Mit dem Feuer gespielt
KAPITEL
Clay folgte dem Durcheinander der Stimmen ins
Wohnzimmer, wo etwa ein Dutzend Gäste irgend etwas beim Kamin umringten.
"Laßt mich durch!" Die Menge teilte sich für ihn, und er entdeckte Izzy, die auf dem Boden lag. Clay kniete nieder und umfaßte behutsam ihr blasses Gesicht.
"Verschwindet, und zwar alle!" befahl Teddy, die sich den Weg durch die Menge bahnte, von denen sich die meisten wieder ins Eßzimmer begaben. "Was ist passiert, Paola?"
"Sie stand einfach dort, und dann fiel sie in Ohnmacht", berichtete
Paola, über ihre Tochter gebeugt.
Harry trat zu ihnen und erkundigte sich, ob er irgend etwas tun könne. "Ruf meinen Arzt, Dr. Wilde, an", sagte Clay. "Seine Nummer steht in meinem Rolodex, oben in meinem
Arbeitszimmer." Harry wollte schon gehen, doch Clay hob eine Hand. "Warte. Ruf Wilde nicht an, sondern lieber Jim Cooper.
Er wohnt näher." Außerdem war er Gynäkologe.
Harry hielt verwirrt inne. "Der Kerl, der zum Pokern bei dir war? Aber ist das nicht ein ..."
"Ruf ihn an", drängte Clay und warf Harry einen beschwörenden Blick zu.
Harrys Augen weiteten sich ein Stück. Er sah auf Izzy, dann zu ihrer Mutter und nickte. "Sicher, ich rufe ihn an." Und damit rannte er die Treppe hinauf.
"Teddy ist Krankenschwester", meinte Paola.
"War Krankenschwester", korrigierte Teddy, die Izzys Augen überprüfte und ihren Puls kontrollierte. "Jetzt bin ich nur noch ein schrulliges altes Weib mit zuviel Zeit."
Izzy bewegte sich und murmelte etwas Unverständliches.
"Falls es nicht zu riskant ist, sie zu bewegen, werde ich sie auf ein Bett legen", erklärte Clay.
"Nur zu." Teddy stand auf. "Ich glaube nicht, daß es etwas Ernstes ist."
Clay hob Izzy auf die Arme, trug sie hinauf in sein
Schlafzimmer und legte sie behutsam auf die bunte afrikanische Tagesdecke auf seinem schmiedeeisernen Bett.
Izzys Lider öffneten sich flatternd, dann schloß sie die Augen wieder und stöhnte. "Ich bin ohnmächtig geworden."
"Es sieht ganz danach aus", bestätigte Clay und setzte sich neben sie auf das Bett.
Sie spreizte die Finger auf ihrem Bauch. "Ist das ..."
"Ich bin sicher, es ist alles in Ordnung", versicherte er ihr und blickte bedeutungsschwer in Richtung der Übrigen Anwesenden im Zimmer.
Blinzelnd sah Izzy sich um, erkannte das sonnendurchflutete, große Schlafzimmer mit dem Backsteinkamin, den Ledermöbeln und einer Reihe von Gemälden, auf denen die Falkenjagd dargestellt war. "Dies ist nicht mein Zimmer", erklärte sie matt.
Teddy zog ihr die elfenbeinfarbenen Pumps aus und ließ sie zu Boden fallen. "Jetzt schon."
Izzy betrachtete die kleine Bronzestatue auf dem Nachttisch ein Habicht mit roten Schwanzfedern und einem Spatzen in seinen Krallen. "Oh", sagte sie und warf Clay einen kurzen Blick zu. "Richtig."
Ihre Eltern saßen neben ihr auf der anderen Seite des Bettes.
Ihre Mutter löste Izzys Kleidung und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, während ihr Vater den Rücken seiner Frau tätschelte und im übrigen hilflos dreinblickte.
Paola Fabrioni war von ebensolcher exotischer Schönheit wie ihre Tochter, besaß die gleiche Eleganz, die italienische Nase und die milchkaffeebraune Haut. Al wirkte mit seinem
silbergrauen Bürstenschnitt und der Hornbrille älter als seine Frau.
Harry betrat den Raum. "Cooper wird in ungefähr einer halben Stunde hier sein,"
"Cooper?" wiederholte Izzy schwach.
"Der Arzt", erklärte Clay, drückte ihre Hand und fragte sich, seit wann er sie hielt.
Izzy nickte langsam und strich mit der freien Hand erneut über ihren Bauch. "Ach so."
"Wie fühlst du dich?" erkundigte sich Clay.
"Hungrig."
Paola tätschelte den Arm ihrer Tochter. "Dein Vater und ich werden dir von unten etwas zu essen holen." Sie wandte sich an Teddy. "Falls das geht."
"Etwas Mildes kann sicher nicht schaden", erwiderte ihre Schwägerin.
Izzys Eltern verließen das Schlafzimmer. Harry holte aus dem Bad ein Glas Wasser, und Clay half Izzy, sich aufzusetzen, damit sie trinken konnte, während er ihr einige Kissen in den Rücken schob. Teddys Befragung ergab, daß Izzy seit dem Dinner gestern abend nichts mehr zu sich genommen hatte. "Du solltest nicht den halben Tag ohne zu essen herumlaufen, Isabella. Das ist nicht gut in deinem Zustand."
Clay und Harry tauschten einen raschen Blick.
"Ich weiß", seufzte Izzy. "Ich wollte nicht..." Sie hielt inne.
"Aber seit wann weißt du es?"
"Seit wann ich sicher bin?" Teddy grinste. "Seit fünf Sekunden."
Izzy starrte sie einen Moment
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