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Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Titel: Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elli H. Radinger
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sehr oft in den Hügeln aufhalten, können den Wölfen dann bis zur Welpenhöhle folgen. Darum suchen die Wölfe sich einen schönen Hang in der Mitte eines ausgedehnten Weizenfeldes mit Wasser in der Nähe, guten Vorgebirgen für einen Ausguck und vielleicht auch noch einem großen Busch. Dort ziehen sie ihre Jungen auf.
    Gegenüber von einem Weizenfeld findet Barrientos einen hochgelegenen Platz, der einen weiten Blick zulässt. Er bereitet sich darauf vor, die Wölfe zu beobachten, während der Abend sanft ausklingt. „Diese Menschen sind nicht dumm“, sagt er. „Sie wissen, dass sich die Wölfe paaren. Sie werden die Babys holen wollen.“
    Während er seine Pistazien kaut und mit scharfer Wachsamkeit auf die Wölfe achtet, beobachtet er den Punkt so lange, bis es zu dunkel wird, um noch etwas zu sehen. Nichts. So werden die Wölfe in Spanien studiert – auf die harte, arbeitsintensive Art. Da die Kreatur als Schädling angesehen wird, ist wenig Geld für Studien da.
    Barrientos arbeitet ehrenamtlich, weil er Wölfe liebt. Er hat keinen Vertrag. Augenblicklich tragen zum Beispiel keine Wölfe in Spanien Radiohalsbänder, eine Methode, die in Nordamerika so wichtig für das Studium der Tiere ist. Daten über Population, Verbreitung, Sterblichkeit und Lebensgeschichte sind entscheidend für die Entwicklung eines wissenschaftlichen, nationalen Managementplans für den spanischen Wolf. Solche Daten sind, gemeinsam mit einer verstärkten Finanzierung für Forschungen, die erste große Notwendigkeit für den Wolfsschutz. Dennoch hat derselbe königliche Erlass, der den Wolf als jagdbares Wild klassifiziert hat, die Managementverantwortlichkeit den einzelnen Autonomien und Provinzen übertragen, wo die lokalen Behörden sehr viel nachgiebiger gegenüber der stimmgewaltigen Meinung ihrer manchmal fanatisch gegen Wölfe eingestellten Wähler sind.
    Die zweite wichtige Notwendigkeit für den Wolfsschutz in Spanien ist nach einer neueren umfassenden Wolfsstudie ein Programm, um den Schäfern den Schaden, der durch die Wölfe verursacht wurde, zu ersetzen. Das bestehende Programm ist schwach, weil es den lokalen Behörden überlassen wird, von denen einige keinen „Schadensersatz“ zahlen wollen. Nur etwa ein Viertel dieser Schäden wird ersetzt. Barrientos ist der Auffassung, dass das Programm ausgedehnt werden sollte, damit die Menschen den Wolf nicht länger als wirtschaftlichen Konkurrenten ansehen müssen.
    Die Einstellung der Menschen könnte sich ändern. Es könnten mehr Barrientos Liebe für den Wolf schätzen lernen, die sogar körperliche Grenzen zu überschreiten scheint. Obwohl er in den Weizenfeldern keine Wölfe gesehen hat, obwohl er schon seit 5:30 Uhr morgens unterwegs ist, ist er nicht bereit, aufzugeben. Oft schläft er am Ort in seinem Land Rover, inmitten einer Mischung von Essen, Decken und Ausrüstung, damit er am nächsten Morgen früh bei seiner Arbeit sein kann. Das ist auch heute sein Plan.
    Aber zuerst – das ist ein letzter Versuch – wird er in den Bergen heulen. Im Schein seiner Taschenlampe sieht er frische Wolfsspuren. Er schickt ein langes und geübtes Wolfsgeheule in die klare Nacht. Dann noch eins, und ein weiteres. Nach jedem Heulen hört er intensiv zu. Endlich hört er weit entfernt einen Wolf heulen. Nein, zwei Wölfe. Ihre hohen Töne sind schwermütig, klagend und unvergesslich.
    Barrientos antwortet, und das Heulen scheint langsam näher zu kommen. Bald starrt Barrientos in die Bäume. Mit kaum hörbarem Flüstern sagt er: „Sehen Sie die Umrisse der Wölfe, die sich zwischen den Schatten bewegen?“ Endlich hat er sie doch noch gefunden. Wölfe bewegen sich hinter ihm im Dunkeln.
    Später, in seinem Land Rover, legt er seinen Sitz zurück, um zu schlafen und erklärt dabei, warum er sich für den Schutz des Wolfes einsetzt. „Wenn es keine Wölfe gibt“, sagt er „dann fehlt etwas in diesem Land. Der Wolf ist so intelligent, so mystisch. Sogar der lange Krieg gegen ihn macht ihn noch großartiger. Der Wolf ist meine Therapie. Er ist meine Heilung. Ich möchte nirgendwo, in keinem Land, leben, wo es keine Wölfe gibt.“
(Charles Bergman; Wolf Magazin 2,1998)
     

Wie man einen Wolf tötet
    Hier kannst du lernen, wie man einen Wolf tötet:
    An einem klaren, Alaskanischen Tag machst du deinen Pre-Flight-Check an deinem einmotorigen Flugzeug, packst dein halbautomatisches Gewehr ein, mit dem du zwanzig und mehr Schüsse so schnell abschießen kannst, wie du den Abzug

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