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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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geklettert?«
    »Nein.« Ich sah mich staunend um. »Bin ich tatsächlich noch nie. Traurig, nicht wahr?«

    »Das können Sie jetzt nachholen, wenn Sie wollen«, schlug James vor und deutete auf eine perfekte Replik eines Trafalgar-Square-Löwen neben einer Halbsäule ohne Nelson. »Geben Sie mir Ihr Telefon, ich mache ein Foto.«
    Es war Wahnsinn. Sobald wir uns im Innern des Gebäudes und fern der vielen Kabelkilometer und Lampen befanden, hatte mein Gehirn Mühe, sich daran zu erinnern, dass wir noch immer in L. A. waren. Ich konnte nicht einmal richtig begreifen, dass wir uns in einem Raum befanden. Was man heutzutage mit Beleuchtung alles anstellen kann... Weil James darauf bestand, kletterte ich auf den Rücken dieses Löwen, ein wenig schockiert, dass er nicht aus Bronze, sondern aus etwas weniger Solidem war und außerdem warm.
    »Wird der nicht kaputtgehen?«, fragte ich im Versuch, mein Bein drüberzuwerfen, ohne meine Unterhose zu zeigen. »Kommt mir nicht sehr stabil vor.«
    »Das geht schon«, befand James und holte mich in den Sucher meines billigen Mobiltelefons.
    »Passen Sie bloß auf, dass Sie nicht dagegentreten oder so. Jessica Alba war vor Kurzem drauf, und das war völlig in Ordnung.«
    Ich klammerte mich an den Hals des Löwen und versuchte nicht daran zu denken, wie viel Jessica Alba wog, und betete zu den Göttern der Requisite, dass dieser Löwe neben halb verhungerten Hollywoodsternchen auch normalgewichtige Menschen tragen konnte. Ein leises Knacken reichte, um mich zu überzeugen, dass dem nicht so war.
    »Ich glaube, ich komme nicht mehr runter«, sagte ich und versuchte, nicht in Panik auszubrechen. Das war nicht wirklich ein Highlight in meinem Leben. »Ernsthaft.«
    James lachte, steckte sich mein Telefon in die Gesäßtasche seiner Jeans und streckte seine Arme aus. »Na los, springen Sie!«

    »Ich kann nicht«, sagte ich und klammerte meine Schenkel ein wenig zu fest um den Löwen. »Ich stecke fest.«
    »Sie werden mich aber von dort oben wohl kaum interviewen können, oder? Und ich habe hier in etwa einer Stunde eine Szene zu drehen. Ich habe mein Script gelesen: Sie kommen nicht drin vor. Springen Sie.«
    Ich zog eine Schnute und schloss meine Augen. Das würde alles andere als schmeichelhaft für mich werden, da konnte ich machen, was ich wollte. Ich schlug mein Bein unter und hätte es bei diesem Manöver fast ausgerenkt und rutschte Zentimeter für Zentimeter, so weit es ging, nach hinten, bis ich merkte, dass ich viel schneller als gedacht über den Hintern des Löwen abglitt.
    »Scheiße!«, schrie ich und landete in James’ ausgestreckten Armen.
    »Das wird das beste Interview aller Zeiten, nicht wahr?«, meinte James.
    Es kostete mich jede Menge Selbstbeherrschung, mich von seiner breiten, harten Brust zu lösen; ich hustete und wusste nicht, ob ich zuerst mein Haar oder meinen Rock zurechtstreichen sollte.
    »Diesen Teil werde ich wohl besser unerwähnt lassen«, sagte ich und nahm das Telefon, das er mir reichte. Es war warm von seiner Tasche. »Aber dieses Set ist umwerfend.«
    »Ja«, er nickte und sah sich um. »Aber mir kommt es dennoch verrückt vor, ein Vermögen in so ein Set zu stecken. Doch Teile des echten Trafalgar Square wird man wohl kaum in die Luft jagen können.«
    »Davon geht was in die Luft?«, fragte ich und hoffte, dass mein Löwe nicht dabei war.
    »Mist, ich bin zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet, was das Script angeht.« James schloss einen imaginären Reißverschluss über seinem Mund. »Von mir haben Sie das nicht.«

    »Natürlich nicht«, sagte ich.
    »Wird das heute hochgehen? Kann ich zusehen?«
    »Sie sind wohl blutrünstig? Nein, tut mir leid, der Trafalgar Square ist erst nächste Woche dran.«
    »James!«, schrie Blake von den Stufen der National Gallery und tippte auf seine Uhr, »Trailer!«
    »Wollen Sie meinen Trailer sehen?« James zog dabei seine perfekte Braue hoch.
    »Ich wette, das sagen Sie zu allen Mädchen.«
    »Zu ein paar schon«, gab er zu, legte einen Arm um meine Schulter und wanderte mit mir in einen Waterloo Sunset.
     
    Hatte ich beim Herumwandern auf dem Set das Gefühl gehabt, in London zu sein, kam ich mir beim Betreten von James’ Wohnwagen wie im Himmel vor. Noch nie im Leben hatte ich so etwas Feudales gesehen. Dagegen sahen The Union und The Hollywood wie Jugendherbergen aus.
    »Das ist ja unglaublich. Warum haben Sie überhaupt ein Haus?« Ich sprang die Stufen hoch und war in der Lounge. Drei

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