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Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition)

Titel: Mit dem Wolf in uns leben. Das Beste aus zehn Jahren Wolf Magazin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elli H. Radinger
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mechanischer Fehler können das Flugzeug in die Bäume oder die Felsen drücken. Einige Wolfsjäger haben dabei sogar ihre Flugzeuge zerstört und sich selbst umgebracht.
    Die Naturschützer berichten, dass es eine der schwierigsten Herausforderungen ist, die fliegenden Gesetzesbrecher zu fangen. Die Verbrecher sind im Vorteil, Verhaftungen sind selten und bleiben in Erinnerung. Im März 1989 wurde Ronald T. Peltola aus Bethel festgenommen. Sein Flugzeug, sein Gewehr und fünfzehn Wolfsfelle wurden vom Staat beschlagnahmt. Er zahlte tausend Dollar Strafe, verbüßte zehn Tage im Gefängnis und durfte zwei Jahre lang keine Wölfe jagen.
    In einem anderen bemerkenswerten Fall wurden Errol F. Remsing und andere, die mit ihm im nördlichen Alaska und entlang der kanadischen Grenze illegal gejagt hatten, wegen eines Kapitalverbrechens angeklagt. Unter den Beweismitteln befanden sich Remsings Tagebuch – eine fortlaufende Aufzählung von Daten, Plätzen, Namen der Jäger, Jagdtaktiken und getöteten Tiere. Nachdem er eine Jagd im Arctic National Wildlife Refuge beschrieb, bei der er mit seinem Flugzeug Grizzlybären aus der Deckung trieb, sodass er schießen konnte, schrieb in sein Tagebuch von zwei „wunderschönen Grizzlys“, die er geschossen hatte. Er schrieb: „Ein langer, erschöpfender Tag; aber ich bin mit Sicherheit sehr glücklich darüber.“
    Diese Aufzeichnungen machten seine Jagdfreunde nicht glücklich. Sie und die Zeugenaussagen einiger Verhafteter reichten als Beweismittel für den Staatsanwalt von Fairbanks, um zu vierzehn Verurteilungen zu Geld- und Haftstrafen zu führen, zu langen Bewährungsstrafen, dem Widerruf der Jagderlaubnis und der Beschlagnahme von Gewehren, Wolfsfellen und fünf Flugzeugen.
    Dennoch wissen die Behörden, dass die meisten der illegalen Wolfsjäger ohne Bestrafung davonkommen. Beweismaterial für eine illegale Wolfsjagd zu sammeln ist schwierig, auch wenn man Glück hat. An einem Tag im frühen März 1989 sah Bruce Collins, Chefranger von Gates im Arctic National Park, fünf Piper Supper Cubs, die Flugzeuge, die Wolfsjäger benutzen, auf der Startbahn von Bettles geparkt. Diese Siedlung, etwa zweihundert Meilen nordwestlich von Fairbanks, ist bevorzugtes Operationszentrum für eine Gruppe von Wolfsjägern aus Anchorage geworden. Eines dieser Flugzeuge gehörte Dr. John D. „Jack“ Frost, ein weiteres Charles J. „Chuck“ Wirschem, einem Großwild-Jagdführer.
    Zwei Tage später flogen Collins und Ranger Judy Alderson etwa eine Meile oberhalb des Old Dummy Lake. Sie nahmen über Funk ein Gespräch von Fliegern auf, die illegal Wölfe im Kanuti National Wildlife Refuge jagten. Die Piloten identifizierten sich als Chuck und Jack. Collins benachrichtigte den FWS-Spezialagenten Al Crane in Fairbanks, und die Beamten begannen, zusätzliches Beweismaterial zu sammeln und die Geschichte zusammenzustellen.
    Als Anfang hatten sie das Funkgespräch, das von Collins und Alderson abgehört worden war:
    „Wir haben fünf von ihnen entdeckt und zwei erschossen.“
    „Jimmie hat einen.“
    „Er war nicht vollständig tot. Wir fliegen später noch einmal zurück. Das verdammte Ding ist hochgesprungen und hat in meine Tragfläche gebissen.“
    „Ich hab' nicht allzu viel aufgepasst, außer auf die Baumspitzen, und versucht, ihn zum See zurückzutreiben.“
    „Jimmie hat drei Pfeile in ihn gesteckt. Er hat uns immer noch angeschaut. Darum will ich nicht Gefahr laufen, gebissen zu werden. Wir gehen später zurück.“
    „Er hatte einen Pfeil in seinem Hintern, und das gefiel ihm gar nicht.“
    Als Crane später in das Gebiet des Dummy Lake flog, stand die Geschichte immer noch in den Schnee geschrieben. Als Gesetzeshüter seit zwanzig Jahren, der schon Tausende von Stunden über Alaska geflogen ist und seine Wildnis genau kennt, konnte er die Zeichen entziffern. Er sah, wo die Wölfe mithilfe des Flugzeuges innerhalb des Schutzgebietes getötet worden waren. Die rennenden Wölfe hatten abrupte Richtungswechsel gemacht, sogar ihren Kurs völlig verändert, und hier und dort zwischen den Wolfsspuren waren die Skispuren von Flugzeugen zu sehen. Dies waren nicht die geraden Spuren eines Flugzeuges, das landet und startet. Tiefe Skispuren auf der Außenseite der Wendungen erzählten Crane, dass das Flugzeug scharfe Drehungen gemacht hatte, während es mit hoher Geschwindigkeit am Boden fuhr.
    Die Wölfe hatten sich offensichtlich unter extremem Stress befunden. Mindestens einer war

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