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Mit dem Feuer gespielt

Mit dem Feuer gespielt

Titel: Mit dem Feuer gespielt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Ryan
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Zigarre."
    Al griff in die Brusttasche seines Hemdes und reichte Clay eine Dunhill. Sein Schwiegersohn nahm sie verwirrt an.
    "Ich würde ja selbst hier bei ihr bleiben", meinte Paola. "Aber ich beaufsichtige tagsüber schon fünf Enkelkinder, damit meine Töchter arbeiten können. Wir haben uns aber überlegt..."
    "Mom", unterbrach Izzy sie und suchte verzweifelt nach einem Argument gegen die starke italienische
    Familiensolidarität. "Hört mir mal zu. Ich weiß, ihr meint es nur gut, aber es ist wirklich nicht nötig."
    Sie sahen sie an, als wollten sie alle gleichzeitig nach dem Warum fragen.
    Clay wurde munter. "Weil sie medizinische Versorgung braucht. Daher sollte sich jemand mit medizinischer Ausbildung um sie kümmern. Ich werde eine private Krankenschwester einstellen."
    "Teddy ist ausgebildete Krankenschwester", wandte Paola ein.
    Harry lachte. "Kann ich eine Dunhill bekommen, Al?"
    "Klar." Al warf ihm eine Zigarre zu.
    "Aha", erwiderte Clay. Izzy sah ihm an, wie angestrengt sein Gehirn arbeitete, um sich etwas einfallen zu lassen, womit das Unvermeidliche aufzuhalten wäre. "Ja, schon, aber Teddy hat doch bestimmt genug zu tun."
    Teddy schnaubte. "Ja, damit, mir die Langeweile zu vertreiben."
    "Wir finden, Teddy sollte am besten gleich einziehen", meinte Paola.
    "Gleich?" wiederholte Clay. "Etwa heute abend schon?"
    "Wir wissen, es ist eure Hochzeitsnacht", räumte Teddy ein.
    "Aber ihr dürft ohnehin nicht..."
    "Um Himmels willen, Teddy", unterbrach Al sie.
    "Na ja, es stimmt doch", beharrte Teddy. "Außerdem habe ich nicht vor, zu ihnen ins Bett zu kriechen. Ich dachte mir, ich nehme das Zimmer nebenan."
    "Das grüne Zimmer?" fragte Izzy. Ihr Zimmer.
    "Harry meinte, das sei das beste Gästezimmer", erwiderte Teddy. "Er schlug vor, ich sollte es nehmen."
    Clay fixierte Harry. "Wie entgegenkommend von dir."
    Harry sah von seiner noch nicht ausgewickelten Zigarre auf.
    "Ich wollte euch nur helfen. He, ich finde es eine tolle Idee, wenn Teddy bei euch wo hnt." Mit einem Blick auf das große, schmiedeeiserne Bett fügte er hinzu: "Das wird ein richtig netter, gemütlicher Haushalt. Meint ihr nicht?"
    Das war es also. Harry, der eifrige Ehestifter, hatte sich das ausgedacht, wohlwissend, daß Teddys Anwesenheit Clay und Izzy dazu zwingen würde, sich ein Bett zu teilen. Und Teddy war natürlich bestens geeignet für diesen Part. Sie war Krankenschwester, sie hatte viel Zeit und sie war nur für sich selbst verantwortlich. Es gab Gerüchte, nach denen es in ihrem Leben einen Mann gegeben, die Geschichte aber böse geendet hatte. Jetzt lebte sie allein in einem Apartment in Brooklyn und mußte sich lediglich den Kopf darüber zerbrechen, was sie mit ihrer Pension anfing.
    Teddy schaute auf ihre Uhr. "Ich werde nach Brooklyn fahren und packen. Gegen Mittemacht müßte ich eigentlich zurück sein. Wenn ich einen Schlüssel bekommen könnte, brauchte ich nachher niemanden zu stören. Außerdem brauche ich ohnehin einen, wenn ich hier wohne."
    Clay seufzte resigniert. "Es hängt einer neben der Hintertür", informierte er sie mit tonloser Stimme. Er starrte vor sich hin und steckte sich die Zigarre in den Mund, ohne zu bemerken, daß sie noch in Plastikfolie gewickelt war. "Bedien dich."
    Als Clay sich zur Nacht ausziehen wollte, erinnerte Izzy sich, was Harry ihr auf die Frage geantwortet hatte, wer denn einen der meistbegehrten Junggesellen der Welt haben wollte. "Wer einen reichen, gutaussehenden, erfolgreichen Mann will? Nur etwa die Hälfte der Menschheit."
    Dann würde die Hälfte der Menschheit gerade jetzt alles dafür geben, um mit ihr zu tauschen, während sie Clay beim Ausziehen beobachtete und sich fragte, wie weit er gehen würde.
    Sie selbst hatte sich im Badezimmer ihr Flanellnachthemd und einen Chenille-Bademantel übergezogen.
    Er entfernte seine Manschettenknöpfe und warf sie in eine kleine Lederschachtel auf dem Frisiertisch; sie hörte das leise Klacken von Gold auf Gold. Dann setzte er sich in den Klubsessel und zog Schuhe und Socken aus; die Schuhe
    verschwanden im Schuhschrank, die Socken im Wäschekorb.
    "Ich bin beeindruckt", sagte sie, öffnete ihren Bademantel und legte ihn ans Fußende des Bettes. "Ich habe noch keinen Mann kennengelernt, der seine eigene Kleidung wegräumen konnte."
    Er musterte sie von oben bis unten und schenkte ihr sein bestes Ladykiller-Lächeln. "Habe ich dir je von meiner Schwäche für Flanell erzählt?"
    Aha, es läuft also auf jungenhaftes Flirten hinaus,

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