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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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waren höchstens zwei Minuten gefahren.
    »Na und?«
    »Na gut, und wo sind wir?« Ich schob meine Sonnenbrille auf die Stirn, um mich im Dunkeln umzusehen. Reihenweise Autos. Musste wohl Sonntag sein, und da war es nur normal, dass die Leute ihre Kirche aufsuchten. »Wären wir zu Fuß nicht schneller gewesen?«
    »Herrgott noch mal, man sollte dich der Stadt verweisen.« Jenny kniff die Augen zusammen, schwenkte den Wagen abrupt herum und belegte rücksichtslos zwei Parkplätze. »Was habe ich dir erzählt über die Leute von L. A., die niemals zu Fuß gehen?«
    »Und das ist es? Ein Einkaufszentrum?« Ich konnte es nicht glauben.
    »The Beverly Center, meine Liebe.« Sie tastete im Handschuhfach herum. »Das ist die Einkaufsmeile von L.A..«
    Wir hätten auch in Milton Keynes sein können.
    »Ein Einkaufszentrum?«
    »Hey, Süße, bin ich etwa mit zwei T-Shirts und einem Skianzug in L. A. aufgekreuzt? Nein. Du aber schon, also musst du shoppen gehen. Nun beeil dich und nichts wie rein zu Bloomingdale’s.«
     
    Als ich die Enttäuschung, dass dies » die Einkaufsmeile« sein sollte, erst einmal überwunden und mein Körpergewicht mit Smoothies von Jamba Juice aufgewogen hatte, konzentrierte ich mich aufs Naheliegende.
    »Erzähl mir alles, was mit Joe war«, brummelte ich unter
dem langen Seidenkleid mit Paisleymuster von BCBG, das Jenny mir in der Umkleide von Bloomingdale’s über den Kopf zu streifen versuchte. Ich hatte bereits ein olivgrünes Kleid von Roberto Rodriguez, ein gelbes Hemdblusenkleid in Größe 5.1 von Philip Lim und ein halbes Dutzend T-Shirt-Kleider von Ella Moss, Splendid und James Perse an der Wand hängen, die Jenny allesamt in die Kategorie »Nehmen« eingestuft hatte. Bis jetzt war es mir gelungen, sie von der Bademodenabteilung abzulenken.
    »Da gibt es nichts zu erzählen«, sagte sie, trat zurück, legte den Kopf schief und versuchte zu ergründen, was mit dem Kleid nicht stimmte. »Es ist nichts passiert.«
    »Das Kleid ist etwa dreißig Zentimeter zu lang, Jenny«, erklärte ich und hoffte, damit ihren Gesichtsausdruck verscheuchen zu können. Sie war so enttäuscht von mir. Aber das konnte auch an meiner nicht zusammenpassenden Unterwäsche liegen, die sie bereits beanstandet hatte, in diesem Punkt waren Jenny und meine Mutter gleichermaßen eigen.
    »Aber was meinst du mit ›nichts‹? Hat er denn gar keinen Versuch unternommen?«
    »Nichts, nada , nix«, schmollte Jenny. »Ich weiß nicht, irgendwie hat er meine Anspielungen nicht mitgekriegt. Und das Kleid ist nicht zu lang, es ist von BCBG – du bist zu klein. Probier das an. Wie funktioniert der Telefonsex? Ich wette, Brooklyn kann richtig schön zotig sein, stimmt’s?«
    »Halt den Mund.« Ich errötete in der Seidensäule, die mir jetzt über den Kopf gestülpt wurde. »Ich habe von ihm nämlich noch nichts gehört.«
    »Wirklich?« Jenny gab sich keine Mühe, ihre Überraschung zu verbergen, als sie mich in ein sehr enges, sehr blaues trägerfreies Minikleid von French Connection zwängte.
    »Aber hast du ihn nicht gestern Abend angerufen? Du weißt schon, als du mich hast hängen lassen.«

    »Ich habe dich nicht hängen lassen«, quiekte ich – das Kleid war zu eng für mein Gestell. »Und nein, ich habe ihn nicht erreicht. Ist ja auch gut, wir sind doch erst mal seit – wann – einem Tag hier? Und er arbeitet unentwegt an seinem neuen Album. Die Plattenfirma bedrängt ihn, es bis zum Ende des Jahres oder so fertig zu haben.«
    »Ja, hast wohl recht«, erwiderte sie, schlüpfte in das BCBG-Kleid und sah darin wie eine Göttin aus. Miststück. »Ich hätte mir nur gewünscht, er wäre nicht ausgerechnet dann immer so versessen darauf gewesen, dich zu sprechen, wenn du aus warst und ich in der Wanne saß.«
    »Hm.« Darüber dachte ich offiziell lieber nicht nach. Bis jetzt hatte sich mein mit Stars gespicktes Hollywoodabenteuer als einzige Enttäuschung erwiesen, und die Überlegung, was der viertausend Kilometer weit entfernte Alex wohl anstellte, half mir auch nicht dabei, mich besser zu fühlen. »Wenn ich Glamour pur erleben wollte, Jenny, wohin würdest du mich dann mitnehmen?«
    »Also mal im Ernst, können wir das nicht abhaken? Ich weiß, dies hier ist ein Einkaufszentrum, aber es gibt hier die meisten Läden, und außerdem kaufen hier alle ein«, sagte sie verzweifelt, während sie ein Nanette-Lepore-Kleid in Blütenrosa und ein marineblaues von Theory hochhielt.
    »Ich meine, wir können natürlich die

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