Mit dem Kühlschrank durch Irland
begeben.
Ich hatte bald die Telefonnummern von fünf Fischern, die am Morgen vielleicht nach Tory Island fahren würden, und man drückte mir 20-Penny-Münzen in die Hand und schickte mich los, um diesen Hinweisen nachzugehen. Aber es nützte nichts. Immer wieder bekam ich mit höflichem Bedauern zu hören: »Nein, da kann ich Ihnen nicht helfen.« Es gab dort draußen offenbar nur wenige Fische, denn niemand, aber auch wirklich niemand, fuhr dorthin.
»Warum versucht er es nicht mit Patsy Dan?«, fragte jemand.
»Wer ist Patsy Dan?«, fragte ich zurück.
»Er ist der König von Tory.«
»Was?«
»Patsy Dan Rogers — er ist der König von Tory.«
Ich hatte richtig gehört. Tory Island war eine traditionsreiche Monarchie, und der jetzige Throninhaber hieß Patsy Dan.
Man gab mir seine Telefonnummer. Das war an sich schon ungewöhnlich. Ich vermute, dass die Privatnummern von Königen sonst nicht einfach in Pubs weitergereicht werden.
»Aber was nützt es, ihn anzurufen?«
»Er kann vielleicht von seiner Seite aus was organisieren.«
Also machte ich mich auf das Drängen eines Haufens Einheimischer hin auf den Weg zum Pub-Telefon, um einen König anzurufen und ihm zu erklären, dass ich und ein Kühlschrank ziemlich dringend zu seiner Insel hinüberfahren müssten. Das war Dienstagabend. Ich war am Montagmorgen losgefahren. Es war nicht zu erwarten gewesen, dass sich die Dinge so schnell entwickeln würden.
»Hallo, spreche ich mit Patsy Dan?«, fragte ich, während eine kleine Abordnung meiner begeisterten Anhänger sich zu meiner Unterstützung in der Nähe des Telefons aufbaute.
»Ja.« Er hatte eine tiefe, raue Stimme.
»Sind Sie der König von Tory?«
»Das bin ich, ja.«
»Gut. Ich frage mich, ob Sie mir vielleicht helfen können. Ich reise mit einem Kühlschrank rund um Irland, um eine Wette zu gewinnen, und ich muss nach Tory Island hinaus, um die erste Bedingung der Wette zu erfüllen, aber wie Sie vermutlich wissen, fährt die Fähre nicht...« Und so redete ich weiter. Patsy hörte aufmerksam zu und schien nichts Ungewöhnliches an meiner Frage zu finden.
»Wir würden es natürlich großartig finden, wenn Sie nach Tory kommen könnten, und ich werde Sie gerne bei Ihrer Ankunft empfangen, deshalb werde ich Ihnen die folgenden Nummern geben, die Sie anrufen können, um herauszufinden, ob jemand zur Insel hinausfährt.«
Er sprach sehr lange und sorgfältig und gab mir dann die Namen und Telefonnummern von all den Fischern, die ich schon angerufen hatte. Ich widerstand der Versuchung »Danke bestens für nichts und wieder nichts« zu sagen oder zu fragen, ob nicht die königliche Yacht zur Verfügung stehe.
Wir hatten also eine weitere Niete gezogen. Meine Legion von Helfern war aber nicht geschlagen, sondern kehrte zum gemeinsamen Besprechungstisch zurück, um noch mal von vorne anzufangen.
Bei seiner Ankunft war Andy entsprechend beeindruckt. »Mensch Meier, du brauchst nicht lange, um neue Freunde zu finden, was?«
Ich glaube nicht, nein. Es dauerte nicht lange, bis er dem »Schafft Tony nach Tory Island«-Komitee beigetreten war, ja, er übernahm trotz seines verspäteten Eintreffens sogar den Vorsitz der Versammlung. Das Bier wurde in einem alarmierenden Tempo konsumiert, und die Vorschläge wurden immer lächerlicher, bis schließlich ein Mädchen von der Bar draußen in unseren Nebenraum kam und uns erzählte, dass sie mit einer Gruppe von Typen vom Air Corps gesprochen habe, die in der Nähe stationiert waren.
»Herrje, das ist es!«, rief eine Stimme. »Wir schaffen ihn mit’m Hubschrauber rüber.«
Einen Sekundenbruchteil lang herrschte Schweigen, dem überwältigende Zustimmung folgte. Das war es! Die Leute hatten sich bereits dafür entschieden, mich in einem Hubschrauber nach Tory Island zu bringen. Es gab niemanden, der anderer Meinung gewesen wäre.
»Los, Tone, wir geh’n mal zu ihnen und reden mit ihnen!«, sagte Andy, dessen Cockney-Akzent mich an die Heimat und eine rationalere Welt erinnerte, die ich hinter mir gelassen hatte. Wir zogen los zur Bar, wo ich aufgefordert wurde, mich vor eine Gruppe von Soldaten zu stellen und sie um einen Hubschrauber zu bitten. Ich war mir meiner Sache keineswegs sicher, begann schlecht und baute rasch ab, als ich versuchte, beiläufig einfließen zu lassen, dass ein Kühlschrank mit all dem zu tun hatte. Und ich konnte sehen, wie sich erst Neugierde und dann Ratlosigkeit auf den Gesichtern der Soldaten abzeichneten. Ich
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