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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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in den Hügeln eher wie eine Stadt aus, die ausgeatmet, ihre Schuhe abgestreift und ein Fenster geöffnet hatte. Die Gebäude waren ein wenig niedriger, stärker von der Sonne gebleicht und großzügiger verteilt, nicht aneinandergepresst und in den Himmel wachsend. Es war eine Stadt, die in sich ruhte und nicht um Aufmerksamkeit kämpfen musste. Außerdem war es so schön sonnig und warm, da konnte man sich wohl ein wenig entspannen.
    Aber das war voreilig gewesen. In meiner Tasche meldete sich mein Telefon. Wer würde mich um diese Zeit vermissen? Immer wieder blitzte auf dem Display Mama Zuhause auf.
    »Hallo?«
    »Angela?«
    »Mum?«
    »Hallo, meine Liebe! Ich habe gerade von dir gesprochen. Bist du mit deinem Filmstar zusammen?«

    »Warum sprichst du nicht normal, Mum?«, fragte ich und bedauerte bereits, ans Telefon gegangen zu sein.
    »Ich weiß nicht, was du meinst, meine Liebe.« Mama fuhr mit derselben Stimme fort, die normalerweise meinen Lehrern und dem Techniker vorbehalten war, der zu uns kam, um Sky zu installieren.
    »Egal, Sheila war bei uns, du erinnerst dich doch noch an Sheila von der Bibliothek? Nun, sie sagt, dass dein Freund mit diesem Mädchen aus dem Film, der dir so gefällt, zusammen war … Du weißt schon, der mit dem Mann aus Ghostbusters , wo er nach China geht und sie so hübsch ist, Angela.«
    Da habe ich meine erste Autofahrt durch L. A. überlebt, und was war die Belohnung dafür? Wann bin ich zur Masochistin geworden? »Er ist nicht mein Freund, Mum. Alex ist mein Freund. Aber das hatten wir doch schon alles.«
    »Ich weiß ja, dass das heute so üblich ist, dass zwei Leute gleich miteinander gehen, aber ganz ehrlich, Angela, es wird in Tränen enden«, quasselte sie weiter. »Denk nicht, ich wüsste das nicht. Ich war auch mit einem anderen Mann zusammen, als ich deinen Vater kennenlernte, und ja, ich gebe zu, dass es sogar eine kleine Überschneidung gegeben hat, aber -«
    »Mum!«, schrie ich und sicherte mir damit die Aufmerksamkeit mehrerer Labradors und eines Chihuahua. »Da läuft überhaupt nichts zwischen James und mir. Ich bin nur mit Alex zusammen.«
    »Oh.« Sie klang enttäuscht, was lächerlich war, denn sie kannte weder den einen noch den anderen Mann. »Also das finde ich schade. Er schien nett zu sein.«
    »Ja, das tut mir sehr leid.«
    »Willst du mir damit sagen, dass du diesen Schauspieler nicht heiraten wirst, oder gibt es noch was anderes? Ich bin gerade dabei, deinem Dad ein Sandwich herzurichten.«

    Ich atmete langsam ein und aus und verfolgte, wie das Sonnenlicht sich über der Stadt ausbreitete. Und alles könnte ganz anders sein. Hätte ich meinen Job bei The Look nicht gerettet, würde ich höchstwahrscheinlich mit Dad über einem Sandwich sitzen. »Ich wollte dich doch einfach nur anrufen«, sagte ich, um Geduld bemüht, »um dir mitzuteilen, dass es mir gut geht. Dass ich nicht mit James Jacobs zusammengezogen bin.«
    »Nimm’s nicht so schlimm, das blonde Mädchen ist ja so hübsch. Womit ich nicht sagen will, dass du nicht hübsch bist, Angela, mein Schatz, aber du weißt schon. Wie lange bleibst du denn noch in Los Angeles? Hast du deinen Heimflug schon gebucht?«
    Ich versuchte nicht zu schmollen, weil meine Mutter mich nicht so hübsch fand wie Scarlett Johansson. Ich meine, von wem sollte man das sonst erwarten, wenn nicht von der eigenen Mutter? Es sei denn, sie war Scarlett Johanssons Mutter, und in diesem Fall müsste auch die Schwester ziemlich hübsch sein. Wenn sie eine Schwester hatte.
    »Musst du mich das eigentlich jedes Mal fragen, wenn wir telefonieren?«, hakte ich nach und spülte meinen inzwischen eiskalten Kaffee hinunter. Igitt. »Ich weiß es nicht, Mum. Vielleicht komme ich in diesem Jahr Weihnachten nach Hause, sofern ihr nicht wieder auf Kreuzfahrt seid.«
    »Ich meinte doch gar nicht hierhin«, empörte sie sich, als wäre ich die Dumme. Was in Anbetracht der vergangenen Woche vermutlich sogar fair war. »Ich meine, wann fliegst du zurück nach New York?«
    »Oh.« Ich schaute lächelnd auf meine Flipflops. Nach Hause.
    »Am Sonntag.«
    »Keine Sorge, Angela.« Mama seufzte theatralisch. »Wir haben uns ganz gut mit der Vorstellung abgefunden, dass du
uns verlassen hast. Du führst jetzt ein neues Leben mit deinen Freunden und Freundinnen. Wie geht es Jenny? Die ist ja wirklich ein schönes Mädchen.«
    »Ihr geht’s gut.« Was erwartete ich eigentlich? »Darf ich dich mal was fragen, Mum?«
    »Was für eine dumme Frage,

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