, Zug-und Saumthiere, kurz Alles kaufen, was für eine Expedition in Australien zu einer Reise von ungefähr zweitausend Meilen nothwendig war. Aber sollte Sydney als Ausgangspunkt der Expedition genommen werden?
    Nach der Meinung des amerikanischen Consuls, der mit der Geographie von Australien sehr vertraut war, paßte Adelaïde, die Hauptstadt von Südaustralien, als Basis der Operation besser.
    Da die telegraphischen Verbindungen von dieser Stadt bis in den Golf von Van-Diemen reichten, also vom Norden bis zum Süden, und auch ein Schienenstrang in dieser Richtung verlief, würden die Reisenden die entlegensten Gegenden viel rascher erreichen können. Welchen Weg sollte nun Mrs. Branican von Sydney nach Adelaïde einschlagen? Wenn eine ununterbrochene Bahn vorhanden gewesen wäre, so hätte kein Zweifel obgewaltet. Aber die Eisenbahn, welche den Murray an der Grenze der Provinz Victoria übersetzt, geht über Benalla nach Melbourne und zweigt von hier nach Adelaïde ab, aber sie geht nicht über die Station Horscham hinaus und von dort aus giebt es nur sehr schlechte Communicationsmittel.
    So beschloß denn Mrs. Branican, nach Adelaïde auf dem Meere zu fahren. Das beanspruchte nur vier Tage, und wenn man die achtundvierzig Stunden dazurechnet, welche die Postschiffe in Melbourne verbringen, so war sie in sechs Tagen in der Hauptstadt von Südaustralien. Das Postschiff »Brisbane« sollte am Morgen des 27. August in Adelaïde anlangen.
    Sie ließ zwei Cabinen reserviren und that die nöthigen Schritte, damit der Credit, welcher ihr von der Bank in Sydney eröffnet wurde, auf die von Adelaïde übertragen werde.
    Mrs. Branican dachte in dem Hôtel, wo sie eine Wohnung genommen hatte, nur an John, von dem sie wußte, daß er lebte, und den sie retten sollte. Zach Fren, welcher einsah, daß es besser sei, die Frau jetzt allein zu lassen, wollte einen Gang durch die Straßen von Sydney machen, um sich die Stadt anzusehen. Zuerst aber – und das konnte bei einem Seemann nicht in Verwunderung setzen – wollte er den »Brisbane« besuchen, um sich zu versichern, daß Mrs. Branican gut aufgehoben sei. Das Schiff war ganz danach gebaut, um den Anforderungen als Küstendampfer zu genügen. Als er die bestellte Cabine zu sehen wünschte, führte ihn ein junger Matrose hinein, dem er noch einige Anordnungen gab, um sie noch bequemer zu machen. In dem Augenblicke, als er das Schiff verlassen wollte, trat der Knabe auf ihn zu und fragte ihn mit bewegter Stimme:
    »Ist es ganz sicher, daß Mrs. Branican sich morgen nach Adelaïde einschiffen wird?
    – Ja, morgen, erwiderte Zach Fren.
    – Auf dem »Brisbane«?
    – Ja!
    – Möchte sie doch den Capitän John finden!
    – Wir werden unser Bestes thun.
    – Davon bin ich überzeugt.
    – Du bist auf dem »Brisbane«?
    – Ja!
    – Also auf Wiedersehen, mein Junge!«
    Die letzten Stunden, welche Zach Fren in Sydney zubrachte, verwendete er zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten, denn diese älteste

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